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Anstifter 1, 2022 der Stiftung Liebenau

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Stiftung Liebenau Coronaimpfung: Ein Thema, das bewegt Das neue Jahr hat begonnen, wie das alte zu Ende ging: unter Pandemiebedingungen. Die steigenden Infektionszahlen sind beunruhigend und haben zu verstärkten Schutzmaßnahmen geführt. Die größte Sorge bereitet den Stiftungsverantwortlichen momentan die einrichtungsbezogene Impfpflicht, die ab 16. März in Deutschland gilt. Es wird damit gerechnet, fünf bis zehn Prozent des Personals zu verlieren. Die Stiftung Liebenau hat sich bereits im Herbst 2021 deutlich gegen eine Impfpflicht für bestimmte Gruppen ausgesprochen. Wenn eine Impfpflicht notwendig ist, muss sie für alle gelten, so die Meinung des Vorstands. „Wenn Impfpflicht, dann für alle!“ „Sich impfen zu lassen, ist nicht länger eine Entscheidung, die eine Person allein oder eine Berufsgruppe allein betrifft“, begründet der Vorstand seine Position. Die Pandemie sei an einem Punkt angekommen, an dem alle Bürgerinnen und Bürger zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und Solidarität aufgefordert seien. Unterstützt wird diese Haltung vom Ethikkomitee der Stiftung Liebenau, das entschieden für eine allgemeine Impfpflicht eintritt, als Ausdruck einer „solidarischen Freiheit“. Eine allgemeine Impfpflicht, so das Komitee, zeigt einerseits Solidarität mit dem medizinischen und pflegenden Personal, das seit 2020 in vorderster Reihe gegen das Coronavirus kämpft. Andererseits wird damit die Freiheit des Individuums möglich, frei von pandemiebedingten Einschränkungen wieder ein gewohntes Leben führen zu können. Dass die Sorge vor Personalverlust begründet ist, zeigen Erfahrungen aus Südtirol, wo die Stiftung Liebenau im Pflegebereich tätig ist. Nach Einführung der Impfpflicht für Berufe im Pflege- und Gesundheitswesen im Frühjahr 2021 mussten dort zwischen fünf und zehn Prozent der Beschäftigten vorerst suspendiert werden, einige haben dem Beruf inzwischen ganz den Rücken gekehrt. Zeitweise konnten in Südtirol rund 16 Prozent der stationären Pflegeplätze nicht belegt werden, da nicht genügend Fachpersonal zur Verfügung stand. Ähnliche Entwicklungen befürchten die Stiftungsverantwortlichen auch in Deutschland. Zwar liegen die Impfquoten bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege und in der Teilhabe insgesamt über den regionalen Durchschnittswerten. Neben Einrichtungen mit 100 Prozent Geimpften gibt es jedoch auch einzelne Einrichtungen, die deutlich darunter liegen und für die daher mit erheblichen Einschränkungen für die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner gerechnet werden muss. Diese Entwicklung trifft Bereiche, die durch die Coronapandemie seit nunmehr zwei Jahren enorm gefordert sind. Nach einem vergleichsweise ruhigen Jahreswechsel wirkt die Omikron-Welle nun auch auf die Einrichtungen und Dienste der Stiftung Liebenau. Seit Jahresbeginn haben sich bereits 290 Menschen infiziert (Stand 31. Januar 2022). Anders als in der Vergangenheit sind diesmal zu rund 64 Prozent Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Erkrankungen und Quarantäneauflagen verschärfen die ohnehin angespannte Personalsituation. Umso mehr sorgen sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darum, wie sie ab 16. März ihrer Verantwortung für die Betreuung und Versorgung der von ihnen betreuten Menschen dann noch gerecht werden können. Im Dezember hat die Stiftung Liebenau eine breite Kampagne zur Gewinnung freiwilliger Helferinnen und Helfer gestartet. Durch Mithilfe vorwiegend bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten oder beim Essen-Anreichen sollen sie die belasteten Teams unterstützen und so bei der Überbrückung zeitweiliger Versorgungslücken helfen. (hr) www.stiftung-liebenau.de/helfende-haende Wie hilfreich Freiwillige in der Krise sein können, zeigte sich im Dezember im Haus der Pflege St. Sebastian. 10 anstifter 1 | 2022

kurz und knapp Ehrenzeichen für einen bedeutenden Fürsprecher Mit dem Ehrenzeichen der Stiftung Liebenau wurde Pater Hubert Veeser SDS ausgezeichnet. Vorstand Dr. Berthold Broll würdigte seine Verdienste um die Entwicklung der Stiftung Liebenau und der eng verbundenen Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, Kißlegg. Von 2012 bis 2021 war Pater Hubert Provinzial der Deutschen, vormals Süddeutschen, Provinz der Salvatorianer. Er vertrat die Gemeinschaft in der gemeinsamen Tochtergesellschaft Heilig Geist – Leben im Alter, die vielfältige Leistungen der Altenhilfe vorwiegend im Allgäu erbringt. Engagiert setzte er sich auch ein für den Erhalt des Kulturdenkmals Schloss Bad Wurzach, das viele Jahrzehnte untrennbar mit den Salvatorianern in Bad Wurzach verbunden war und noch heute Unterrichtsräume für das Salvatorkolleg beherbergt. „In dieser Zeit, aber auch schon in den Jahren zuvor haben Sie die Zusammenarbeit aufs Allerbeste gefördert und waren ein bedeutender Fürsprecher der Stiftung nach innen und außen, insbesondere auch im kirchlichen Raum“, sagte Dr. Broll bei der Verleihung des Ehrenzeichens. Seiner gewinnenden, menschenfreundlichen Art sei es zu verdanken, dass die Partner stets vertrauensvoll und gleichberechtigt zusammenarbeiten konnten. Dr. Broll betonte auch die gemeinsame Wertebasis der beiden Organisationen. „Uns verbindet die unbedingte Wertschätzung aller Menschen, unabhängig von Geschlecht, Religion und Nationalität, und der Einsatz für die möglichst umfassende Teilhabe jedes Menschen an der Gesellschaft.“ Spirituelle Impulse: Hörgenuss für den Alltag Gehören Sie zu den Menschen, die lieber Texte hören, als sie zu lesen? Dann können Sie nun allen „Impulsen“ lauschen, die Vorstand Prälat Michael H. F. Brock im vergangenen Jahr für den Anstifter, den Jahresbericht und die „zeittöne“ geschrieben hat. Er hat sie nicht nur geschrieben, sondern auch selbst eingesprochen. Hören Sie mal rein. www.stiftung-liebenau.de/aktuelles/impulse/ #c8562 anstifter 1 | 2022 11

Hier finden Sie Impulse für den Alltag

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