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munk mittendrin 03/2023 - Stiftung Liebenau

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10 März |

10 März | 2023 IMPULSGEBER UND MOTOR Fahrt mit steilem Anstieg Unsere erste Begegnung reicht in den Winter 1993/94 zurück, als wir feststellten, dass unsere beiden Autos auf dem Liebenauer Parkplatz diejenigen waren mit Schnee auf dem Dach. So kamen wir ins Gespräch und lernten uns kennen. Du warst als Betriebswirt in der Finanzabteilung bei Alfred Bertele und ich als Pädagogin war stellvertretende Heimleitung in Liebenau. Irgendwann kamen wir darauf, dass angesichts der Entfernungen von Vogt und Kisslegg nach Liebenau eine Fahrgemeinschaft Sinn machen könnte. Auf diesen Fahrten war ich immer wieder aufs Neue erstaunt und fasziniert, wie interessiert du an der pädagogischen Arbeit und vor allem an den Menschen und ihren Lebensbedingungen warst. Du hast auf eine Weise nachgefragt, zugehört, analysiert, Verbindungen hergestellt – für einen „Finanzmenschen“ in meiner Vorstellung bis dahin außergewöhnlich. Vor diesem Hintergrund war ich erfreut und zuversichtlich, als du 1996 zum Geschäftsführer der damaligen St. Gallus-Hilfe ernannt wurdest. Heute, knapp 30 Jahre später, schaue ich voller Respekt, Hochachtung und Dankbarkeit zurück: Du hast weitsichtig und mit einem unglaublichen Gespür für Entwicklungen die damalige Komplexeinrichtung zu einem modernen und dezentral aufgestellten Unternehmen hin verändert. Mit einer beeindruckenden Fähigkeit, die Zeichen der Zeit zu erkennen und vorausschauend die richtigen Weichen zu stellen, hast du die St. Gallus- Hilfe, später die Liebenau Teilhabe, profiliert. Du warst Impulsgeber und Motor und in fachlicher und menschlicher Hinsicht immer ein verlässlicher, vertrauenswürdiger und sehr geschätzter Gesprächspartner. Ein Vorgesetzter mit dem Blick für das Wesentliche, menschlich, verstehend und wenn du intern oder auch in Gremien das Wort ergriffen hast, dann spürte man die wohltuende Mischung von immensem Fachwissen, von Authentizität und Klugheit. Dein Wort hatte Gewicht, auch weil es dir nicht darum ging, dich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Du hast immer das große Ganze gesehen und dein Handeln daraufhin ausgerichtet. Lieber Jörg, für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit, für viele gute Gespräche und Begegnungen, für herausfordernde und gute Zeiten und für alles, was aus dem gemeinsamen Wirken entstanden ist, von Herzen Danke. Ich wünsche dir für die kommende Zeit alles Gute, Gesundheit, Freude und Gottes reichen Segen. Christine Beck, Pädagogischer Fachdienst/ Stabsstelle Fachdienste und Teilhabebegleitung, Liebenau Teilhabe KLAUSUR STATT FASNET „Munk – wie es singt und lacht“ Wer Jörg Munk kennt, der weiß sofort, dass weder der Titel noch das Bild unbedingt zu den Haupt-Charakteren gehören, die ihn in der Liebenau Teilhabe, in der Stiftung Liebenau, aber auch weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt gemacht haben. So hat es Herr Munk regelmäßig geschafft, an Tagen wie der schwäbisch alemannischen Weiberfasnet wichtige Klausuren und Termine anzusetzen. Was ja auch auf dem Bild – noch mit unserem leider zu früh verstorbenen Kollegen Christoph Gräf – an seiner ausgefallenen Verkleidung deutlich wird. Vielmehr hat er mit seinem zurückhaltenden Charme und seiner klaren Fachlichkeit viel für eine visionäre Entwicklung der Behindertenhilfe beigetragen. Ihm ist es zu verdanken, dass außerhalb der zwei Hauptlandkreise viele weitere und innovative Standorte in ganz Baden-Württemberg entstanden sind, an denen die Liebenau Teilhabe vertreten ist. Herr Munk hat mit seinem strategischen Denken und diplomatischen Agieren einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Diese Charaktere von ihm haben mich auf dem langen gemeinsamen Weg vieles gelehrt und haben mich in meinem heutigen Wirken geprägt. Bei vielen gemeinsamen Sitzungen und Fahrten zu Terminen durfte ich aber auch die persönliche und schelmische Seite von Herrn Munk kennen und schätzen lernen. Vielleicht wird sein zukünftiger Einsatz ja mehr in die Richtung gehen, die schwäbische, alemannische Fasnet zu unterstützen – wer weiß... Für die sehr intensive gemeinsame Zeit möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken! Bleiben Sie heiter, gesund und genießen Sie die kommende Zeit – Carpe Diem! Bernhard Hösch, Bereichsleitung Standortentwicklung und Regionalisierung, Liebenau Teilhabe

März | 2023 11 AMBULANT VOR STATIONÄR Realität übertrifft kühne Vision Vor 25 Jahren wurde Jörg Munk in der regionalen Presse damit zitiert, dass offene Angebote künftig vor einer stationären Aufnahme stehen sollen. Hinter dieser Aussage stand die klare Absicht, ambulante Assistenzleistungen in der damaligen St. Gallus-Hilfe voranzutreiben und niederschwellige Hilfsangebote auszubauen. Um dieses Anliegen strukturell abzubilden, wurden die Ambulanten Dienste in den Landkreisen Ravensburg und Bodenseekreis als Bereich neu geordnet und unter die Leitung von Franz Walter (rechts) gestellt, mit dem zusammen Herr Munk die folgenden Jahre das stetige Wachstum und die inhaltliche Entwicklung über lange Zeit gemeinsam vorantrieb. Für offene Angebote Obwohl von Beruf (umsichtiger) Kaufmann, ließ sich Jörg Munk vor vielen Jahren zu einer Aussage hinreißen: „Wenn wir einmal 100 betreute Personen in Gastbeziehungsweise Pflegefamilien haben, bekommt das Team einen vollverglasten Bürotrakt direkt neben dem Schloss in Liebenau“. Als die Realität diese damals kühne Vision erreichte, wurde es zwar kein Glastrakt in Liebenau, aber immerhin eine ganze Reihe von weiteren ambulanten Bürostandorten über viele Landkreise hinweg verteilt. Lieber Herr Munk, wir haben Sie im Laufe der vielen Jahre als einen sehr wertschätzenden Geschäftsführer kennengelernt, mit jederzeit offenem Ohr für die Anliegen der Ambulanten Dienste. Sie haben uns die komplexe Welt des Leistungsrechts mit den unterschiedlichen Prozessen immer wieder verständlich gemacht und gleichzeitig aufmerksam die Themen aus der Praxis aufgenommen – immer verbunden mit dem nötigen Humor! Dafür bedanken wir uns, verbunden mit den besten Wünschen für Ihre nun kommende Lebensphase – auf Ihr Wohl! Alles Gute von den Ambulanten Diensten der Liebenau Teilhabe MOTIVATOR MIT SPASS UND FREUDE Durchstarten einer „Gewinnerregion“ Im September 2005 saßen wir zu dritt in meinem Wohnzimmer und überlegten, wie wir es wohl schaffen können, was uns Herr Munk für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg aufgetragen hat. Die Messlatte war hoch, denn er wollte, dass „die Liebenau in zehn Jahren nicht mehr aus dem Schwarzwald-Baar- Kreis wegzudenken ist“. Das war für uns immer Motivation und Ansporn. Nach einer einjährigen Anlaufphase hatten wir endlich den ersten ABW-Klienten, dann ging es Schlag auf Schlag. 2009 wurde die erste Wohnanlage in Betrieb genommen, im Jahr 2011 konnten wir unsere WfbM „Arbeit INKLU- SIVE“ in Villingen-Schwenningen eröffnen, wo Menschen mit Handicap für den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Inzwischen haben wir in dieser Region verschiedenste Angebote etablieren können, Ende des Jahres kommt noch unser erstes Wohnhaus und eine Tagesstruktur in Trossingen hinzu. Das Portfolio der Teilhabe ist somit „fast“ komplett. Inzwischen ist die Stiftung Liebenau tatsächlich in der EMPATHIE Brillantes Verständnis Lieber Herr Munk! Noch nicht lange her, da saß ich bei Ihnen zum Abschiedsgespräch. Jetzt sind Sie an der Reihe zu gehen und ich habe die Gelegenheit, ein paar Sätze an Sie zu richten. Immer mal wieder haben Sie betont, Sie seien der Kaufmann, also nicht der Fachmann fürs Inhaltliche. Dennoch haben Sie ein imponierendes Verständnis für die Belange von Menschen mit Behinderungen entwickelt. Worauf es ankommt, worin die Qualität der Arbeit mit den ja sehr verschiedenen Personengruppen besteht, das musste man Ihnen nicht wirklich erklären. Fachlichkeit als die Grundlage und Legitimation aller Maßnahmen stand für Sie niemals zur Debatte. Damit haben Sie mich immer wieder beeindruckt, dafür bin ich Ihnen bis heute dankbar. Ich bin sicher, Sie werden der Liebenau Teilhabe fehlen. Für alles, was nun kommen wird, meine allerbesten Wünsche und: Machen Sie’s gut! Ruth Hofmann, ehem. Fachdienst Liebenau Teilhabe Region Schwarzwald-Baar-Heuberg nicht mehr wegzudenken. Das gelang aber auch vor allem durch Ihre Unterstützung. Sie, Herr Munk, hatten immer vollstes Vertrauen in uns, wir konnten immer wieder neue Dinge ausprobieren. Sie ließen uns gewähren. Trotz der Entfernung kamen Sie immer wieder bei uns vorbei und man merkte Ihnen an, dass es Ihnen genauso viel Spaß und Freude bereitet, die Entwicklung dieser Region zu sehen, wie uns. Wenn Sie mal wieder in der Gegend sind, schauen Sie doch einfach bei uns rein, Sie sind jederzeit aufs Herzlichste willkommen! Barbara Reichstein, Regionalleitung Schwarzwald- Baar-Heuberg, Liebenau

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