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Anstifter 2, 2020 der Stiftung Liebenau

Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Bildung, Familie, Gesundheit, Pflege und Lebensräume, Service und Produkte sowie Teilhabe.

Aus der

Aus der Praxis Stiftung Liebenau Schatzsuche statt Fehlersuche Die Begleitung von Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen ist eine anspruchsvolle Aufgabe – in fachlicher und persönlicher Hinsicht. Die Stiftung Liebenau und die Zieglerschen haben dazu Konzepte und Methoden in zwei gemeinsamen Fachtagen vorgestellt. Mehr als 200 Fachkräfte aus dem Bereich der Teilhabe erhielten dabei wertvolle Impulse für ihre tägliche Arbeit. Dr. Christian Schanze, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aus Landsberg am Lech, setzte in seinem Vortrag bereits bei der Deutung des Begriffs „Herausforderndes Verhalten“ an. Es sei nicht als Kampfansage oder Provokation zu verstehen, sondern als Anforderung an das soziale Umfeld. Die Wege, die der Landschaftsverband Rheinland mit seinem „Verbund Heilpädagogische Hilfen“ geht, stellte die Diplom-Pädagogin Katja Bedra vor. Sie bezog sich dabei auf das Leitbild: „Gemeinsam ganz normal.“ Mit dieser Grundhaltung gehe es unter anderem darum, das Verhalten der jeweiligen Person zu verstehen, notwendige Strukturen zu entwickeln, die Eigenverantwortung zu stärken und Beziehungsarbeit zu leisten. Weil die Arbeit in einem herausfordernden Umfeld kräftezehrend sein kann, war der zweite Tag der Stärkung persönlicher Kompetenzen gewidmet. Dr. Ursula Fennen, Chefärztin der Fachklinik Hirtenstein schilderte, wie wichtig es ist, die eigenen Leistungsgrenzen und -potenziale zu kennen, sich seiner selbst gewiss zu sein und sich nicht von Ansprüchen jagen zu lassen. Zugleich plädierte sie dafür, Veränderung als Fortschritt zu erkennen. Die aktive Bereitschaft dazu kennzeichne einen Unternehmer. Auch Mitarbeitende mit unternehmerischem Denken füllten Gestaltungsräume und seien zuversichtlich, dass ihre Beteiligung eine Wirkung hat. Dr. Wunibald Müller (Foto), ehemaliger Leiter des Recollectio-Hauses der Abtei Münsterschwarzach, appellierte an die Zuhörerinnen und Zuhörer, für eine angemessene Balance zwischen Arbeit, Pflicht, Muße und Freizeit zu sorgen. „Sie sollten nicht fragen, was macht mich krank, sondern was macht mich gesund“, sagte er. „Statt auf Fehlersuche sollten sie auf Schatzsuche gehen.“ Stiftung Liebenau Pflege und Lebensräume Neue Regionalleitung im Bodenseekreis Auf Roland Hund warten ab 1. Juli 2020 neue Aufgaben: Er übernimmt von Monika Paulus, die in den Ruhestand verabschiedet wird, die Regionalleitung im Bodenseekreis. Zu dieser Region gehören neun Häuser der Pflege, neun Wohnanlagen nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“, die Sozialstation Meckenbeuren sowie die Seniorenresidenzen „Leben am See“ St. Antonius in Friedrichshafen und St. Georg in Wasserburg. Roland Hund war bisher Einrichtungsleiter im Haus der Pflege St. Konrad in Kressbronn und in der Zentrale der Stiftung Liebenau zuständig für die Bereiche Expansion und Innovation. „Ich bin seit 1998 bei der Stiftung Liebenau und der Stiftung sehr verbunden. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und Herausforderungen, die mich erwarten. Mir ist für meine Region wichtig, ein verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner für die Kolleginnen und Kollegen sowie für die Partner der Stiftung Liebenau zu sein – immer und auch gerade in so turbulenten Zeiten wie aktuell“, so Hund. Er hat unter anderem Soziale Arbeit in Villingen-Schwenningen und Management im Sozial- und Gesundheitswesen an der Hochschule Weingarten studiert. Die Einrichtungsleitung des Hauses der Pflege St. Konrad in Kressbronn hat bereits ab April Sabrina Dausch übernommen. Die examinierte Altenpflegerin ist seit 2013 verantwortliche Pflegefachkraft (Pflegedienstleitung) im Haus. 22 anstifter 2 | 2020

Aus der Praxis Stiftung Liebenau Pflege und Lebensräume Großes Interesse am Haus der Pflege Nach zweijähriger Bauzeit konnten die Bürger der Marktgemeinde Weidenbach in Mittelfranken Anfang März das neue Haus der Pflege St. Katharina bei einem Tag der offenen Tür besichtigen. Bauherrin ist die Stiftung Liebenau. Bürgermeister Gerhard Siegler und Bernd Reik, Regionalleiter der Liebenau Leben im Alter, hatten zur Besichtigung eingeladen und waren von der großen Anzahl an Besuchern überwältigt. Über 500 Menschen kamen, um sich das Haus anzusehen und Informationen zum Konzept zu erhalten. Das Haus St. Katharina verfügt über 34 Plätze für Menschen mit allen Pflegegraden, verteilt auf zwei Wohngruppen. Ab April zogen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner ein. Bereits beim Tag der offenen Tür wurden die ersten Zimmer fest vergeben. Auch potenzielle Pflegekräfte waren von der Einrichtung angetan und haben sich für einen Arbeitsplatz im Haus beworben. Die Einrichtung ist die erste der Stiftung Liebenau in Franken. Stiftung Liebenau Pflege und Lebensräume Lebensräume für alle Generationen In der Spitalstraße in Ottobeuren entstehen 23 moderne und barrierefreie Eigentumswohnungen nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“. Die rund acht Millionen teure Mehrgenerationen-Wohnanlage ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Liebenau als Bauherrin, dem Markt Ottobeuren und „Die Landkreiswohnungsbau Unterallgäu“. Mitte März war offizieller Spatenstich. Geplant sind neben den Wohnungen 38 Tiefgaragenplätze und ein Service-Zentrum. Das Service-Zentrum wird unter Betreuung einer hauptamtlichen Gemeinwesenarbeit stehen und nicht nur Anlaufstelle für Informationen, sondern auch ein öffentlicher Begegnungsraum sein. „Durch die Gemeinwesenarbeit kann eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung aller Akteure vor Ort, wie zum Beispiel von ehrenamtlich Engagierten, der Sozialstation und dem Haus der Pflege St. Josef gut gelingen“, so Dr. Alexander Lahl, Geschäftsführer der Liebenau Leben im Alter. Die Stiftung Liebenau blickt in diesem Bereich auf eine 25-jährige Erfahrung zurück und baut in Ottobeuren die 30. Mehrgenerationenwohnanlage dieser Art in Deutschland. Für die Verwaltung ist „Die Landkreiswohnungsbau Unterallgäu“ zuständig. Voraussichtlicher Baubeginn soll im Herbst dieses Jahres sein. Die Fertigstellung des Bauvorhabens ist für das Jahr 2023 geplant. Beim Spatenstich (v. l.): Florian Schuster (Landkreiswohnungsbau), Dr. Alexander Lahl (Stiftung Liebenau), German Fries, Willi Höbel und Markus Albrecht (Ottobeurens drei Bürgermeister) sowie Bernd Reik (Stiftung Liebenau). anstifter 2 | 2020 23

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