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Anstifter 3, 2014 der Stiftung Liebenau

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Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Altenhilfe, Behindertenhilfe, Bildung, Gesundheit, Familie und Dienstleistungen.

Der Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Stiftung Liebenau: (v.l.) Dekan Sigmund Schänzle, Prof. Dr. Bruno Schmid, Tanja Gönner, Lic.iur. Emil Nisple, Sr. M. Birgit Reutemann, Paul Locherer MdL, Prof. Dr. Volker Faust, I.k.h. Mathilde Erbgräfin von Waldburg-Zeil, Dr. Joachim Senn, Domkapitular Matthäus Karrer, Franz B. Bühler, S.D. Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee. Auf dem Bild fehlen Dr. Franz Steinle und Dekan Ekkehard Schmid. Foto: Raible ist der Aufsichtsratsvorsitzende überzeugt. Die Stiftung habe heute „eine beispielhafte Transparenz in der Organisation und im Rechnungswesen“ und stünde in ihrer Aufstellung keinem Großunternehmen nach. Auch das Streben nach Selbstständigkeit sei den Gesellschaften erfolgreich gelungen. So erfolgreich, dass heute manchmal die Zugehörigkeit zur Stiftung Liebenau aus dem Fokus gerückt scheint. „Die Balance zwischen Selbstständigkeit und Stiftungszugehörigkeit muss immer wieder neu justiert werden“, so Senn. Seit 1995 habe sich der Markt für Sozialleistungen stark verändert. Da werde es für die Einzelunternehmen wichtiger, einen starken Partner zu haben und Synergien nutzen zu können. „Heute haben wir eine Vielzahl von Wettbewerbern für soziale Dienstleistungen, aber nur begrenzte Ressourcen.“ Umso mehr komme es in Zukunft auf eine gute lokale und fachliche Vernetzung an. Wichtig und sinnvoll, aber nicht überzubewerten: So lautet Senns Urteil über die internationale Tätigkeit der Stiftung, die sich seit Ende der 1990er Jahre von der Region Bodensee-Oberschwaben über Süddeutschland und in immerhin fünf weitere europäische Länder ausgedehnt hat: „Überall, wo die Stiftung Liebenau tätig wird, öffnen sich neue Perspektiven: mit anderen Kultur- und Sozialräumen und Sozialleistungssystemen.“ Zur Hauptaufgabe werde die internationale Ausdehnung wohl trotzdem nicht. „Die Stiftung Liebenau ist in erster Linie in der Region verwurzelt, hier hat das größte Wachstum stattgefunden, und das wird sicher auch der Schwerpunkt bleiben.“ Welche übergreifenden Themen beschäftigen heute den Aufsichtsrat? „Alles, was die Stiftung Liebenau bewegt“, antwortet Senn. Im vergangenen Jahr habe man sich zum Beispiel verstärkt mit dem Verhältnis der Stiftung zur Amtskirche befasst. Das Positionspapier „Die Stiftung Liebenau – eine Lebens- und Wesensäußerung von Kirche“ wurde fertiggestellt und verabschiedet und werde in Zukunft als Diskussionsgrundlage für den Austausch mit dem Bischöflichen Ordinariat und anderen kirchlichen Einrichtungen dienen. In diesem Jahr stünden Fragen der Markenarchitektur oder auch die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention auf der Tagesordnung. Ein vordringliches Thema bleibe auch weiterhin die Frage nach der Finanzierbarkeit sozialer Leistungen, ganz besonders im Kontext eines christlich geprägten Unternehmens. „Hier wird immer wieder abzuwägen sein, was leistbar und bezahlbar ist – ob es um tarifliche Fragen geht, um die Art und Qualität der angebotenen Dienstleistungen und die Frage, ob diese noch dem Selbstverständnis der Stiftung entsprechen.“ Eine letzte Frage richtet sich an den Betriebswirt: In der Öffentlichkeit gilt unternehmerisches Tun und wirtschaftlicher Erfolg häufig als unvereinbar mit sozialem, wohltätigen Handeln. Lässt sich dieser Widerspruch auflösen? „Die Polarisierung ist Unsinn“, ärgert sich Senn. Entscheidend sei schließlich das Ziel, das mit wirtschaftlichem Handeln verbunden sei. „Hier geht es doch nicht um Gewinnmaximierung als Selbstzweck, sondern darum, Mittel zu erwirtschaften, die wieder sozialen Zwecken zugeführt werden. „Wenn die Stiftung Liebenau diese Mittel nicht mehr erwirtschaften kann, wird sie ihre Satzungsaufgaben relativ bald nicht mehr erfüllen können.“ Aufgaben des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat wacht über die langfristigen Belange und den dauerhaften Bestand der Stiftung. Als unabhängiges Kontrollorgan überwacht er die Einhaltung der Gesetze und der Satzung. Dazu gehören die satzungsgemäßen Aufgaben und ihr gemeinnütziger und mildtätiger Charakter, die christliche Einstellung, die Unabhängigkeit der Stiftung, der Erhalt des Stiftungsvermögens und die ordnungsmäße Geschäftsführung und Rechnungslegung. Er wählt den Vorstand, genehmigt den Wirtschaftsplan, stellt den Jahresbericht fest. Vom Vorstand wird er regelmäßig und umfassend informiert. 10 Stiftung Liebenau

Gemeinsam mit Monsignore Dr. Norbert Huber, Vorstand der Stiftung Liebenau von 1968 bis 1996 (links), Prälat Michael H. F. Brock, Vorstand der Stiftung Liebenau (rechts), und Diakon Josef H. Friedel (nicht im Bild) zelebrierte Pfarrer Dieter Worrings den Gottesdienst. Foto: Scheidel 50 Jahre im Dienste der Menschen Pfarrer Dieter Worrings feiert goldenes Priesterjubiläum von Lioba Scheidel LIEBENAU – Sein 50-jähriges Priesterjubiläum feierte Pfarrer Dieter Worrings im Juli in der Kirche St. Maria in Liebenau. Bis 2008 war Worrings im Vorstand der Stiftung Liebenau. Drei geistliche Weggefährten von Dieter Worrings zelebrierten mit ihm den Gottesdienst: Monsignore Dr. Norbert Huber, Vorstand der Stiftung Liebenau bis 1996, der jetzige Vorstand Prälat Michael H. F. Brock und Diakon Josef H. Friedel, bis 2002 im Pastoralen Dienst der Stiftung. „Vor 50 Jahren habe ich meinem Bischof die Treue versprochen“, erinnerte Worrings an seine Priesterweihe am 18. Juli 1964. Anschließend wirkte er als Präfekt in Rottenburg, als Rektor in Bad Mergentheim, als Pfarrer in Bad Liebenzell und als Dekan in Calw, bevor er 1996 die Nachfolge von Monsignore Dr. Huber im Vorstand der Stiftung Liebenau antrat. „Pfarrer Worrings hat sein Leben in den Dienst von Gott und den Menschen gestellt“, sagte Monsignore Dr. Huber. In seiner Predigt machte Monsignore Dr. Huber den Zuhörern Mut, sich von der „Dynamik Gottes in uns“ inspirieren zu lassen: „Irgendwann sind wir so gut, dass man uns im Himmel brauchen kann.“ Auf seine Frage nach den Aufgaben eines Priesters antworteten die Zuhörer: „Ein Pfarrer feiert mit uns den Gottesdienst“, „Er besucht Kranke und Sterbende“, „Er tröstet, wenn ich traurig bin“, „Er verkündet uns die frohe Botschaft“. Als Fürsprecher und Seelsorger zugleich haben die Liebenauer Bewohner Pfarrer Worrings zwölf Jahre lang erlebt. Und auch im Ruhestand liegt ihm das Wohl der Bewohner am Herzen. Er zelebriert regelmäßig Gottesdienste, spendet Kranken und Sterbenden die Sakramente und besucht die Jubilare. Im Jahr 2007 hat Worrings den Vorsitz im Förderverein der St. Gallus-Hilfe übernommen. Der Förderverein unterstützt die betreuten Menschen individuell in sportlichen oder musikalischen Bereichen. Mit den betreuten Menschen teilte Worrings auch seine Leidenschaft für das Volleyballspiel und trainierte viele Jahre eine Liebenauer Mannschaft. „Pfarrer Worrings wird als Seelsorger in die Liebenauer Geschichte eingehen“, sagte Prälat Brock. Musikalisch wurde der Festgottesdienst gestaltet von einem Ensemble der Stuttgarter Musikhochschule mit Sängern des Domchors St. Eberhard unter der Leitung von Kirchenmusiker Peter Schleicher. Ihre Musik war ganz nach dem Herzen vieler Besucher aus Liebenau, Rosenharz und Hegenberg. Begeistert stimmten sie in das „Lobe den Herren“ mit ein und lauschten andächtig dem Quartett von Felix Mendelssohn Bartholdy. Stiftung Liebenau 11

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