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Jahresbericht 2015 der Stiftung Liebenau

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Der Jahresbericht 2015 der Stiftung Liebenau informiert über die Aufgabenfelder, die Organisation und Unternehmenskennzahlen.

stiftungen und sonstige

stiftungen und sonstige tätigkeiten Bürgerstiftungen – Motoren des Quartiers Angesichts des demografischen Wandels gewinnt die Mitverantwortung der Bürger für das soziale Miteinander vor Ort immer mehr an Bedeutung. Die Stiftung Liebenau hat daher bereits Anfang der 90er Jahre das gemeinschaftsorientierte Wohnkonzept „Lebensräume für Jung und Alt“ entwickelt. Es wurde mittlerweile in 27 Kommunen realisiert. Zentrales Element ist die professionelle Gemeinwesenarbeit, die den Auftrag hat, die Bewohner zu beraten, Konflikte zu moderieren, bürgerschaftliches Engagement und informelle Hilfesysteme anzuregen. Auch Bürgerstiftungen, an denen sich Bürgerstiftungen: das Modell Spender Bürgerstiftung Kommune lokale zivilgesellschaftliche Akteure Stiftung Liebenau die Stiftung Liebenau beteiligt, setzen konsequent auf Selbst- und Nachbarschaftshilfe. Für diese Netzwerkarbeit gibt es bis heute keine Regelfinanzierung. Viele Quartiersprojekte hangeln sich von Projektfinanzierung zu Projektfinanzierung. Die Stiftung Liebenau und die beteiligten Kommunen suchten daher eine nachhaltige Finanzierungsform im Sinne des Stiftungsgedankens. So wurde zunächst für jedes Mehrgenerationenwohnprojekt ein ortsbezogener, treuhänderisch von der Stiftung Liebenau verwalteter Sozialfonds eingerichtet, in den in der Regel die Gemeinde die Erlöse aus dem Verkauf des Baugrundstücks und die Stiftung Liebenau den Bauträgergewinn aus der Erstellung der Wohnanlage einbrachten. Die Sozialfondserträge sind ein wesentlicher Beitrag zur Finanzierung der Gemeinwesenarbeit. An mittlerweile vier Standorten sind anstelle der Sozialfonds rechtlich selbständige Bürgerstiftungen geschaffen worden. Damit sollen die Finanzierungsbasis verbreitert und den Bürgern bessere Möglichkeiten eröffnet werden, sich mit Geld, Zeit und Ideen einzubringen. Der Satzungszweck der Bürgerstiftung ist jeweils sehr weit gefasst – von der Jugendund Altenhilfe bis zum Umweltschutz. Als primäres Ziel ist allerdings die Finanzierung der Gemeinwesenarbeit für das Konzept ‚Lebensräume für Jung und Alt‘ verankert. Es stellt sozusagen das erste große Projekt der Bürgerstiftung dar. Dazu zählen die Aktivierung des bürgerschaftlichen Engagements, Förderung der Selbsthilfe und sozialer Netzwerke und Vermittlung sozialer Hilfen. Zudem kommt den Bürgerstiftungen durch ihre Gremienbesetzung aus Vertretern der Bürgerschaft, der Vereine, der Kirchen, der lokalen Wirtschaft, der Gemeinde und der Stiftung Liebenau eine Vernetzungsfunktion innerhalb des sozialen Gemeindelebens zu. Sehr positiv hat sich beispielsweise seit ihrer Gründung die Bürgerstiftung Eriskirch (Bodensee) entwickelt. Am 21. Januar 2007 hoben 153 Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit der Gemeinde und der Stiftung Liebenau als Gründungsstifter im Rahmen der 750-Jahrfeier der 4 000-Einwohner-Gemeinde Eriskirch die neue Stiftung aus der Taufe. Zum Gründungskapital von 371.000 Euro steuerten die Bürgerschaft 46.000 Euro sowie analog dem Sozialfondsfinanzierungskonzept die Gemeinde 250.000 Euro und die Stiftung Liebenau 75.000 Euro bei. Die Stiftung ist in der Bürgerschaft gut verankert. Ihre Aktionen und Projekte – beispielsweise Benefizabende oder die Verleihung eines sozialen Ehrenpreises – werden getragen von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Stiftungsrates. Dies bewirkt stete finanzielle Zuflüsse, sodass sich das Stiftungsvermögen seither um 95.000 Euro auf rund 466.000 Euro erhöht hat. Vom Stiftungsvermögen konnte ein Ertrag von etwa zwei Prozent jährlich für örtliche Projekte und die Teilfinanzierung von Personalkosten in der Gemeinwesenarbeit ausgeschüttet werden. Ihre Vernetzungsfunktion nimmt die Bürgerstiftung auch durch die Mitwirkung in der Arbeits- Das Finanzierungssystem Stiftungsvermögen Spender laufender Haushalt gemeinschaft „Lebensqualität im Alter Eriskirch“ und im Projekt „BesT“ des Landes Baden-Württemberg zur Koordination pflegerischer Hilfen im Alter in Eriskirch wahr. Der Beitrag der Bürgerstiftung ist ein wichtiger, aber nicht ausreichender Baustein im Finanzierungsmix der örtlichen Gemeinwesenarbeit. Generell sollte über die Regelfinanzierung einer Grundinfrastruktur für Gemeinwesenarbeit als öffentliche Pflichtleistung nachgedacht werden. Dann könnten Bürgerstiftungen quasi die Kür leisten und so noch mehr zu einer vielfältigen, lebendigen und wachsenden Bürger- und Sozialkultur in den Kommunen beitragen. Kommune Stiftung Liebenau Spender 90 91

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