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munk mittendrin 03/2023 - Stiftung Liebenau

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14 März |

14 März | 2023 VERTRAUEN An der Kunst gewachsen Lieber Herr Munk! Unser Team freute sich sehr, als 2010 die Kreativwerkstatt Rosenharz eingeweiht wurde. Sie waren eine der treibenden Kräfte, dass ein „Atelier“ entstehen konnte. Ein kleines Zentrum der Kunst und Kreativität für Menschen mit Behinderungen. Wir hatten die Optionen von Ihnen mit der Kunst, die dort entstehen sollte, nach draußen zu gehen oder Menschen von außen zu uns zu holen. Wir erhielten von Ihnen das Vertrauen, die Entfaltungsmöglichkeiten und die Unterstützung, diese Anliegen umzusetzen und zu verwirklichen. Sie haben uns die Verantwortung für dieses Projekt zugetraut und viel Freiheit für die Entwicklung gelassen. Immer spürten wir ein unsichtbares Band zwischen Ihnen und den Mitarbeitenden der Kreativwerkstatt. Das machte uns viel Mut und gab uns Kraft für ver- schiedene Aktionen. Wir machten Projekte mit Schülern, Bankdirektoren und Pflegeheimen. Wir nahmen mit einigen Menschen mit Behinderungen an einer Malaktion im Welfen-Gymnasium Ravensburg teil. Mit den in der Kreativwerkstatt entstandenen Bildern wurden wir zu verschiedenen Ausstellungen im Kreis Ravensburg und Friedrichshafen eingeladen. Wir erlebten mit unseren Künstlerinnen und Künstlern wundervolle Vernissagen. Unsere Kunstschaffenden waren der Mittelpunkt in diesen Gesellschaften und ihr eigenes Wirken und Können wurde zum Erfolg in der Öffentlichkeit. Wir Mitarbeitenden durften erleben, wie die Menschen mit Behinderungen am „Prestige Künstler“ gewachsen sind. Das war im wahrsten Wortsinn ein Stück Teilhabe am Leben draußen. Sie, Herr Munk waren oft selbst dabei und haben die Künstlerinnen und Künstler und uns Mitarbeitende dadurch geehrt. Wir möchten Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen Danke sagen und wünschen Ihnen eine gute Zeit in Ihrem neuen Lebensabschnitt. Das Team der Kreativwerkstatt Rosenharz, Liebenau Teilhabe FÜHRUNGSQUALITÄTEN Wandernder Geschäftsführer Was bisher kaum jemand wusste: Jörg Munk hat neben seiner Tätigkeit in der Liebenau Teilhabe auch noch Hobbys. Außer Hund, Garten und Joggen galt seine Leidenschaft – zumindest früher – dem Wandern in den Allgäuer Bergen. Schon damals beim gemeinsamen Wandern der Leitungskonferenz konnte man bei genauem Hinsehen einige qualifizierende Fähigkeiten bei ihm entdecken. Allen Wanderkameradinnen und -kameraden war schnell klar: Jörg Munk bringt die notwendigen Qualitäten für die Aufgabe des Geschäftsführers mit. Idee und Text: Markus Wursthorn, Bereichsleitung Kinder, Jugend und junge Familien, Liebenau Teilhabe Um einen Weg zu gehen, braucht es eine gute Ausrüstung. Ihm war damals schon klar: Die höchsten Gipfel erreicht man nur im Team. Und es war ihm wichtig, immer kühlen Kopf beziehungsweise kühle Füße zu bewahren. Er wusste aber auch, dass der Genuss nicht fehlen darf. Schon früh fiel uns sein Weitblick auf. Er war auch bereit, das ein oder andere Risiko auf sich zunehmen.

März | 2023 15 IM OBERSCHWÄBISCHEN Von Entaklemmer und andre Schwoba Liebe Leidle, wer het‘s denkt? Unser Jörg Munk wird uns verlasse und sein Ruheschdand in Agriff nehma. Seit neinzehnhundertfinfan- einzig war er unser Scheff und hot sage und schreibe vier Scheffkollege und -inna iberlebt. D‘rbei war des it gwiess, dass der so lang bleibt. Als er nemlich zum Gschefdsfiehrer d’r St. Gallus-Hilfe ernannt worre isch, hemmer in d‘r Schdifdung Liebenau a munteres Komma und Geha in d’r heggschde Ebene erlebt. „Heier and Feier“, dät d’r Amerikaner sage. Afang d’r Neinziger hot sich unser domoliger Vorschdand d’r Schdifdung Liebenau entschlossa, mehr wirtschaftliches Denka in unseren Lada zu bringe. D‘rbei war die Schdifdung zur selle Zeit it arm. Aber Pinats gibt’s in d‘r Schdifdung it. Mit Sozialpädagoga kasch du nadierlich koi Geld mache, also hot mer sich Leid aus der freie Wirtschaft g‘holt. Bänker, Kaufleid und ähnliches Gesocks. Die hend nadierlich wunderbar zu uns passt. Verwundert hend mir unsere Auge grieba, als do pletzlich Krawatta- und Azugsdräger in Schara im Verwaldungsgebeide rumdappet sind. Beim Jakob Bichler hosch jo gwisst, woher er kommt. Der hot unter seim Sakko en Norwegerpulli mit Rentiermuschder trage. Unter anderm war do au unser Munk d‘rbei. Als junger aufstrebender Kerle, der woiß, wo der Bartel sei Geld alege muss. Mir hend die ganze Assischdenta jo nur „Staibers Minischdrante“ ghoisa. Nadierlich hot er uns ökonomisch Minderbemittelte erkläre missa, warum so a Außawohngruppe sich finanziell it lohnt und es doch besser wär, schene adrette Komplexeirichtunga zu mache, wo unsere Fixkosta sich super verdoila lassed. Do will er heit nix me d‘rvo wissa. Mir wissed alle it, wenn des passiert isch. Hot er mol en Schlag auf d’r Kopf kriagt oder hot er en Kurs in d‘r VauHaEs zum Thema „Empauerment fir alle“ bucht? Jedefalls hot er sich irgendwenn dem Thema „Teilhabe und Inklusion“ verschrieba. Seitdem nervt er uns mit’m BeTeHaGe und erklärt uns Soziale, wie des funktioniert. Er isch jo immer militanter worda. En richtiger UN-Behindertarechtsaktivischt. Er hot Demos in Stuttgart organisiert und mir hend richtig Angschd, dass der sich no vor’m Lucha seim Birro aufem Boda nabeppt. Gott sei Dank goht er, bevor er no irgend en Bledsinn machd. Des hot er sich au verdient und im Name von alle Mitarbeiderinna (Mitarbeider au) winsched mir ihm en scheena Ruheschdant. Mir hoffed, er isch d‘rhoim gut sozialisiert und inkludiert. Ansonschde täte mir ihm en Teilhabebegleider ins Allgei schicka. Lieber Jörg, Dankschee, machs gud und bleib xond! Eire schwäbische Schwertgosch Emma Vau BEDEUTENDER MENSCH Der Grandseigneur der Teilhabe verabschiedet sich Ehrenmann, Ritter, Adeliger, Begleiter, Beschützer, Gentleman, bedeutender Mensch – es gibt viele Synonyme für Grandseigneur, am passendsten finde ich „bedeutender Mensch“. „In der Mitte – Der Mensch“ bedeutend besonders für die Teilhabe, die Jörg Munk mit Geschick seit fast 30 Jahren durch viele Fahrwasser gelenkt hat. Ich erlebe ihn seit einem starken Jahr so, dass er seit unserer ersten Begegnung nicht eine Sekunde müde wird, die Umsetzung des BTHG für alle Akteure im Bereich der Eingliederungshilfe als die größte Chance und Herausforderung zugleich seit 30 Jahren zu beschreiben. Über den VW-Käfer sagte man „er läuft und läuft und läuft“. Das kann man auch über Jörg Munk in Bezug auf das BTHG sagen: er überzeugt und überzeugt und überzeugt! Auch wenn er sich die Umsetzung in Baden-Württemberg ein bisschen anders gewünscht hätte. Ein Eintritt in die Passivphase der Altersteilzeit ist ja eine besondere Art von Abschied – und mit diesem Abschied geht viel Wissen verloren. Leider hat er allen Versuchen widerstanden, noch eine Rolle im Unternehmen zu übernehmen, wie zum Beispiel als Coach oder als Konsulent. Interessant wird sicherlich sein Austrittsgespräch: Was läuft in der Organisation gut, was weniger? Was er darauf wohl antworten wird? Wir sind gespannt. Die Bitte für einen kurzen Beitrag in dieser MUNK mittendrin ist eine große Ehre, der ich gerne nachkomme. Jörg Munk, dem Grandseigneur der Teilhabe, wünsche ich viele weitere gute Jahre im Segen Gottes! Danke für die gemeinsame Zeit. Elke Gundel, Geschäftsführerin Liebenau Teilhabe

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