EIN BLICK FUR QUALITÄT Zertifizierung wirkt in der Öffentlichkeit Pflege ist anspruchsvoll und abwechslungsreich. Sie bietet Entwicklungschancen, wohnortnahe und sichere Arbeitsplätze. Doch das ist kaum bekannt, prägen doch vor allem Skandale um schlecht geführte Heime die Medien. Um Qualität sichtbar und so auch Pflegeberufe attraktiver zu machen, hat Österreich 2013 das Nationale Qualitätszertifikat (NQZ) für Alten- und Pflegeheime eingeführt. Im Berichtsjahr ist erstmals ein Team der Stiftung Liebenau und dessen Arbeitsqualität im Haus St. Josef in Gmunden mit dem NQZ ausgezeichnet worden. Für österreichische Alten- und Pflegeheime ist die Zertifizierung mit dem NQZ nicht verpflichtend. Das Zertifikat, ausgestellt vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, soll vielmehr positiver Anreiz sein, sich ergänzend zu den gesetzlichen Anforderungen systematisch für eine größtmögliche individuelle Lebensqualität der Bewohner einzusetzen. Grundsätzliche Voraussetzung für die Teilnahme an der Zertifizierung ist ein eingeführtes und durch NQZ-Austria© anerkanntes Qualitätsmanagementsystem. Diese Voraussetzung war im Haus St. Josef erfüllt. „Wir arbei- 54 Schwerpunkt
Bedürfnissen und der Lebensqualität der Bewohner orientiert. Außerdem ging es darum, festzustellen, wie zufrieden die älteren Menschen und ihre Angehörigen mit den Lebensbedingungen und die Mitarbeiter mit den Arbeitsplatzbedingungen sind. Das Zertifizierungsteam, zwei unabhängige, branchenerfahrene und speziell ausgebildete Zertifizierer, verbrachten zwei Tage im Haus, sichteten Dokumente und sprachen mit Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern und Führungskräften. Acht Wochen später war klar: Die Zertifizierung ist positiv abgeschlossen. „Im dazugehörigen Bericht spricht das Zertifizierungsteam vor allem auch wertschätzend formulierte Handlungsempfehlungen aus, die wir gerne umsetzen”, sagt Doris Kollar-Plasser. Auf der anderen Seite ist mit dem so genannten Erinnerungsbuch des Hauses St. Josef ein Best-practice-Beispiel für andere Pflegeeinrichtungen auf der NQZ-Website (www.nqz-austria.at) einsehbar. In diesem Erinnerungsbuch dokumentieren die Mitarbeiter gemeinsam mit dem Bewohner und seinen Angehörigen das Leben vor dem Heimeinzug, mit Fotos und Erinnerungsstücken. Nach dem Tod des Bewohners bleibt das Erinnerungsbuch bei den Angehörigen. ten schon seit acht Jahren mit dem Qualitätsmanagementsystem E-Qalin®, einem handlungsorientierten Selbstbewertungsprozess, der alle hierarchischen Ebenen einschließt und die aktive Beteiligung der Mitarbeiter fördert”, berichtet Doris Kollar-Plasser, Regionalleiterin der Stiftung Liebenau in Oberösterreich und Kärnten. „Jetzt war es an der Zeit, auch von außen durch erfahrene Kollegen bewertet zu werden, Gelerntes bekanntzumachen und weiterzugeben.” Während des achtmonatigen Zertifizierungsverfahrens wurde anhand von eingereichten Prozessbeschreibungen und Kennzahlen mit den Schwerpunkten Bewohner, Mitarbeiter, Führung, Umfeld und lernende Organisation geprüft, ob sich die Arbeit im Haus an den Noch im September schlug die positive Zertifizierung des Hauses St. Josef weitere Wellen: Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz hatte das Pflegeheim als eine von zwei Einrichtungen für den Dreh eines zweiminütigen Imagefilms ausgewählt. Der Film, der inzwischen auf der Website des NQZ- Austria© veröffentlicht ist, veranschaulicht das Alltagsleben, die Aktivitäten und die Begleitung durch das Fachpersonal im Haus St. Josef. „Durch die Fremdbewertung hat unser Qualitätsmanagementsystem nicht nur intern Früchte getragen, sondern wirkt über das Haus hinaus in der Öffentlichkeit weiter”, freut sich die Regionalleiterin. „Diese Imagesteigerung bedeutet für uns eine öffentliche Anerkennung unserer Arbeitsleistung und motiviert das gesamte Team.” Schwerpunkt 55
Jahresbericht 2017
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