Inhalt Unsere Autoren in diesem Heft: Inhalt Christof Klaus Freier Mitarbeiter Stiftung Liebenau Abteilung Kommunikation Svenja Kranz Freie Mitarbeiterin Stiftung Liebenau Abteilung Kommunikation Elke Benicke Freie Mitarbeiterin Stiftung Liebenau Abteilung Kommunikation Claudia Wörner Freie Mitarbeiterin Stiftung Liebenau Abteilung Kommunikation Titel: Bildung im BBW - Ab jetzt: Zukunft. (Foto: Kästle) Standpunkt3 Titelthema: Bildung im Paket Für jeden das richtige Förderpaket 4 Ein Glückspilz mit Durchhaltevermögen 6 „Ohne Unterstützung wäre es schon schwierig“ 8 Durchgefallen: Marc bekommt seine zweite Chance 10 BBW im Überblick Sichere Zukunft gesucht: Junge Flüchtlinge im BBW 12 Aktuelles aus dem BBW 13 Spenden für die Ausbildung 14 Langjährige Mitarbeiter geehrt 15 Fachtag Autismus: Wie der Jobeinstieg gelingt 16 Einen Augenblick bitte… Irina Neher 15 Unsere Betriebe Schreinerzentrum: Alles Gute aus Holz 18 Serie: Ausbildungsberufe im BBW Holztechnik: Wie der Schreiner kann’s keiner 19 Schillerstraße 15 Ulm Bildungsbegleiter: Immer da für „ihre“ Azubis 20 Impressionen vom Tag der offenen Tür 21 Impressum Auf Kurs Magazin der Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH Herausgeber: Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH Schwanenstraße 92 88214 Ravensburg Tel.: 0751/3555-8 Fax: 0751/3555-6109 info@bbw-rv.de Redaktion: Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH Herbert Lüdtke (verantwortlich), Susanne Droste-Gräff, Christof Klaus (netz-3) Grafik: Natalie Baumbusch (netz-3) Auflage: 4000 Erscheinungsweise: 2 Ausgaben pro Jahr Druck: Druckhaus Müller, Langenargen Service Das Ausbildungsangebot im BBW 22 Übersicht: Ihre Ansprechpartner 23 Infos aus dem BBW – aktuell und digital Neben der Auf Kurs informieren wir Sie über die interessantesten Neuigkeiten auch per E-Mail – zeitnah kurz und bündig mit dem BBW-Newsletter. Auf www.bbw-rv.de/newsletter können Sie den Newsletter schnell und einfach abonnieren – selbstverständlich kostenlos und nur so lange Sie möchten. 2 | Auf Kurs 2-2015
Standpunkt Bildung – ein gutes Recht „Jeder junge Mensch hat ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung.“ Ein starker Satz, der wie kein anderer auf den Punkt bringt, um was es bei Bildung und Inklusion geht. Keine Konvention, kein Werbeslogan und kein Wahlprogramm hätten es treffender formulieren können. Dabei stammt die zitierte Passage aus einer Zeit, in der die Teilhabe benachteiligter Menschen noch nicht allzu weit oben stand auf der politischen Agenda und eine öffentliche Debatte um Inklusion noch gar kein Thema war. Trotzdem: Seit 1953, also seit über 60 Jahren, steht dieser Satz als Artikel 11 in der Verfassung des Landes Baden-Württemberg. „Jeder junge Mensch hat ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung.“ Hier klingt auch durch, dass Menschen verschieden sind. Und doch hat jeder Mensch das Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft und an der Arbeitswelt. Der eine geht auf das Gymnasium, macht Abitur und studiert an einer Uni, der andere absolviert die Mittlere Reife oder den Hauptschulabschluss und anschließend eine Lehre in einem Betrieb. Und dann gibt es noch Jugendliche, denen diese Wege aus den unterschiedlichsten Gründen verwehrt bleiben. Zum Beispiel wegen einer Lernbehinderung, schwierigen Familienverhältnissen, Problemen in der Schule, psychischen Störungen, Autismus, Traumata, ADHS, Gewalterfahrungen, Verhaltensauffälligkeiten – einhergehend mit einem Mangel an Eigenständigkeit und Selbstvertrauen. Und die sollen jetzt eine Ausbildung durchhalten, ihre schulischen Defizite innerhalb kürzester Zeit abbauen? Bei ihnen soll in puncto Selbstständigkeit der Knopf aufgehen? Die sollen sich mit ihren komplexen psychischen Problemen zu Recht finden im Ausbildungs- und Arbeitsalltag? Nein, mit ein bisschen Nachhilfe und dem berühmten kleinen Tritt in den Hintern durch den Ausbilder oder Lehrer ist es da nicht getan. Diese Menschen brauchen eine speziellere, eine intensivere, eine personenzentrierte Förderung. Diese Menschen brauchen besondere Arrangements für ihre besonderen Bedürfnisse. Arrangements, die so inklusiv und betriebsnah wie möglich gestaltet werden. Arrangements, die es so nicht an jeder Ecke und auch nicht umsonst gibt, sondern im Falle der Berufsbildungswerke zum Beispiel nur 52 Mal in Deutschland. „Jeder junge Mensch hat ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung.“ Im Ravensburger Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW) wurde jener Artikel 11 der Landesverfassung in den vergangenen Jahren schon oft zitiert. Bei der Aufnahmefeier neuer Azubis etwa oder auf Absolventenfeiern, um den jungen Teilnehmern ganz deutlich zu sagen: Es ist Euer gutes Recht, hier zu sein. Es ist Euer gutes Recht, hier eine Ausbildung zu machen. Und es ist Euer gutes Recht, dafür all die nötige Unterstützung einzufordern und auch zu bekommen. Und zwar von Leuten, die sich bestens damit auskennen: von erfahrenen und kompetenten Ausbildern, Psychologen, Sozialpädagogen, Erziehern und Lehrern. Sie alle verfolgen im BBW (und auch in den Partnerbetrieben außerhalb) zusammen mit den jungen Menschen einen klaren Plan. Sie schnüren, so das Titelthema dieses Heftes, für jeden Einzelnen ein ganz individuelles Förderpaket – bestückt mit jenen Inhalten, die genau dieser Jugendliche braucht für eine gute, nachhaltige Bildung. Für die einen muss es vielleicht „nur“ ein handliches Unterstützungspäckchen sein, für die meisten aber ein gewichtiges Hilfspaket mit allem Drum und Dran: mit Stütz- und Förderunterricht in der Schule, mit speziellen Arrangements für Asperger-Autisten, mit der Vermittlung sinnvoller Praktika, mit Diagnostik, Coaching, Kursen und Trainings durch den psychologischen Fachdienst, mit gestuften Wohnkonzepten und den dazu gehörenden Freizeitangeboten – und einer persönlichen und vertrauensvollen Betreuung durch die Bildungsbegleiter vom ersten Tag des Reha-Prozesses an bis über die Abschlussprüfungen hinaus bei der Suche nach einem geeigneten Job. Es ist das Gesamtpaket BBW, das junge Menschen mit besonderem Förderbedarf im Sinne der Inklusion befähigt, dauerhaft gesellschaftlich dabei zu sein. Nicht alle schaffen es tatsächlich. Aber die allermeisten von ihnen schaffen es. Dank einer Bildungseinrichtung, die ihnen in einer ganz entscheidenden Lebensphase zur Seite steht. Hier an der Schwelle zum Erwachsensein werden oft schon unwiderruflich die Weichen gestellt für die Zukunft. Hilfsarbeiter oder Fachkraft? Dauerhafte Abhängigkeit von staatlicher Unterstützung oder Eigenständigkeit? Umso wichtiger ist es, dass in dieser sensiblen Phase alles passt – vor allem auch das Bildungspaket. Denn: „Jeder junge Mensch hat ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung.“ Christof Klaus Auf Kurs 2-2015 | 3
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