Stiftung Liebenau Bericht des Vorstandes Einschnitte sind Ende 2017 zu erwarten, wenn die Investitionskostenförderung für stationäre Einrichtungen der Behindertenhilfe ausläuft. Diese Veränderung stellt die Stiftung Liebenau und die gesamte Branche vor große Herausforderungen, da ein wesentlicher Finanzierungsteil entfällt. Dies führt zu höheren Investitionskostensätzen und somit zu einem gesamten Kostenanstieg. In der Finanzierung setzen wir nach wie vor auf eine klassische Mischung aus Fremd- und Eigenkapital. Bei Darlehen, die wir aufnehmen, handelt es sich vornehmlich um Förderdarlehen aus Sozial- und Umweltförderprogrammen. Risikogeminderte Anlagepolitik Rückläufig sind nach wie vor die Zinserträge – eine Problematik, die momentan allen Stiftungen zu schaffen macht. Allein im Bereich der festverzinslichen Anlagen mussten wir seit 2012 einen Rückgang um 30 Prozent verzeichnen. Diese Gelder fehlen für soziale Vorhaben und innovative Projekte. Trotzdem halten wir fest an einer risikogeminderten Anlagepolitik. Spekulative Geschäfte sind ausgeschlossen, geachtet wird auf gute Bonität und eine breite Streuung der Anlagen, aufgeteilt in Immobilien, Gesellschaftsanteile und Kapitalanlagen. Auch die räumliche und fachliche Differenzierung ist unter diesem Aspekt als Beitrag zu wirtschaftlicher Stabilität zu verstehen. Nachhaltigkeit in der Energietechnik Der Respekt vor der Schöpfung gebietet uns einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. In den vergangenen Jahren haben wir neben unserer Biomassezentrale in Liebenau an den drei Stammorten Blockheizkraftwerke errichtet. Alle Neubauten werden nach KfW 55-Energieeffizienzstandards errichtet. Weiterhin investieren wir vermehrt in Solarkollektoren zur Warmwasseraufbereitung und in Photovoltaik-Anlagen. Unverzichtbar: Spenden und Fördermittel Für die umfangreichen Bauvorhaben haben wir 2016 Fördermittel von Aktion Mensch, von der Kreditanstalt für Wieder- aufbau und vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren aus Mitteln des Landes Baden- Württemberg erhalten. Rund 3,4 Mio. Euro flossen an die Stiftung Liebenau. Hinzu kamen rund 950.000 Euro Zuschüsse von weiteren Fördergebern, die direkt an die gemeinnützigen Tochtergesellschaften flossen. Auch haben uns im vergangenen Jahr zahlreiche Privatpersonen, Service-Clubs, Stiftungen und Unternehmen unterstützt. Aus Zustiftungen erhielt die Stiftung Liebenau rund 1,2 Mio. Euro. Rund 674.000 Euro Spendenmittel standen zusätzlich für die soziale Arbeit zur Verfügung. Die Stiftung Liebenau selbst erhielt rund 343.000 Euro Spenden. Der Großteil davon floss in die Finanzierung von Angeboten im Liebenauer Netzwerk Familie. Hinzu kamen 10.000 Euro an zugewiesenen Geldauflagen. Allen Zuschussgebern und Spendern gilt unser herzlicher Dank! Werteorientierung im Markenauftritt Augenfällig neu entwickelt hat sich das Erscheinungsbild der Stiftung Liebenau. Seit Januar treten alle gemeinnützigen Unternehmen unter einem gemeinsamen Logo auf, mit einer einheitlichen Farbe und charakteristischen grafischen Elementen. Prägnante Bilder rücken diejenigen ins Licht, die im Mittelpunkt der Stiftungstätigkeit stehen: die Menschen, die ihre Hilfe in Anspruch nehmen, und die Menschen, die für sie arbeiten. Das neue Corporate Design ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Markenstärkung, auf den sich Vorstand und Führungskräfte vor einigen Jahren begeben haben. 2015 hatte eine markensoziologische Analyse Leistungen identifiziert, und wir haben die Kernwerte definiert, die die Arbeit in allen Aufgabenfeldern der Stiftung verbinden: eine menschliche Zugewandtheit, begründet in unserer christlichen Verwurzelung, eine Fachlichkeit, die sich an individuellen Bedürfnissen ausrichtet und nach persönlicher Autonomie und gesellschaftliche Teilhabe strebt, und eine solide Wirtschaftlichkeit, die diese Arbeit erst ermöglicht und sicherstellt. Dieser gemeinsame Wertekanon wurde nun kommunikativ umgesetzt. Der neue Auftritt stiftet Identität, gewährleistet Wiedererkennbarkeit und Differenzierung in einem. Die fachlichen Leistungen der Einrichtungen und Dienste 18 Berichte
aschen „Erneuerung“ besteht. Dennoch gehen wir davon aus, dass dieser Prozess Zeit braucht. Erst im Verlauf der nächsten ein bis zwei Jahre wird die Marke Stiftung Liebenau überall im neuen Auftritt erkennbar sein. Beim Stiftungstag 2016 dankte der Vorstand den Fachleuten, die am Prozess der Markenstärkung beteiligt waren: Dr. Arnd Zschiesche (1. v. li.) und Dr. Oliver Errichiello (Mitte) vom Hamburger Büro für Markenentwicklung, Professor Dr. Alexander Deichsel (2. v. li.), Begründer der Markensoziologie, und Michael Meier (2. v. re.) von der Meersburger Markenagentur Schindler Parent. rücken in den Vordergrund. Unter dem Dach der Marke Stiftung Liebenau bieten derzeit sechs Aufgabenfelder für die in Deutschland erbrachten Leistungen fachliche Orientierung: Bildung, Familie, Gesundheit, Lebensräume, Pflege und Teilhabe. In Italien, Österreich und der Schweiz sorgen seit Jahresbeginn nationale Kennungen für eine Zuordnung der Leistungen zur Dachmarke. Alle gemeinnützigen Tochtergesellschaften wurden über veränderte Firmierungen auch namentlich mit der Dachmarke verbunden. Im Jahr 2017 wird der Markenprozess auf die Servicegesellschaften ausgeweitet. Veränderung braucht Zeit Ein Marken-Relaunch ist ein Veränderungsprozess, der allen Beteiligten viel Bereitschaft zur Auseinandersetzung, Umstellung, aber auch Anpassung abverlangt. Umso erfreuter sind wir darüber, dass die Neuerungen als Ergebnis eines gemeinsamen Prozesses intern und bei unseren externen Partnern überwiegend positiv aufgenommen wurden und besonders in der Mitarbeiterschaft großes Interesse an einer Entwicklung der Organisation Die Orientierung an Kernwerten und Kernaufgaben ist auch Leitgedanke eines stiftungsweiten Organisationsentwicklungsprozesses, den wir im Jahr 2016 systematisch fortgeführt haben. Ausgehend vom Satzungszweck diskutieren wir mit den Geschäftsführungen unserer Tochtergesellschaften, wo Schnittstellen ihrer Tätigkeit liegen, wo fachliche und strukturelle Vernetzungen vorgenommen, Doppelstrukturen abgebaut werden können. Ziel ist eine klare Ausrichtung auf den sozialen Stiftungszweck, die in dividuelle, bedarfsgerechte Unterstützung von Menschen, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen. Nach diesem Zweck richten sich nicht nur die gemeinnützigen Unternehmen aus. Auch unsere Servicegesellschaften und Stiftungsbetrie be wurden mit dem Ziel errichtet, in der Erbringung von Dienstleistungen für den Stiftungsverbund vor allem nachhaltige Beschäftigungsperspektiven für Menschen mit Teilhabebedarf zu schaffen. Ausblick Mit Zuversicht sehen wir in die Zukunft. Zuversicht, dass wir auf die sich abzeichnenden Herausforderungen fachlicher und wirtschaftlicher Art geeignete Antworten finden werden. Wir vertrauen auf die Unterstützung aller, die unsere Arbeit bisher mit getragen haben, und werden mit ihrer Mitwirkung auch in Zukunft alles dafür tun, die Aufgaben der Stiftung Liebenau zu erfüllen – mit zeitgemäßer Fachlichkeit, sorgsamem Wirtschaften und in menschlicher Zuwendung zu den Menschen, die unsere Unterstützung benötigen. Der Vorstand Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur Berichte 19
Liebenau Schweiz gemeinnützige AG
Christliches Sozialwerk gemeinnütz
St. Nikolaus - Süddeutsches Kinder
St. Andreas Stiftung Christliche Ho
Heilig Geist - Leben im Alter gemei
Ansprechpartner Kontaktdaten Stand:
Ansprechpartner Kontaktdaten Stand:
Ansprechpartner Kontaktdaten Stand:
Impressum Anstifter Juli 2017 mit d
Laden...
Laden...
Laden...
Stiftung Liebenau
Kirchliche Stiftung privaten Rechts
Siggenweilerstr. 11
88074 Meckenbeuren
Tel: 07542 10-0
Fax: 07542/10-1117
info(at)stiftung-liebenau.de
Spendenkonto
Sparkasse Bodensee
Stiftung Liebenau
Konto: 20 994 471
IBAN: DE35 69050001
0020994471
BIC: SOLADES1KNZ
© 2016 Stiftung Liebenau, Kirchliche Stiftung privaten Rechts