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Jahresbericht 2020 der Stiftung Liebenau

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Stiftung Liebenau Bericht des Vorstandes zugleich sind innovative Entwicklungen zu finanzieren. Dazu kommen sinkende Zinsen und Kostenexplosionen im Immobilienbereich bei gleichzeitig geringer werdenden Zuschüssen, die spürbare Auswirkungen auf Erträge und Vermögen haben. Auf das Ergebnis 2020 wirken nun auch die erheblichen Mehrausgaben für Schutzmaterial und für den Ausbau der IT-Ausstattung. Dem gegenüber stehen Mindererlöse durch Belegungsstopps und Auftragsrückgänge. Ein Beispiel: Allein in den deutschen Häusern der Pflege waren zeitweise rund 15 Prozent der Pflegeplätze nicht belegt. Unter Berücksichtigung aller staatlichen Hilfen ist bis Ende 2020 ein Mehrbedarf von rund 4 Mio. Euro entstanden. Hinzu kommen nicht bezifferbare Kosten, zum Beispiel durch Zeitverzögerungen für innovative Projekte. Das Modellprojekt GeriNoVe – Geriatrische Notfallversorgung – beispielsweise musste zeitweise den Betrieb einstellen. Auch technische Vorhaben, zum Beispiel die Programmierung und Testung des Roboters Pepper, der in der Pflege unterstützende kommunikative Dienste leisten kann, kamen nicht planmäßig voran. Unverzichtbar: Förderungen, Zuschüsse, Spenden Ausgleichende Faktoren gibt es wenige: neue Fördermöglichkeiten für ökologische Vorhaben, die sehr gut etablierte und wachsende Zustifterrente, die auf intelligente Weise Immobilien für soziale Zwecke bindet. Perspektivisch gewinnen auch Spenden und Erbschaften an Bedeutung. Insgesamt haben wir 2020 rund 3,8 Mio. Euro Fördermittel für verschiedene Bauvorhaben erhalten. Hinzu kamen weitere 2,38 Mio. Euro Projektkostenzuschüsse an die Stiftung Liebenau, deren gemeinnützige Tochtergesellschaften und an Beteiligungen. Privatpersonen, Service-Clubs, Stiftungen und Unternehmen haben die Arbeit der Stiftung Liebenau mit Spenden, Erbschaften und Schenkungen unterstützt. Auch Geldauflagen wurden der Stiftung Liebenau zugewiesen. Rund 733.000 Euro kamen so zusammen. (Alle Zahlen unter Berücksichtigung der jeweiligen Beteiligungsquoten.) Für diese großartige Unterstützung gilt allen Zuschussgebern sowie Spenderinnen und Spendern unser ausdrücklicher Dank. Investieren in Wohnraum Fast 52 Mio. Euro hat die Stiftung Liebenau 2020 investiert, vor allem in verschiedene Zweckgebäude und zur Schaffung von Wohnraum, im Betreuungskontext für unsere Klientinnen und Klienten, aber auch für Mitarbeitende. Bauvorhaben 2020 Baubeginn Bad Wurzach Leutkirch Sanierung Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen (34 Plätze); Gesamtkosten 2,7 Mio. Euro Neubau Wohnanlage Krählohweg für Menschen mit Behinderungen, Gebäude 1; Gesamtkosten 4 Mio. Euro Friedrichshafen Sanierung Franziskuszentrum; Gesamtkosten 30 Mio. Euro Brochenzell Hegenberg Mengen Fertigstellung Amtzell Waldburg Ulm Neubau ServiceWohnen (14 Wohnungen) mit Arztpraxis; 4,3 Mio. Euro Sanierung Don-Bosco-Schule; 5 Mio. Euro Neubau Wohnheim für Menschen mit Behinderungen und hohem Unterstützungsbedarf (18 Plätze); 2,8 Mio. Euro Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen (18 Plätze), Arztpraxis und offenem Quartierstreff Haus der Pflege (30 Plätze) ServiceWohnen (15 Wohnungen) Haus der Vielfalt am Ehinger Tor (Ausbildungsund Wohnräume für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen und Kindertagesstätte) Der Bau dieser Gebäude wird realisiert mit Hilfe folgender Fördergeber: Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg I Aktion Mensch I Deutsche Fernsehlotterie I Software AG I Stiftung Wohnhilfe 18 Stiftung Liebenau

die allmähliche Öffnungen und mehr persönliche Begegnungen erlaubt. Dennoch bleiben wir vorsichtig und planen zum Beispiel noch keine großen Veranstaltungen. Hand in Hand geht es voran: Junge Auszubildende üben Teamarbeit. Mitarbeiterwohnungen gibt es zwar schon lange an unseren großen Standorten. Geändert hat sich die Strategie: Künftig werden sie im Rahmen größerer Entwicklungsprojekte und in Kooperation realisiert. In Meckenbeuren-Hegenberg beispielsweise werden aus Heimgebäuden im Zuge der Umwandlung neue attraktive Wohnhäuser, die auch Mitarbeitenden offenstehen. In Rosenharz wurden und werden um die Stiftungsgebäude herum neue Baugebiete geschaffen. Beide Standorte werden zusammen mit den Gemeinden entwickelt, mit dem gemeinsamen Ziel, lebendige inklusive Quartiere entstehen zu lassen. Aufgrund der wirtschaftlichen und fachlichen Perspektiven werden wir unsere Prioritäten weiterentwickeln und neu setzen müssen, neue finanzielle Lösungen für zuschussbedürftige Vorhaben finden und auch die Organisation neu strukturieren. Sicher ist: Die Stiftung Liebenau bleibt auch künftig ihren Werten treu. Aber sie wird sich verändern. Sichtbar wird das wohl nicht im nächsten Jahr, gewiss aber im nächsten Jahrzehnt. Digitalisierung, demografische Entwicklung, Globalisierung: Das sind nur einige der Entwicklungen, die wir nicht selbst beeinflussen können, die wir aber integrieren und für die Stiftung gestalten wollen. Hoffnung auf diesem Weg macht uns der gute Zusammenhalt im Verbund der Stiftung Liebenau, der sich in der Coronapandemie erneut gezeigt hat, die spürbare Bereitschaft und das erfolgreiche Bemühen um gemeinsame Krisenbewältigung, das Wissen um eine solide wirtschaftliche und fachliche Basis und das gemeinsame Wertefundament, abgebildet in unserem Leitsatz: In unserer Mitte – Der Mensch. Der Vorstand Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur Wie geht es weiter? Das Jahr 2021 begann, wie das alte zu Ende gegangen war, mit wiederholten Corona-Ausbrüchen im Januar und Februar in allen Ländern, in denen die Stiftung Liebenau tätig ist. Bis 31. Mai 2021 haben sich seit Ausbruch der Pandemie in unseren Einrichtungen 1213 Menschen infiziert, 113 betreute Menschen sind verstorben. Mit fortschreitenden Impfungen ist inzwischen eine vorsichtige Balance erreicht, Stiftung Liebenau 19

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