SCHILLERSTRASSE 15 ULM „Tag der Freien Schulen“: MdL Jürgen Filius zu Gast in der Max-Gutknecht-Schule Landespolitiker im Klassenzimmer Die Jugendlichen einer Bäckerfachwerkerklasse der Max-Gutknecht-Schule Ulm freuen sich zusammen mit Schulleiter Roland Groner (vorne rechts) und Konrektorin Sibylle Porske (hinten rechts) über den Besuch des baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Jürgen Filius (hintere Reihe, 2. von links). Foto: Klaus Der Ulmer Landtagsabgeordnete Jürgen Filius (Bündnis 90/Die Grünen) hat am „Tag der Freien Schulen“ die Max-Gutknecht-Schule besucht. Dabei informierte er sich über das Bildungsangebot der Sonderberufsschule und kam mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch. „Schenken Sie uns eine (Schul-)Stunde Ihrer Zeit!“ Unter diesem Motto lud auch die Max-Gutknecht-Schule (MGS) an diesem Aktionstag einen Landespolitiker zu sich ein. Der Ulmer Abgeordnete Jürgen Filius brachte sogar weit mehr Zeit als nur eine Schulstunde mit in die Schillerstraße 15, dem Haus für Bildung, Rehabilitation und Teilhabe. Im Austausch mit der Schulleitung und dem Lehrerkollegium erfuhr er aus erster Hand, wie hier derzeit 170 junge Menschen mit besonderem Teilhabebedarf an der MGS unterrichtet und auf ihren Start in den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet werden. „Wir kriegen das hin“ „Wir sind da, um zu helfen, wenn Jugendliche aus irgendwelchen Gründen – etwa kognitiver, psychischer oder sozialer Art – auf dem freien Ausbildungsmarkt keine Lehrstelle bekommen“, erklärte Schulleiter Roland Groner. Und das mit Erfolg, wie Jahr für Jahr die Prüfungsergebnisse zeigen. Wer die nötige Motivation mitbringe, so Groner, der schaffe hier dank kleiner Klassen und der intensiven Unterstützung durch die Lehrerinnen und Lehrer auch seinen Abschluss: „Wir kriegen das hin.“ „Dschungel“ an Möglichkeiten Doch wie genau das in der MGS abläuft, das erklärten die Schüler dem Gast aus der Politik bei einer Vorstellungsrunde selbst: wie ihr Schulalltag aussieht, welche Berufe sie erlernen, wo sie schon Praktika gemacht haben und was ihre Wünsche für die Zukunft sind. Die sind je nach Maßnahme völlig unterschiedlich: Für die einen geht es noch darum, die Ausbildungsreife zu erlangen, andere sind schon auf dem besten Weg in den Job. BVE, KoBV, Vorqualifizierungsjahr Arbeit/ Beruf (VAB), Berufsschule – MdL Filius zeigte sich beeindruckt von diesem „Dschungel“ an verschiedenen Maßnahmen und begrüßte es, „dass hier jeder eine passgenaue Möglichkeit bekommt, beruflich Fuß zu fassen“. „Jeder bekommt hier eine Chance“ Für die jungen Flüchtlinge der VABO- Klasse aus Irak, Syrien, Eritrea oder Afghanistan steht dagegen zunächst einmal das Erlernen der deutschen Sprache im Vordergrund. „Unser großes Ziel ist die B1-Prüfung“, berichtete eine Schülerin über das angestrebte Sprachniveau. Was ihr an der Max- Gutknecht-Schule besonders gefällt? „Jeder bekommt hier eine Chance.“ Am „Tag der Freien Schulen“ bekam jeder die nicht alltägliche Chance, Fragen direkt an einen Landespolitiker zu richten. Das Thema Abschiebungen war den jungen Geflüchteten zum Beispiel ein großes Anliegen, andere interessierten sich für die Meinung des Grünen-Politikers zur sozialen Ungerechtigkeit und der Schere zwischen Arm und Reich. „Jeder soll von seiner Arbeit leben können“, pflichtete Jürgen Filius dem Fragesteller bei, ehe er noch einer Bäckerfachwerkerklasse einen Unterrichtsbesuch abstattete und sich anschließend – von Schülern gekocht und serviert – das Mittagessen im hauseigenen Ausbildungsrestaurant schmecken ließ. Christof Klaus 20 | Auf Kurs 1-2018
uu Max-Gutknecht-Schule: Berufsorientierung mit Auszeichnung Die Ulmer Max-Gutknecht-Schule (MGS) ist als eine von neun Schulen der Region mit dem „BoriS – Berufswahl- SIEGEL Baden-Württemberg“ ausgezeichnet worden. Als „herausragend“ beurteilt wurde dabei das Engagement der Einrichtung im Rahmen des Vorqualifizierungsjahres Arbeit/Beruf (VAB). BoriS ist ein landesweites Zertifizierungsverfahren für Schulen, die beim Thema Berufs- und Studienorientierung über die geforderten Standards in den Bildungsplänen und Verwaltungsvorschriften hinausgehen. Für dieses Plus an Förderung auf dem Weg zum passenden Job erhielt die Max-Gutknecht-Schule in der aktuellen Zertifizierungsrunde erstmals das begehrte Siegel. In den nächsten drei Jahren wird das BoriS-Schild die in der Schillerstraße 15 beheimatete Max-Gutknecht-Schule zieren, dann steht die erste Rezertifizierung an. uu Deutsch-französisches Austauschprogramm: Bonjour Paris! Zum Arbeiten und Lernen nach Frankreich ging es für zehn junge Frauen und Männer aus Berufsschule, Berufsvorbereitung und VABO der Max-Gutknecht-Schule (MGS). Im Rahmen der neuen deutsch-französischen Bildungspartnerschaft mit der Sonderberufsschule E.R.E.A. Jean Isoard waren die Ulmer Jugendlichen drei Wochen lang zu Gast in Montgeron bei Paris. Einer sprachlichen Vorbereitung in Ulm folgten ein einwöchiger Sprachkurs sowie ein zweiwöchiges Betriebspraktikum bei Kooperationsbetrieben der MGS-Partnerschule vor Ort – alles in Begleitung und unter Aufsicht von zwei ihrer Ulmer Lehrer. Dabei galt es, den eigenen Horizont zu erweitern und einmal hautnah den Arbeitsalltag in einem anderen europäischen Land kennen zu lernen – ein Höhepunkt für die jungen Azubis in ihrer dreijährigen Berufsschulzeit. „Die beteiligten Schülerinnen und Schüler profitieren auf fachlicher, sozialer und kultureller Ebene von dieser Auslandserfahrung“, betont MGS-Schulleiter Roland Groner: „Selbstständigkeit und Selbstwertgefühl werden gefördert, und die Jugendlichen verbessern ihre interkulturellen Kompetenzen sowie ihre Sprachkenntnisse mit berufsbezogenen Fachbegriffen. Und Austauschprogramme für Berufsschüler in Reha- Ausbildungsgängen sind eher die Ausnahme.“ Aktivitäten dieser Art machen sich auch gut im Lebenslauf. So erhalten die Schüler für ihre Teilnahme an dem Programm einen sogenannten Europass – den Mobilitätsnachweis für berufliche Erfahrungen in der Europäischen Union. Gefördert wird das Programm vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem französischen Arbeitsministerium. Trotz des vollen Arbeits- und Lernpensums blieb für die Ulmer Gruppe natürlich aber auch noch Zeit für die Kultur – und die gibt es ja im Großraum von Paris zur Genüge – samt Sightseeing-Tour mit Stopp am Eiffelturm für ein paar Schnappschüsse vor der Kulisse des Pariser Wahrzeichens. Dann hieß es: au revoir und bis bald. Denn der ebenfalls dreiwöchige Gegenbesuch der Franzosen in der Donaustadt steht im Juni 2018 an. Mit vielen spannenden Eindrücken, Erinnerungen und wichtigen beruflichen Erfahrungen im Gepäck, kehrten die Schüler der Max-Gutknecht-Schule nach drei Wochen Frankreich zurück nach Ulm. Foto: MGS Auf Kurs 1-2018 | 21
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