Stiftung Liebenau Service Jaqueline Brückner findet die Arbeit am Tunnelfinisher toll: Bevor sie loslegte, erhielt sie eine Einweisung. Harmonie von Mensch und Maschine Im Textilservice der Stiftung Liebenau geht es seit diesem Jahr deutlich schonender zu. Das betrifft einerseits die Wäsche: Neue Maschinen erlauben es, mit deutlich geringeren Temperaturen zu arbeiten. Schonender geht’s aber ebenso für die Mitarbeiter zu, die von den ergonomischen Einstellmöglichkeiten ihrer neuen Arbeitsgeräte profitieren. So auch Jaqueline Brückner. Sie ist eine von 47 Mitarbeitern der Liebenauer Arbeitswelten, die in Liebenau eine abwechslungsreiche, berufliche Heimat im Textilservice gefunden haben. Berührungsängste kennt Jaqueline Brückner nicht. Beherzt greift die 37-Jährige in den Wäschewagen aus Alu, entknotet ein Polohemd und zieht es auf einen Bügel auf, der von einem Roboterarm gehalten wird. Sie führt ihre rechte Hand durch eine Lichtschranke, das Hemd schießt Richtung Decke und verschwindet in einem Kettenkarussell aus Kleidungsstücken. Der älteren Mitarbeiterin, die ihr zuvor die genauen Handgriffe erklärt hat, fällt sie augenblicklich in den Arm und bedankt sich. „Sie hat mich gelobt, das hat mir gut gefallen“, wird sie später sagen. Das Kettenkarussell mit den Roboterarmen ist, genau genommen, nur eine Komponente des neuen Tunnelfinishers. Dieser wurde zu Jahresbeginn hier installiert und ist so etwas wie das industrielle Pendant zum heimischen Bügeleisen. Wäsche wird hier zuerst mit Dampf besprüht, dann mit Heißluft ausgewedelt und schließlich – wie frisch gebügelt – von der Maschine wieder „ausgespuckt“. Für den Geschäftsführer der Liebenau Service (LiSe), Frank Moscherosch, war es wichtig, die Automatisierung voran zu treiben und Arbeitsabläufe wirtschaftlich zu optimieren. „Unser Anspruch ist es aber in gleichem Maße, die WfbM-Arbeitsplätze zu erhalten, in ergonomischer Hinsicht zu verbessern oder neue zu schaffen, wo dies Sinn macht“, so Moscherosch. Der Terminal, an dem Jaqueline Brückner in die Geheimnisse des Tunnelfinishers eingeführt wird, ist einer von insgesamt vieren. Drei wären nötig gewesen, um das tägliche Wäscheaufkommen bewältigen zu können. „Den vierten haben wir angeschafft, damit wir unsere Mitarbeiter aus der WfbM hier ohne Druck anlernen können“, sagt Sarah Schneider aus dem LiSe-Marketing. Jeder darf sich, immer mit der nötigen Unterstützung anderer Mitarbeiter, an der Maschine ausprobieren. Harmonieren Mensch und Maschine, steht einer weiteren Zusammenarbeit nichts im Wege. Auch technisch wurde an alles gedacht. „Durch die Höhenverstellbarkeit der Eingabe-Terminals können wir für jeden Mitarbeiter optimale Arbeitsbedingungen schaffen“, freut sich Schneider. Auch Jaqueline Brückner möchte künftig häufiger am Tunnelfinisher arbeiten, jetzt, wo sie den Bogen raus hat. Sie hilft aber ansonsten immer da, wo sie gebraucht wird. Als echtes Multitalent ist sie in den verschiedensten Bereichen einsetzbar. Ob beim Wäschelegen, beim Verteilen der Wäschewagen und beim Patchen. Dabei werden Wäschestücke gekennzeichnet, damit eine spätere Zuordnung zu einer Einrichtung und dem jeweiligen Bewohner möglich ist. Sie selbst lebt seit zwei Jahren mit ihrem Freund in einer gemeinsamen Wohnung, beide werden ambulant betreut, führen aber ansonsten ein selbstständiges Leben. „Wir haben uns hier in Liebenau kennengelernt“, sagt sie, „da habe ich ihn einfach angesprochen und ihm gesagt, dass er mir gefällt.“ Nein, Berührungsängste kennt Jaqueline Brückner wirklich nicht. (dk) 36 anstifter 3 | 2017
Stiftung Liebenau Service Leichte Sprache Arbeiten mit Maschinen In der Liebenau Service gibt es viele Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Zum Beispiel in der Wäscherei. Zur Wäscherei sagt man auch Textil-Service. Mitarbeiter waschen, reinigen und bügeln hier Kleidung. Maschinen helfen Für einige Arbeiten gibt es Maschinen. Bei manchen Maschinen kann man die Höhe verstellen. Mitarbeiter haben dadurch eine gute Arbeits-Haltung. Sie bekommen weniger Rücken-Beschwerden. Auch Menschen mit Behinderung bedienen die Maschinen. Manche Maschinen sind zum Lernen da Menschen mit Behinderung lernen vorher wie man die Maschinen bedient. Zum Beispiel heißt eine Maschine Tunnel-Finisher. Das ist Englisch. Die Maschine bügelt zum Beispiel Hemden. In der Liebenau Service gibt es vier Tunnel-Finisher. Einer ist zum Lernen da. Hier hat auch Jaqueline Brückner gelernt. Sie hat alles gleich verstanden. Jaqueline Brückner sagt: Die Mitarbeiterin hat mich gelobt. Das hat mir gut gefallen. Piktogramme von METACOM Symbole © Annette Kitzinger und pictoselector anstifter 3 | 2017 37
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