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Auf Kurs 01/2015

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Schillerstraße 15 Ulm

Schillerstraße 15 Ulm Lea Scholz macht eine Ausbildung zur Beiköchin im RAZ Ulm „So viele Leute hängen sich für mich rein“ Im September 2014 startete Lea Scholz am Regionalen Ausbildungszentrum (RAZ) des BBW in Ulm ihre Berufsausbildung zur Fachpraktikerin Küche (Beiköchin). Im Jahr davor orientierte sie sich im Rahmen einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) und fand so ihren Wunschberuf. Auf dem Weg dorthin erfuhr die 20-jährige Mutter einer kleinen Tochter viel Unterstützung durch die RAZ-Bildungsbegleiter. Bildungsbegleiterin Tanja Flechsler (links) unterstützt Lea Scholz bei allen Fragen rund um die Berufsausbildung. Fotos: Wörner Schule, Ausbildung, Arbeit, Familie – nicht bei jedem läuft das Leben nach Plan. Oft gibt es Umwege, und dann ist es gut, wenn einem jemand hilft, sich neu zu orientieren. Lea Scholz hat nach ihrem Hauptschulabschluss eine Ausbildung zur Verkäuferin angefangen. „Ich konnte sie aber nicht beenden, da ich schwanger wurde“, berichtet sie. Unabhängig davon sei der Beruf der Verkäuferin sowieso nicht der richtige für sie gewesen. Als ihre Tochter Antonella ein halbes Jahr alt war, nahm Lea Scholz ihre Zukunft wieder in den Blick. „Ich wollte neu starten und möglichst eine Ausbildung machen.“ Praktika bestätigten Jobwunsch Zuvor zog sie jedoch von ihrer Heimatstadt Heidenheim nach Ulm, wo sie zusammen mit Antonella einen Platz in der Mutter-Kind-Unterbringung der Jugendhilfeeinrichtung „Zentrum guter Hirte“ bekam. Es folgten ein Test bei der Agentur für Arbeit und der Beginn der Berufsvorbereitung im RAZ. „Ich lernte die Bereiche Hauswirtschaft, Verkauf, Küche und das Gastgewerbe näher kennen“, erinnert sich Lea Scholz. Anfangs sei sie erst mal skeptisch gewesen. „Alles war neu für mich und auch ungewohnt.“ Aber dann habe sie recht schnell gemerkt, dass ihr die Arbeit in der Küche am meisten Spaß macht. Verschiedene Praktika – sowohl in der Küche als auch in der Hauswirtschaft – haben sie in ihrem Wunsch bestätigt. „In der Küche gefällt mir einfach die Abwechslung, es gibt immer etwas anderes zu tun.“ Nicht locker gelassen Bevor Lea Scholz im September am RAZ mit der Ausbildung zur Beiköchin beginnen konnte, hatte sie noch eine wichtige Hürde zu nehmen. „Die Ver- treter der Agentur für Arbeit sahen bei diesem Beruf mit seinen unregelmäßigen Arbeitszeiten Probleme auf Lea als junge, alleinerziehende Mutter zukommen“, berichtet Bildungsbegleiterin Tanja Flechsler. Aber Lea habe nicht locker gelassen, sei sich ganz sicher gewesen, dass sie Beiköchin und nichts anderes werden möchte. Es folgten einige Gespräche – und schließlich kam die ersehnte Bewilligung der Agentur für Arbeit. Bildungsbegleiter unterstützen „Ohne die Bildungsbegleiter hätte ich es nicht geschafft, die Ausbildung in meinem Wunschberuf zu machen“, ist sich Lea Scholz sicher. Bewusst ist ihr auch die Unterstützung durch ihren Ausbilder in der Küche, Reinhard Klein. Neben der Unterweisung in der Küche vermittelt er die Azubis in Praktika. Bei der jungen Mutter achtet er besonders darauf, dass sie in Betrieben mit geregelten Arbeitszeiten Praxisluft schnuppern kann. Beispiele sind Seniorenheime, Kantinen oder andere Großküchen. Im ersten Jahr der RAZ- Ausbildung zur Beiköchin stehen drei Praktika à vier Wochen an. „Wir bemühen uns, möglichst Betriebe zu finden, bei denen eine realistische Chance auf Übernahme besteht“, erläutert Tanja Flechsler. Ziel sei immer die Vermittlung von der Ausbildung zum festen Arbeitsplatz im Anschluss. Ihr Leben selbst in die Hand genommen Bis dahin hat Lea Scholz noch zwei Jahre Zeit. Neben dem Kochen steht auch die Theorie auf ihrem Lernprogramm. „Die fällt mir nicht ganz so leicht, aber zum Glück bekomme ich jetzt in Mathe Lernstütze“, erzählt sie. Auch hier stand ihr die Bildungsbegleiterin zur Seite. „Im regelmäßi- 20 | Auf Kurs 1-2015

gen Gespräch mit Lehrern, Ausbildern und den Azubis schauen wir, wo Bedarf besteht“, berichtet Tanja Flechsler. Lea Scholz weiß, dass sie durch das Netzwerk im RAZ und im „Guten Hirten“ eine echte Chance für sich und ihre Tochter gefunden hat. „Ich bin echt dankbar, dass sich so viele Leute für mich reinhängen.“ Ihr Ziel für die Zeit nach der Ausbildung sieht sie mit optimistischem Blick klar vor sich: „Ich habe mein Leben selbst in die Hand genommen, lebe in meiner eigenen Wohnung und habe eine feste Stelle in einer Küche.“ Claudia Wörner Ausbildung im Wunschberuf am Regionalen Ausbildungszentrum (RAZ) in Ulm: Lea Scholz möchte Beiköchin werden und liebt die Abwechslung in der Küche. Die Ulmer Absolventen 2014 Geschafft: Im Regionalen Ausbildungszentrum (RAZ) Ulm wurde 2014 ein weiterer Absolventenjahrgang verabschiedet. 26 frisch gebackene Fachkräfte nahmen dort ihre Abschlusszeugnisse entgegen. Einen Grund zum Feiern gab es auch für die elf jungen Menschen, die in der zum BBW gehörenden Einrichtung eine Berufsvorbereitung durchlaufen hatten, sowie für 13 externe Schülerinnen und Schüler. Foto: Klaus Auf Kurs 1-2015 | 21

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