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Positionspapier BWGV-AKBW-SONG - Zusammen Leben Wohnen und Arbeiten

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Träger, die Kommunen

Träger, die Kommunen und die Privatwirtschaft gebündelt und die Akteure beteiligt werden, um koproduktiv zusammenzuarbeiten. Aus diesem Grunde verbinden wir in diesem Papier den Blick der Architektenkammer Baden-Württemberg auf die künftige Gestaltung unseres gebauten Wohnumfelds und unserer Umwelt mit dem Blick des Netzwerks SONG auf das Zusammenleben und die sozialen Bedarfe der Menschen und mit dem Blick des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes auf die integrativen und vielfältigen Potenziale zivilgesellschaftlich beziehungsweise unternehmerisch getragener genossenschaftlicher Lösungsansätze in diesen Handlungsfeldern. Wir wollen auch anhand von Praxisbeispielen dazu anregen, dass an möglichst vielen Orten die Herausforderungen gemeinsam angegangen und innovative, ganzheitliche sowie nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Antworten entwickelt und erprobt werden. Die großen Zukunftsherausforderungen können letztlich nur zusammen gemeistert werden. Dazu bedarf es nicht nur der Kooperation von Akteuren und Sektoren auf der lokalen und regionalen Ebene. Auch auf Landesebene sollte ressortübergreifend zwischen den Ministerien zusammengearbeitet und die wesentlichen Akteursgruppen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wohlfahrtspflege beteiligt werden. Das ressortübergreifende Impulsprogramm der Landesregierung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt geht daher in die richtige Richtung, blieb aber häufig bei begrenzt wirkenden Einzelmaßnahmen stehen. Eine Weiterentwicklung der Wohnraum-Allianz über die Schaffung von mehr Wohnraum hinaus für das künftig notwendige „Zusammen leben, wohnen und arbeiten“ könnte die im Papier adressierten Punkte aufgreifen und diese mit den relevanten Akteuren angehen sowie unter diesem Dach über innovative Formen, wie beispielsweise Zufallsbürger und Pop-up-Labore, auch ressortübergreifend weitere Akteure einbinden und Themen bearbeiten. 4

Zusammen wohnen - Jung und Alt verbinden - Inklusion leben - Familien fördern Durch die Coronakrise gewinnen in den Stadtteilen und Wohnquartieren ebenso wie im ländlichen Raum soziale Beziehungen im Quartier, Nachbarschaftshilfe, in der Nähe erreichbare Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten sowie die digitale Information und Kommunikation über Quartiersplattformen an Bedeutung. Aufgrund der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen wurde das Vorhandensein von öffentlichen Plätzen und Natur im Wohnumfeld neu wertgeschätzt. Homeoffice und Homeschooling rücken den eigenen Wohnbereich mit neuen Raumanforderungen noch stärker ins Zentrum des täglichen Lebens. Künftig sind also vor allem flexible Wohnformen erforderlich, die bezahlbar sind und hybride Nutzungen ermöglichen. Wenn im Sinne der Inklusion alle Menschen Zugang zu Wohnraum haben sollen und möglichst auch bei gesundheitlichen Einschränkungen im Alter dort verbleiben können, wird die barrierearme beziehungsweise barrierefreie Zugänglichkeit von Haus und Wohnung und des Wohnraums selbst immer wichtiger. Das ist auch für andere Nutzergruppen wie beispielsweise Familien (mit Kinderwagen) und Menschen mit (Geh-) Behinderungen erleichternd. Es sollte auf die Bewohnermischung geachtet und geförderter Wohnungsbau etwa stadträumlich gleichwertig verteilt und die Konzentration in den weniger attraktiven Quartiersbereichen vermieden werden. Bewohnerinnen und Bewohner geförderter Wohnungen können so auch in allen Quartiersbereichen „inklusiv teilhaben“ und sind nicht in bestimmten Teilräumen „exklusiv ausgegrenzt“. Gleiches gilt für Menschen mit Inklusionsbedarf sowie im Hinblick auf Angebote für Kinder und Jugendliche. Es gilt der gesellschaftlichen Spaltung entgegen zu wirken. Neben dem individuellen Wohnraum gewinnen öffentliche und halböffentliche Räume an Bedeutung als niederschwellige Orte, an denen Austausch und Teilhabe möglich sind. Naturräume für Naherholung und Freizeitgestaltung im unmittelbaren Wohnumfeld sind wichtige Faktoren der Attraktivität von Wohngebieten. Wohnungspolitik ist also mehr als Baupolitik – bei der Wohnraumallianz muss es daher um die Mitgestaltung lebenswerter Quartiere im Sinne einer ganzheitlichen Daseinsvorsorge gehen. 5

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