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LAWerleben - 2|2020

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Neues aus den Liebenauer Arbeitswelten

Werkstattwelt Die

Werkstattwelt Die Rückkehr in den Werkstattalltag TEXT: ISABELLA BURGEY-MEINEL | FOTO: KATHARINA SCHÄDLE Wie in jedem Unternehmen wird auch in unseren Werkstätten eine Jahresplanung gemacht. Diese betrifft nicht nur die wirtschaftliche Situation. Im Rahmen der Förder- und Begleitplanung werden gemeinsam mit unseren Beschäftigten Ziele vereinbart, Arbeitsbegleitende Maßnahmen (ABM) geplant und vieles mehr. Doch dann kam Corona. Anfang März lag der Fokus noch auf der Erarbeitung von Hygiene- und Infektionsschutzgesetzen. Mitte März mussten dann unsere Werkstätten auf Anordnung des Sozialministeriums innerhalb weniger Tage komplett schließen. Eine Entscheidung, die eine Menge organisatorischer Maßnahmen nach sich zog. Sie alle haben hautnah erfahren, wie wir die uns anvertrauten Menschen in ihr persönliches Wohnumfeld geben mussten. Aufgrund der engen Abstimmung mit den jeweiligen persönlichen Wohn- und Betreuungssituationen und durch die Mithilfe und Unterstützung aller Beteiligten ist uns das gelungen. Über einen Zeitraum von acht Wochen blieben die Werkstätten zwar geschlossen, dennoch wurde dort weitergearbeitet. Die vorhandenen Aufträge wurden durch die Fachkräfte, begleitenden Dienste, Leitungen und wer sonst noch schrauben, verpacken oder anderweitig helfen konnte, weiter ausgeführt. Wir wollten trotz der Pandemie unsere Auftraggeber nicht verlieren, denn die Hoffnung, dass unsere Beschäftigten bald wieder zur Arbeit kommen konnten, gaben wir nicht auf. Heimarbeit und Lernpakete Ein weiterer Teil der Fachkräfte war in den Wohngruppen eingesetzt, um dort bei der Tagesstruktur zu unterstützen. Hauptsächlich die Fachdienste und der Berufsbildungsbereich (BBB) erarbeiteten rund um die Uhr „alternative Lern- und Beschäftigungsmöglichkeiten“ zur Ermöglichung der Teilhabe an beruflicher Bildung und Arbeit. Diese alternativen Formen sind von uns in unterschiedlicher Weise zur Verfügung gestellt worden. Von der klassischen Heimarbeit bis zu EDV gestützten Lernpaketen in drei Schwierigkeitsstufen haben wir sehr personenzentriert und möglichst individuell reagiert. Allgemeiner Hinweis zu dieser Sonderausgabe Wir alle wissen, dass eine Information auf diesem Wege kein Ersatz für ein Zusammensein von Eltern und Betreuern mit den Beschäftigten und Mitarbeitenden der Liebenauer Arbeitswelten sein kann. Leider haben wir in diesem Jahr keine andere Möglichkeit als dieses „LAW erLeben extra“, um Sie wenigstens in den Grundzügen informiert zu halten. Wir alle hoffen auf die Wissenschaft und deren Möglichkeit, dieses Virus zu bekämpfen sowie auf die Vernunft und Einsicht der Mitbürgerinnen und Mitbürger. Selbstverständlich stehen wir für alle Ihre Fragen zur Verfügung. Bitte nutzen Sie dazu die Ihnen bekannten Telefonnummern und E-Mail-Adressen und haben Sie etwas Geduld. Wir werden Ihre Fragen schnellstmöglich beantworten. Vielen Dank – und bleiben Sie gesund. 2 2|2020

Werkstattwelt Auch in Leichter Sprache, für jeden verständlich: die neuen Corona- Regeln für den Arbeitsalltag in der Werkstatt. Damit ist es uns in weiten Teilen gelungen, den Beschäftigten in der Familie, den Wohngemeinschaften oder in ihrem eigenen privaten Umfeld eine sinnvolle Tagesstruktur zur Verfügung zu stellen. Stufenweise Wiederöffnung Es war eine lange Zeit, bis wir dann Mitte Mai für einen kleinen Teil der Beschäftigten die Werkstatt unter strengen Auflagen wieder öffnen durften. Zunächst waren die Platzzahlen begrenzt und die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgte auf freiwilliger Basis. In der zweiten Öffnungsstufe wurden die Platzzahlen erhöht, das Prinzip der Freiwilligkeit aber beibehalten. Erst in der dritten Öffnungsstufe konnten wir nahezu mit Vollbelegung planen und die Wiederaufnahme der Arbeit wurde verpflichtend. Das Prinzip der Freiwilligkeit wurde durch das Sozialministerium aufgehoben. Heute arbeiten wir in den bisherigen Arbeitsgruppen unter den allgemein bekannten Corona-Regelungen sowie unter Einhaltung der SARS-CoV-2 Arbeitsschutzregeln. „AHA“ – Abstand, Hygiene, Alltagsmaske – plus Lüften sind auch für unsere Werkstätten und Förderbereiche der Maßstab. Pausen- und Mittagessensgestaltung unterliegen den strengen Regelungen der Corona- Verordnung. Schichtbetrieb und strikte Trennung von Gruppen sind zum Alltag geworden. Soziale Kontakte sind nur in begrenztem Maße möglich. Für alle Beteiligten hat sich der Tagesablauf grundlegend verändert. Dazu kommen Eingangskontrollen, Symptomscreening, kontinuierliches Desinfizieren aller Kontaktflächen sowie regelmäßige Unterweisungen aller Mitarbeitenden und Beschäftigten. Alles Maßnahmen, die einer Infektion vorbeugen sollen. Auch die meisten unserer Beschäftigten bringen für diese Maßnahmen viel Verständnis auf. Damit können wir bis dato einen möglichst normalen und verlässlichen Werkstattalltag anbieten. 2|2020 3

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