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Auf Kurs 01/2017

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Schillerstraße 15 Ulm

Schillerstraße 15 Ulm Einstein-Marathon: Schüler beweisen Ausdauer 21 Schüler und acht Mitarbeiter von Max-Gutknecht-Schule (MGS) und Regionalem Ausbildungszentrum (RAZ) Ulm des BBW haben im Rahmen des Einstein-Marathons die Laufschuhe geschnürt. Gemeinsam mit knapp 2 000 weiteren Sportbegeisterten ging das bunt gemischte Team aus der „Schillerstraße 15“ beim WMF-BKK-Gesundheitslauf über fünf Kilometer an den Start. Bei herrlichem Wetter wurden die Teilnehmer lautstark vom Publikum angefeuert und im Ziel bejubelt. An der Spitze und mit 19 Minuten der schnellste Läufer der Gruppe RAZ/MGS war Parwar Kasim, gefolgt von Mohammad Feruh (22 Minuten) und Dustin Redies (23 Minuten). Nach nur 42 Minuten waren fast alle Läufer des RAZ und der MGS im Ziel und durften stolz ihre Urkunden und Medaillen entgegen nehmen. „Das tolle Ergebnis wurde dann mit alkoholfreiem Sekt am Nachmittag gefeiert“, berichten Psychologin Josefa Gitschier vom RAZ Ulm und FSJlerin Deborah Tuchnowski: „Wir freuen uns sehr über die beeindruckende Leistung aller und bedanken uns herzlich bei allen Läuferinnen und Läufern für die rege Teilnahme, bei den Kolleginnen und Kollegen für die lauten Jubelrufe und vor allem bei den Lehrerinnen Beate Kessler und Michaela Zimmermann für die tolle Organisation.“ Auf der Überholspur: Die Laufteilnehmer aus der „Schillerstraße 15“ – hier in der Bildmitte – gaben beim Fünf-Kilometer-Lauf im Rahmen des Ulmer Einstein-Marathons alles. Foto: Tuchnowski Startklar: RAZ Ulm verabschiedet Absolventen Fachkräftenachwuchs vom Beikoch bis zur Verkäuferin: 27 junge Menschen mit besonderem Teilhabebedarf haben im Regionalen Ausbildungszentrum (RAZ) Ulm des BBW im Sommer 2016 den Abschluss ihrer Ausbildung gefeiert. Weitere 18 Jugendliche bekamen ein Zeugnis für die Teilnahme an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme. Außerdem absolvierten zwei Flüchtlinge erfolgreich das Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf ohne Deutschkenntnisse (VABO). Eine Ausbildung – so BBW-Geschäftsführer Herbert Lüdtke zu den frisch gebackenen Absolventen – sei „immer noch der beste Weg, um Teil der Gesellschaft zu werden und Verantwortung zu übernehmen.“ Auch für Lothar Scherhaufer von der Ulmer Agentur für Arbeit ist eine bestandene Ausbildung Gold wert: „Sie bildet eine stabile und verlässliche Grundlage.“ Schön sei, dass viele bereits einen Arbeitsplatz gefunden haben. „Sie können zurecht stolz sein“, so Scherhaufer. Gerhard Semler, Leiter der Abteilung Bildung und Sport der Stadt Ulm, gab den Absolventen mit auf den Weg, dass das RAZ ihnen die Leiter hingestellt hätte. „Hochklettern müsst Ihr sie aber selbst.“ Ein wichtiger Schritt auf dem Weg ins Berufsleben ist geschafft: Die Absolventen des RAZ Ulm freuen sich über ihren Abschluss. Foto: Wörner 20 | Auf Kurs Dezember 2016

Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer besucht Max-Gutknecht-Schule und RAZ Ulm „Wie oft sehen Sie die Bundeskanzlerin?“ Die Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer hat die Max-Gutknecht- Schule des BBW in der Ulmer „Schillerstraße 15“ besucht. Dort stellte sich die CDU-Politikerin den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Auch ein Unterrichtsbesuch in einer Klasse für junge Flüchtlinge stand auf dem Programm. „Wir haben Sie uns viel älter vorgestellt!“ Die Scheu der Schüler der Max-Gutknecht-Schule (MGS) vor der erst 27-jährigen Parlamentarierin war schnell verflogen. Und so musste diese viele Fragen der Jugendlichen beantworten. Wie oft sie Angela Merkel sehe, ob Politikerin ihr Traumberuf sei, wollten sie wissen, und wieviel man als MdB denn so verdiene. Aber auch: „Was macht Ihre Partei für die Umwelt?“ – „Was halten Sie vom türkischen Präsidenten Erdogan?“ – „Wie kommen Sie mit den älteren Politikern in Berlin klar?“ Nur bei der Frage, wo oft sie ihr Dienstauto mit Chauffeur in Anspruch nehme, musste die Jungpolitikerin schmunzelnd passen: „Ich habe gar keinen Dienstwagen – und auch keinen Fahrer.“ Jugendliche stellen ihre Schule vor Im Gegenzug erfuhr Kemmer aber auch einiges über die Max-Gutknecht- Schule, die als private Sonderberufsund Sonderberufsschule aktuell gut 200 junge Menschen mit besonderem Teilhabebedarf – also mit Lernschwierigkeiten, psychischen Problemen, sozialen Benachteiligungen oder auch einer geistigen Behinderung – fit macht für den Start ins Berufsleben. Damit ist die MGS für diese Zielgruppe eine der bedeutendsten Einrichtungen in der ganzen Region. Die Vorstellung ihrer Schule übernahmen die Jugendlichen selbst: Ob VAB, Stand den Jugendlichen in der Max-Gutknecht-Schule Ulm bei ihrem zweistündigen Besuch bereitwillig Rede und Antwort: die CDU-Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer. Foto: Klaus BVE, KoBV oder VABO – gut vorbereitet erklärten die Schüler ihrem Gast, welche Maßnahmen sich hinter diesen Kürzeln verbergen, welche Fächer bei ihnen so auf dem Stundenplan stehen und welche Ziele vor ihnen liegen. Für die einen ist es das Erreichen der Ausbildungsreife und der Hauptschulabschluss. Für die jungen Frauen und Männer der beiden Flüchtlingsklassen steht dagegen zunächst einmal das Deutschlernen im Vordergrund – am besten in Verbindung mit beruflichen Praktika. Und die derzeit 115 Berufsschüler der MGS wollen die Schillerstraße 15 schon bald als gut ausgebildete Fachkräfte verlassen. Mit besten Chancen, wie Schulleiter Roland roner betonte: „60 bis 70 Prozent unserer Absolventen kommen zeitnah auf dem Arbeitsmarkt unter.“ Schwierige Rahmenbedingungen Dafür sei jedoch eine intensive Arbeit mit den Schülern nötig. Und genau hierbei drückt den Freien Schulen wie der MGS der Schuh. So wurde der Klassenteiler zuletzt immer mehr erhöht, wichtige Angebote wie der Stütz- und Förderunterricht wurden gestrichen. Auch sind Stellen von Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter offiziell nicht vorgesehen. Zudem hätten die privaten Sonderberufsschulen, die als nur wenige ihrer Art eine Randposition in der politischen und öffentlichen Wahrnehmung einnehmen, beim Sachkostenzuschuss das Nachsehen, so Groner. „Viel Herzblut“ Ronja Kemmer versprach, diese Anliegen mitzunehmen und sich für Einrichtungen wie die MGS einzusetzen. Man dürfe hier „nicht an der falschen Stelle sparen“. Nach ihrem zweistündigen Besuch, bei dem sie sich auch über das ebenfalls in der Schillerstraße 15 beheimatete und eng mit der MGS verbundene Regionale Ausbildungszentrum (RAZ) informierte, lobte sie „die angenehme Atmosphäre“ im Haus sowie das Engagement der Lehrer und Ausbilder: „Man merkt, dass hier alle mit viel Herzblut dabei sind.“ Christof Klaus Auf Kurs Dezember 2016 | 21

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