Mediathek der Stiftung Liebenau
Aufrufe
vor 1 Jahr

LAWerleben - 2/2022

Werkstattrat und

Werkstattrat und Frauenbeauftragte Sag Deine Meinung! TEXT: ANNE LUUKA | FOTOS: ANNE LUUKA, DANJA KRANZ Zum zweiten Mal beteiligten sich die Frauenbeauftragten der Liebenauer Arbeitswelten mit einer Aktion am 8. März, dem Internationalen Weltfrauentag in Liebenau. Knallrote FFP2-Masken wurden von Frauen mit Unterstützungsbedarf vor der Kantine in Liebenau an alle verteilt, die Interesse an den Themen rund um den Frauentag zeigten. Schnell kam man ins Gespräch, denn der Slogan, der auf den Masken zu lesen ist, lautet: „Sag Deine Meinung!“ – in Corona-Zeiten eben mit Maske. Gemeinsame Aktion Die Frauenbeauftragten trafen sich im Vorfeld und beratschlagten, welche Aktion dieses Jahr durchführt werden sollte, denn schließlich soll am Weltfrauentag besonders auf die Rechte der Frauen hingewiesen werden. Noch oft genug halten die Frauen mit ihrer Meinung hinterm Berg – das sollte sich ändern, befanden die Frauenbeauftragten. 400 Masken werden gestempelt Kurzerhand wurden daraufhin 400 rote Masken geordert und von sieben Frauen gestempelt, alles selbstverständlich unter Einhaltung der hygienischen Vorschriften. Neben dem Spruch findet sich auf der Maske das Logo, das sich die Frauenbeauftragen selbst gegeben haben: Das Symbol für die Frau – ein Kreis mit Kreuz darunter – wurde um eine Faust im Kreis ergänzt, um Frauenpower darzustellen. Monatliche offene Sprechstunden Die gewählten Frauenbeauftragten vertreten die Interessen der weiblichen Werkstattbeschäftigten gegenüber der Werkstattleitung. Dabei geht es besonders um Fragen der Gleichstellung von Frauen und Männern und den Schutz vor körperlicher, sexueller und psychischer Belästigung oder Gewalt. Sie sind Ansprechpartnerinnen für kleinere und größere Probleme, die unter anderem in offenen Sprechstunden thematisiert werden können. Einige Frauenbeauftrage der Liebenauer Arbeitswelten mit den Vertrauenspersonen und Interessierten am Weltfrauentag. 14 2|2022

Werkstattrat und Frauenbeauftragte Die Fortbildung zumThema Mitwirkung und Mitbestimmung brachte die Werkstatträte auf Kurs und auf den gleichen Stand. Auf Kurs gebracht TEXT: ANNA-MARIA ADELMANN, STEPHANIE ALLGAIER, HEINRICH ARNOLD UND FRANZ VÖLK FOTO: FRANZ VÖLK Die erste Werkstatträte-Konferenz stieß auf großes Interesse bei den Werkstattvertretern verschiedener Einrichtungen. Konferenz für Werkstatträte TEXT: HEIKE ENGELHARDT FOTO: PRESSESTELLE HEIKE ENGELHARDT Im November 2021 wurde der Werkstattrat neu gewählt. Neue Mitglieder kamen dazu, erfahrene Mitglieder wurden wiedergewählt. Damit alle den gleichen Wissensstand haben, hat sich der Werkstattrat der Liebenau Service zu einer Fortbildung in Leutkirch mit dem Thema „Mitwirkung, Mitbestimmung als Werkstattrat“ angemeldet. Anhand von Beispielen und Rollenspielen zeigten und erklärten die Schulungsleitenden den Unterschied von Mitwirkung und Mitbestimmung. Die Teilnehmenden diskutierten außerdem, wie die Inhalte umzusetzen sind. Mitwirkung heißt, dass wir als Werkstattrat unsere Meinung zu Themen wie „Gesundheitsschutz oder Werkstattabläufe“ der Werkstattleitung sagen und besprechen. Die Entscheidung trifft jedoch die Werkstattleitung. Mitbestimmung wiederum bedeutet, dass wir als Werkstattrat unsere Meinung zu Themen wie Werkstattordnung oder Urlaubsplanung der Werkstattleitung sagen und mit ihr diskutieren. Wir müssen gemeinsam eine Entscheidung treffen, sonst kann das entsprechende Thema nicht umgesetzt werden. Wir waren alle der Meinung, dass es eine Vertiefung im nächsten Jahr braucht. „Arbeit ist mehr als Geld verdienen und Lebensunterhalt sichern. Arbeit ist auch Teilhabe am sozialen Leben und gesellschaftlichen Miteinander.“ Dies betonte die Ravensburger SPD- Bundestagsabgeordnete Heike Engelhardt bei der ersten regionalen Werkstatträte-Konferenz im April. Im Mittelpunkt der Konferenz mit 15 Werkstatträten und Vertrauenspersonen aus verschiedenen Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) standen konkret die Vergütung und die Übergänge auf den ersten Arbeitsmarkt, die Auswirkungen der Pandemie und der Austausch zwischen Politik und Werkstattrat. Die behindertenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dorothea Kliche-Behnke machte deutlich: „Unsere Vorstellung von Inklusion ist, dass Menschen mit und ohne Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sind. Dafür müssen wir die Rahmenbedingungen anpassen.“ Deutlich wurde, wie wichtig Arbeit für Teilhabe insgesamt ist. „Man ist Teil einer Gemeinschaft, zu der man gehört“, sagte Engelhardt. „Die Teilnehmenden haben zudem klar gemacht, dass die Werkstatt nicht auf Arbeit reduziert werden darf, denn sie ist auch Ort der Begegnung und der sozialen Kontakte.“ 2|2022 15

Hier finden Sie Impulse für den Alltag

Anstifter