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Anstifter 3, 2020 der Stiftung Liebenau

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Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Bildung, Familie, Gesundheit, Pflege und Lebensräume, Service und Produkte sowie Teilhabe.

Stiftung Liebenau Seismografen mit Revoluzzergeist Vor 25 Jahren wurden in den neu gegründeten Tochtergesellschaften der Stiftung Liebenau eigene Mitarbeitervertretungsgremien (MAV) gewählt. Heilerziehungspfleger und Bankkaufmann Peter Brauchle (rechts), Koch Heinrich Brummert (links) und Betriebswirt Markus Ebenhoch sind seither dabei und erinnern sich. Die Zeiten haben sich geändert. Brummert, seit 2014 MAV-Vorsitzender der Liebenau Lebenswert Alter, empfindet die Zeit heute als schnelllebiger. Allein neun Geschäftsführungen hat er in 25 Jahren erlebt. Und: „Die Mitarbeiter wollen schneller eine Antwort auf ihre Fragen und sie sind besser informiert.“ Das kann auch Peter Brauchle, Vorsitzender der Teilhabe-MAV seit 2006, bestätigen: „Es wird viel genauer geguckt.“ Als schwierigste Phase wurde die Zeit um das Statusfeststellungsverfahren herum erlebt, die sich über mehrere Jahre bis 2009 zog. Brauchle sagt rückblickend: „Hier war es schwierig, Positionen zu finden. Wir wussten nicht, wo es hingeht, ob kirchlich oder weltlich. Das war nicht einfach.“ Trotzdem sind alle dabei geblieben. Denn die Motivation, aus der heraus sie zu Beginn überhaupt angetreten waren, hat sich dadurch nicht verändert: gute Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter zu schaffen, ihre Gleichbehandlung einzufordern und die Dienstgemeinschaft zu leben. Die Eigenschaften, die es dafür braucht, beschreiben alle ähnlich: Von „einfühlsam“, bis „nichts persönlich nehmen“ und „ein dickes Fell haben“, bis hin zu „Spaß und Lust am Rechtlichen“. „Es braucht einen gewissen Revoluzzergeist, aber dauerhafte Konfrontation ist nicht das Ziel“, so Peter Brauchle. Sportlich sieht es Heinrich Brummert: „Jeder hat mal die Nase vorn.“ Und Ebenhoch hält viel von „Kompromissfähigkeit“ und „guten Antennen“. Einen „Geburtstagswunsch“ zum 25-Jährigen haben sie auch: „Wir sind oft Seismografen für Stimmungen und daher möchten wir auch weiterhin konstruktiv mit Leitungen zusammenarbeiten und ernst genommen werden“, formuliert ihn Peter Brauchle. 100 Jahre Schwerbehindertenvertretung Im Jahr 2020 feiert auch die Schwerbehindertenvertretung (SBV) ein rundes Jubiläum: Seit beachtlichen 100 Jahren gibt es diese Interessenvertretung von schwerbehinderten und gleichgestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nach dem Ersten Weltkrieg galt es, viele Kriegsversehrte mit körperlichen uns seelischen Schädigungen wieder in die Arbeitswelt zu integrieren. So entstand das Gesetz über die Beschäftigung schwerbeschädigter Menschen. Diese erhielten schon damals einen Nachteilsausgleich und hatten Kündigungsschutz. Zur Unterstützung und Wahrung ihrer Rechte wurde ihnen eine Interessenvertretung, die SBV, an die Seite gestellt. Es folgten zahlreiche Reformen und Nachbesserungen des Gesetzes, bis im Jahr 1974 ein gewaltiger Systemwechsel stattfand. Das Gesetz galt nun für alle schwerbehinderten Beschäftigten, unabhängig von Art und Ursache der Behinderung. Der Rehabilitationsgedanke rückte in den Fokus. Seit 2005 ist zudem das betriebliche Eingliederungsmanagement für Arbeitgeber verpflichtend. Die SBV wird durch Mitbestimmungsrechte sowie regelmäßiger Teilnahme an Sitzungen mit Unternehmensleitungen und Betriebsräten beziehungsweise Mitarbeitervertretern gestärkt. In der Stiftung Liebenau gibt es seit Anfang der 1980er-Jahre eine Schwerbehindertenvertretung 14 anstifter 3 | 2020

Stiftung Liebenau Einladung zur Zeitreise… Leitungswechsel am IfSB Der langjährige Geschäftsführer und Schulleiter am Institut für Soziale Berufe (IfSB), Kurt Brust (links), wurde zum 31. August in den Ruhestand verabschiedet. Kurt Brust war 15 Jahre lang Schulleiter und 12 Jahre Geschäftsführer am IfSB Ravensburg/Wangen/Bad Wurzach/Ulm. Zudem hatte er beim Bischöflichen Schulamt der Diözese Rottenburg-Stuttgart den Vorsitz des Fachschulbeirats inne und war Mitglied des Stiftungsrates. Er engagierte sich berufspolitisch als langjähriges Mitglied des Landes- und Bundesvorstands der Arbeitsgemeinschaften der Fachschulen für Heilerziehungspflege und war zehn Jahre Mitglied der Ethikkommission der Stiftung Liebenau. Nachfolger als pädagogischer Geschäftsführer und Direktor ist seit 1. September Prof. Dr. Florian Kluger. Bis zu seinem Wechsel an das IfSB war er Professor an der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und war dort Prodekan und Senator. Die kaufmännische Geschäftsführung bleibt in den bewährten Händen von Philip Kling, der gleichzeitig Leiter Finanzen in der Stiftung Liebenau ist. Im Jahr 1870 wurde in Liebenau eine private „Pfleg- und Bewahranstalt“ für unheilbar Kranke und Menschen mit Behinderungen ins Leben gerufen. 150 Jahre später ist die Stiftung Liebenau ein international tätiges, unabhängiges Sozial-, Gesundheits- und Bildungsunternehmen, das sich für die größtmögliche Selbstbestimmung und Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben einsetzt. Dieses Buch erzählt bildreich die Geschichte der Stiftung von den Anfängen bis heute. Zugleich beschreibt es die Haltung der Stiftung Liebenau, die sich nicht zuletzt in ihrem Leitsatz ausdrückt: „In unserer Mitte – Der Mensch“. Johannes Martius und Michael Kamp Mutig, menschlich, mittendrin. Die Geschichte der Stiftung Liebenau Erschienen im August Dreesbach Verlag, 9,90 Euro ISBN: 9783963950186 August Dreesbach Verlag ISBN 978-3-96395-018-6 Im Jahr 1870 wurde in Liebenau eine private „Pfleg- und Bewahranstalt“ für unheilbar Kranke und Menschen mit Behinderungen ins Leben gerufen. 150 Jahre später ist die Stiftung Liebenau ein international tätiges, unabhängiges Sozial-, Gesundheits- und Bildungsunternehmen, das sich für die größtmögliche Selbstbestimmung und Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben einsetzt. Dieses Buch erzählt bildreich die Geschichte der Stiftung von den Anfängen bis heute. Zugleich beschreibt es die Haltung der Stiftung Liebenau, die sich nicht zuletzt in ihrem Leitsatz ausdrückt: „In unserer Mitte – Der Mensch“ Johannes Martius und Michael Kamp Mutig, menschlich, mittendrin. Die Geschichte der Stiftung Liebenau Johannes Martius und Michael Kamp Mutig, menschlich, mittendrin. Die Geschichte der Stiftung Liebenau Pilotprojekt „Real Lab“: Technik im Pflegealltag Wie Technik und Digitalisierung in der Praxis des Pflegealltags zum Einsatz kommen können, soll im Rahmen des Pilotprojekts „Real Lab“ im Haus der Pflege St. Konrad unter reellen Bedingungen getestet werden. „Real Lab“ steht für Reallabor. Technische Assistenzsysteme und digitale Produkte sollen Pflegekräfte entlasten (s. auch S. 22, 23). Gleichzeitig steht im Fokus, bei Menschen mit Pflegebedarf ein hohes Maß an Sicherheit, Selbstständigkeit und Autonomie zu erreichen und zu erhalten. Perspektivisch soll die Technik des „Real Lab“ auch in der Häuslichkeit, mit Blick auf das Quartier, zum Einsatz kommen. Die Stiftung Liebenau arbeitet bei diesem Projekt mit der inHaus GmbH zusammen. Zudem besteht eine Zusammenarbeit zum Thema Telemedizin mit dem Modelprojekt eVisit. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) fördert das Projekt mit 45.000 Euro und übernimmt die Kosten der Evaluation. Die Assistenzsysteme kommen in 15 Bewohnerzimmern im Obergeschoss und in fünf Appartements des Service-Wohnens zum Einsatz. anstifter 3 | 2020 15

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