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Anstifter 1, 2021 der Stiftung Liebenau

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Stiftung Liebenau Gutes aus der Stiftung Liebenau Erzeugnisse aller Art und mit Innovationskraft Von Anfeuerholz bis Weidengestelle: Vielfältig ist die Palette der Produkte, die in der Stiftung Liebenau wachsen, verarbeitet oder produziert werden. Ihnen gemeinsam ist, dass sie in Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderungen erzeugt werden. Die Produzenten legen Wert auf Kreativität und hohe Qualität, eben besondere Produkte von besonderen Menschen. Ein Donnerstagmorgen im November: Heidi Wetzel und Sven Lorey haben beide Hände voll zu tun. Vor ihrem Gemüsestand auf dem Bauernmarkt in Wangen hat sich schon eine Schlange gebildet. Hier im Wohngebiet Waltersbühl kommen viele Stammkunden, um ihren Wochenbedarf an Obst und Gemüse zu decken. „Ich kaufe hier ein, seit es den Markt gibt“, erzählt eine Kundin. „Hier bekomme ich alles frisch vom Feld, alles, was in unserer Region gerade Saison hat.“ Auch der freundliche Ton hat es ihr angetan. „Besonders der Sven ist der Liebling der älteren Damen“, lacht sie und berichtet von einer Nachbarin, die sich nur von „dem Bua“ bedienen lassen wollte. Auf sechs Wochenmärkten bedienen Heidi Wetzel und ihre Kollegen die Kundschaft mit Liebenauer Obst und Gemüse. „Alles aus eigenem Anbau“, darauf legt Heidi Wetzel Wert. Rund 500 Hektar Acker- und Wiesen- sowie 85 Hektar Obstbaufläche werden bewirtschaftet. Landwirtschaftschef Jürgen Ardelt achtet auf umweltverträgliche Anbaumethoden und eine große Sortenvielfalt. Allein zehn Apfelsorten kann er jedes Jahr ernten, von Braeburn bis Zarie. Dieses Jahr waren es so 2200 Tonnen. „Das entspricht fast 15,5 Millionen Äpfeln“, rechnet Ardelt vor. Bei 12 anstifter 1 | 2021

Stiftung Liebenau der empfohlenen Menge eines Apfels am Tag könnte das den Jahresbedarf einer Stadt wie Ravensburg decken. Die Landwirtschaft spielt schon seit den Anfängen der Stiftung Liebenau eine große Rolle. Ursprünglich wollte man die Selbstversorgung sichern und den Bewohnerinnen und Bewohnern eine nützliche Beschäftigung bieten. In den 1970er Jahren begann der Verkauf, zunächst provisorisch von einem Leiterwagen aus, später auf einer kleinen Fläche des heutigen Verkaufsladens. Diese wurde 2002 erweitert zum „Liebenauer Landleben“, das viele der Produkte „made by Stiftung Liebenau“ anbietet und bis heute Kunden aus der näheren und weiteren Umgebung anzieht. Das 40-köpfige Landleben-Team setzt sich aus ungefähr gleich vielen Personen mit und ohne Behinderungen zusammen. „Das gibt dem Liebenauer Landleben eine besondere Atmosphäre und macht Inklusion ganz selbstverständlich erlebbar“, sagt Geschäftsführer Rainer Wöhrle. Originell, praktisch, schön: textile Upcycling-Produkte aus dem Liebenauer Nähwerk. den Werkstätten und Förderbereichen der Liebenauer Arbeitswelten entstehen. Fabrikate mit dem Etwas Gute Arbeit inklusive Inklusion gibt es nicht nur in den Grünen Betrieben. Auch die textilen Upcycling-Produkte aus dem Liebenauer Nähwerk entstehen in Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf. Die großen und kleinen Taschen aus LKW-Planen, Werbebannern und anderen nicht mehr benötigten Materialien finden großen Anklang. Mit einer besonderen Aktion hat die Firma Reischmann im vergangenen Jahr Aufmerksamkeit erregt: Anlässlich eines Firmenjubiläums konnten Kunden beim Kauf von neuen Jeans ihre alten gegen einen Gutschein eintauschen. Die alten Jeans wurden dann vom Nähwerk zu originellen Taschen umgearbeitet und wiederum bei Jeans Reischmann verkauft. „Die Aktion war nicht nur ein großer Erfolg, sie hat auch viel Spaß gemacht“, sagt Marketing-Leiter Bernd Deuter, der das Liebenauer Nähwerk schon aus früheren Kooperationen kannte. „Uns war und ist wichtig, dass unsere Aktionen regional verwurzelt und nachhaltig sind – das verbindet uns mit der Stiftung Liebenau. Umso besser, wenn von unseren Projekten auch Menschen mit Unterstützungsbedarf profitieren.“ Die Liebenauer Taschen und Täschchen bleiben deshalb auch weiterhin im Reischmann-Sortiment. „Sie verkaufen sich gut und sind immer ein tolles Gesprächsthema“, so Deuter. Farbenfroh sind die Kunstwerke, die in der Kreativwerkstatt Rosenharz entstehen. In dieser besonderen Förderwerkstatt dreht sich alles um Farbe, Leinwand und Papier. Den Kunden gefällt’s: Die Ausstellungen der kreativen Künstler sind in der Region bekannt und beliebt. Ähnlich begehrt sind die Papeteriewaren, Holzspielzeuge und handgefertigten Seifen, die in Zukunftsfähige Ideen und Know-how Eine weitere, eher ungewöhnliche Produktlinie „made by Stiftung Liebenau“ ergänzt die Palette. Dazu gehören die Wärmetauscher der Technischen Dienste. Ursprünglich für den Eigenbedarf in der Liebenauer Wäscherei entwickelt, hatten sie sich als so effizient erwiesen, dass auch andere Textilbetriebe Interesse zeigten und die Geräte bestellten. Für Dr. Markus Nachbaur, Vorstand Stiftung Liebenau, ein Beleg für die Innovationskraft der Stiftung Liebenau und die breiten Kompetenzen, die im Unternehmensverbund bewusst gefördert werden. „Durch unsere Service-Gesellschaften und Eigenbetriebe können wir nicht nur sinnvolle, wertstiftende Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen anbieten. Wir halten und entwickeln dort vielfältiges Know-how in der Stiftung – und daraus entstehen wiederum neue Ideen und zukunftsfähige Produkte.“ So wie vor knapp 15 Jahren die Zustifterrente, eins der deutschlandweit ersten Angebote zur Immobilienverrentung. Die Idee dafür kommt ursprünglich aus den USA: Ältere Menschen können ihre eigenen vier Wände gegen ein lebenslanges Wohnrecht und eine monatliche Garantierente verkaufen. Dass die Immobilie letztlich gemeinnützigen Zwecken zugutekommt, macht die Liebenauer Zustifterrente für Interessenten besonders attraktiv. Inzwischen gibt es schon 100 Zustifterrentner (siehe auch S. 17). Hier geht's zum Einkaufen: www.stiftung-liebenau.de/verkaufsstellen anstifter 1 | 2021 13

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