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Zeittöne Sommer 2021 - Stiftung Liebenau

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ZuKunFt Gestalten

ZuKunFt Gestalten Visionen, Vorschläge und Forderungen für eine Pflege der Zukunft Wenn man liest, was Walter Sittler und Sigrid Klausmann sich im Gespräch mit den zeittönen für ihr Altsein wünschen, dann ist die Antwort von Dr. Alexander Lahl, Geschäftsführer der Pflegegesellschaften der Stiftung Liebenau: Wir sind bereits auf gutem Weg genau dahin, weil wir mit unserem Wissen und unserer erfahrung sehen, wie es gehen könnte, gehen muss. Aber es gibt noch viele kleine und größere Hürden zu überwinden, bei denen wir auf politische Entscheidungen angewiesen sind, die dabei unterstützen müssen. Unsere Gesellschaft altert. Ein »irreversibler Prozess« wie der Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg bereits vor über 20 Jahren feststellte. Dieser Prozess aber muss gestaltet werden. und genau das hat für Dr. alexander lahl oberste Priorität, dafür setzt er sich ein. Die Corona-Pandemie hat wie ein Brennglas viele Herausforderungen für die gesamte Gesellschaft sichtbar werden lassen. Für ältere und alte Menschen und uns als Träger zur Unterstützung eines guten Lebens im Alter steht schon lange im Mittelpunkt: die sorgende Gemeinschaft und Quartiersentwicklung als Hilfestellung, im Alter sicher und geborgen dort leben zu können, wo man zuhause ist. Dazu gehört die Digitalisierung in der Pflege sowohl in den Häusern der Pflege als auch im Quartier. Sie dient der Professionalisierung und Entlastung der Pflegenden, trägt gleichzeitig zur Steigerung der Attraktivität von Pflege - be rufen bei. Darüber hinaus braucht es zukunftsweisende Maßnahmen im Bereich der rechtlichen Weiterentwicklung und der Förderung von neuen ambulanten Wohnformen und eine Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege. Dies sind die zentralen Punkte an deren Ausgestaltung wir arbeiten und von der Politik erwarten, dass sie darauf eingeht und sie aufnimmt. Wir sehen dringenden Entwicklungsbedarf bei den unterschiedlichen und wachsenden Bedürfnissen in der Pflege, die mit flexiblen Arrangements beantwortet werden müssen. Dabei darf die Wohnform künftig keine Rolle mehr Dass dabei der Digitalisierung besonderes Augenmerk gewidmet werden muss ist folgerichtig. Auch wenn das für viele noch abstrakt klingen mag, gerade eine älter werdende Gesellschaft ist auf vielen Ebenen auf verlässliche digitale Strukturen angewiesen. Wer das verkennt, verzögert gute Versorgungsstrukturen und behindert Teilhabe. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig funktionierende digitale Kommunikation ist. Viele ältere Menschen konnten über Monate ihre Familien nicht sehen und waren auf Videotelefonie und andere Kommunikationsinstrumente angewiesen, um mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben. Digitalisierung bietet noch sehr viel mehr Chancen für ältere Menschen: Sicherheit durch Assistenzsysteme vom Bewegungsmelder hin zum einspielen. Ob ein Mensch in einer Einrichtung lebt, wie etwa bei uns im »ServiceWohnen«, in den »Lebensräumen für Jung und Alt« oder in der stationären Pflege, oder dort, wo er bereits zuhause ist und bleiben möchte, muss gleichwertig sein. Ein durchaus komplexer Prozess, der neben einer erweiterten Infrastruktur im städtischen wie im ländlichen Raum Verantwortlichkeiten und Koordinierung braucht. Es braucht niederschwellige Zugänge und Fachpersonal, das vernetzt, präventiv agiert und Hilfen organisiert, damit Sorgende Gemeinschaft und Quartiers-Care-Management gut miteinander funktionieren. Das erwarten die »neuen Alten« von uns als Träger und von den politisch Verantwortlichen. Und um dem gerecht zu werden, muss es ein langfristig gefördertes hauptamtliches Quartiers-Care- Management geben, das von Seiten des Landes und des Bundes gesichert wird. Das ist ein Beitrag zu mehr Zusam- menhalt unserer älter werdenden Gesellschaft. Hier dürfen wir nicht mehr zuwarten. 20 zeittöne Zukunft gestalten zeittöne Zukunft gestalten 21

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