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Anstifter 2, 2020 der Stiftung Liebenau Österreich

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Forum Wir gratulieren

Forum Wir gratulieren 100-Jährige mit sonnigem Gemüt Elisabeth Heizinger feiert ihren 100. Geburtstag Elisabeth Heizinger hat Anfang August ihren 100. Geburtstag im Haus St. Josef in Gmunden gemeinsam mit ihrem Sohn sowie den Mitarbeitern und Bewohnern ihrer Hausgemeinschaft gefeiert. Auch Stadtrat Martin Apfler sowie Vertreter des Seniorenbundes kamen zum Gratulieren vorbei. Geboren in Egg bei Bregenz kam Elisabeth Heizinger mit drei Jahren nach Gmunden, wo sie ohne Geschwister aufwuchs. Nach dem erfolgreichen Maturaabschluss arbeitete sie als Sekretärin in der Brauerei Eggenberg in Vorchdorf, hatte diesen Posten bis zur Pensionierung inne und leistete auch danach noch oft und gerne Unterstützung. Seit sechs Jahren lebt Elisabeth Heizinger im Haus St. Josef und unterhält die Mitarbeitenden mit ihrem aufgeweckten, sonnigen Gemüt. Die 100-Jährige ist gerne in Gesellschaft und sucht aktiv den Kontakt zu ihren Mitmenschen. Bücher haben für die belesene Frau einen hohen Stellenwert, sie spricht gerne Französisch, legt Wert auf gepflegte Kleidung und hört mit Freude klassische Musik, am liebsten Mozart. Nicht zuletzt spielen die Natur und der Glauben eine wichtige Rolle in ihrem Leben. (cp) Lebensräume für Jung und Alt Neue Gemeinwesenarbeiterin Anfang Juni hat Lidia Rebitzer ihre Tätigkeit als Gemeinwesenarbeiterin für die Lebensräume für Jung und Alt aufgenommen; ihre Vorgängerin Bettina Gorbach stellte sich neuen beruflichen Herausforderungen. „Frau Gorbach hat hier großartig gewirkt und die Moderation der Lebensräume für Jung und Alt sehr gut an Frau Rebitzer übergeben. So wurde und wird die gute Zusammenarbeit der Stadt Bregenz und der Stiftung Liebenau erfahrbar“, sagt Markus Schrott, Leiter der gesamten Bregenzer Einrichtungen der Stiftung Liebenau. Lidia Rebitzer hat den Master in Sozialer Arbeit mit interkultureller Ausrichtung absolviert und berufliche Erfahrungen bei der Caritas Flüchtlingshilfe und der Familienhilfe der Caritas Vorarlberg gesammelt. Seit rund zwei Jahren ist sie bei der Landeshauptstadt Bregenz beschäftigt – nach einiger Zeit unter anderem als Flüchtlingskoordinatorin nun im Bereich Gemeinwesen im Stadtteilbüro Mariahilf. „Zu meinen Tätigkeiten gehören neben der Leitung und Moderation der Wohnanlage Lebensräume für Jung und Alt die Organisation von Stadtteilfesten, Bürgerversammlungen, Ehrenamt, Siedlungsarbeit und Bürgerservice. Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die Lebensqualität der im Quartier lebenden Menschen“, sagt Lidia Rebitzer. (ms) Lidia Rebitzer, Gemeinwesenarbeiterin in den Lebensräumen für Jung und Alt. 24 anstifter ÖSTERREICH 2 | 2020

Meine Geschichte Ohne geht es nicht – aber es geht anders Rituale in Zeiten von Corona Rituale und Gewohnheiten geben dem Leben Struktur, den Menschen Halt und Sicherheit. Was aber, wenn Rituale plötzlich fehlen? Wenn sie unterbunden werden oder gar verboten sind wie während des Lockdowns und bis jetzt, um Infektionen mit dem neuen Virus Covid-19 einzudämmen? Etwa die Begrüßung per Handschlag oder eine Umarmung unter Freunden. Oder auch die Rituale der Kirche: Alles sinnlich Erlebbare fehlt dort noch immer weitgehend. Zwar finden vielerorts wieder reale Gottesdienste oder Andachten statt, doch Weihwasser, Weihrauchduft und Händedruck gelten nach wie vor als Tabu. Und wer in diesen Tagen heiratet oder trauert, muss dies im kleinen Kreis tun und auf einen „Sicherheitsabstand“ achten. Was bleibt, wenn persönliche, zwischenmenschliche Gewohnheiten verboten sind? Menschen sind zwar „Gewohnheitstiere“, aber sie sind doch auch flexibel und suchen sich neue Wege für ihre Rituale – oder sie finden gar neue. Eine Mitarbeiterin ersetzte ihr Fitnessstudio durch ein online-Angebot, um ihre tägliche Bewegungseinheit zu erhalten. Obwohl das Studio jetzt wieder offen hat, behält sie das liebgewonnene Ritual bei: Immer morgens, da sei sie am besten drauf und noch motiviert. Eine andere ging im Lockdown täglich für andere Menschen einkaufen: Sie sammelte die Wünsche und machte dann einen Plan, was sie wo einkauft und wann, sozusagen ein Mini-Projektmanagement. Das läge ihr, meinte sie und macht es für einige aus der Risikogruppe noch heute. Eine weitere Mitarbeiterin entdeckte die Stille für sich, meditiert seitdem, immer zur gleichen Uhrzeit. Mal zähle sie ihre Atemzüge, immer bis zehn, mal brauche sie aber auch eine Stimme, die sie anleite. Ein Mitarbeiter, der in einer Fernbeziehung lebt, sieht seine Frau jeden Morgen beim Frühstück – auf dem Bildschirm. Daran habe auch Corona nichts geändert. Er sei halt doch ein Gewohnheitstier... Und ein anderer Mitarbeiter habe seine Gitarre wiederentdeckt. Er verschwinde damit noch immer regelmäßig auf eine einsame Wiese, um ungestört zu üben. Eine Mitarbeiterin habe sich mit der Hündin ihres Nachbarn angefreundet; noch immer machen sie ihren Spaziergang gemeinsam: sechs Beine über Obstwiesen und Wege, die Kirschen, Pflaumen und Äpfel haben die Blüte hinter sich gelassen. Welches der neu entdeckten Rituale die Pandemie überdauert, weiß heute noch keiner von ihnen. Doch sie stellen einheitlich fest, dass ihnen ihr neues Ritual, ihre neue Gewohnheit guttut. Und was guttut, geben wir Menschen bekanntlich nicht mehr so gern her. (sdg) Dieser Beitrag kommt regelmäßig von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Gesamtverbund der Stiftung-Liebenau; diesmal der Abteilung Kommunikation und Marketing. anstifter ÖSTERREICH 2 | 2020 25

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