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Anstifter 1, 2019 der Stiftung Liebenau Österreich

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Stiftung Liebenau Alles Gute, auch persönlich von Prälat Michael H. F. Brock Ich wünsche Ihnen alles Gute, auch persönlich. Das ist jetzt nicht wahr? Sie wünschen mir etwas ganz persönlich? Und wenn ich das jetzt persönlich nehme? Kommen Sie damit zurecht, wenn ich Ihnen antworte – eben auch ganz persönlich? Ich würde Ihnen erzählen, dass ich gerade verzweifelt einen Parkplatz gesucht habe, dabei bin ich schon spät dran, meine Tochter wollte mich nicht gehen lassen, heute früh in der Kita, und jetzt ärgern sich die Kollegen. Könnten Sie etwas damit anfangen, wenn ich vom Glück sprechen würde, das ich empfinde, wenn ich meinen Kindern beim Spielen zusehe? Dürfte ich wirklich beginnen, darüber zu reden – auf Ihren Wunsch hin? Sie erinnern sich: Alles Gute, auch persönlich, wenn ich Ihnen sagen würde, es täte mir gut, Sie würden sich Zeit nehmen, auf einen Kaffee vielleicht, in der Pause, wir würden plaudern über das Leben außerhalb vom Geschäft. Das wäre schön, und wir hätten Zeit. Darf ich wirklich ganz persönlich darüber reden, was mir gut täte? Ich würde so gern einmal reden, über die Ideen für meine Arbeit. Über die Reisen, von denen ich träume. Über das Leben mit Kindern, allein, ohne Partner. Und überhaupt – einfach mal wieder in Ruhe sitzen und reden. Ich habe so lange nicht mehr in Ruhe Kaffee getrunken. Oder einen Spaziergang gemacht zu zweit. Wie wäre es mit einem Spaziergang? Keine Angst, nur ein kurzer Gang, zu mehr ist es zu kalt. Aber warum schauen Sie mich so entsetzt an. Habe ich etwas falsch gemacht, etwas gesagt, was Sie verstimmt? Das wollte ich wirklich nicht. Persönlich? Ja, das haben Sie gesagt. Ah, es war nur höflich gemeint, sehr höflich sogar. Und beinahe hätte ich es persönlich genommen. Aber so haben Sie es nicht gemeint. Ja, das habe ich verstanden. Es war eine Grußformel. Ein höfliches: Ich werde jetzt an Ihnen vorübergehen. Mich interessiert Ihre Geschichte nicht, nicht wirklich, wie es Ihnen geht. Aber das wollten Sie mir ganz höflich sagen, sozusagen ganz persönlich. Schade, dachte ich. Es klang so liebevoll. Aber ich lerne hinzu, jeden Tag neu. Ich kann also auch sehr liebevoll einem Menschen zum Ausdruck bringen, dass er mir egal ist. Eben mit einem „Alles Gute, auch persönlich“, was gar nicht persönlich gemeint war, sondern nur höflich. Ich habe einen Wunsch. Lasst mich in Ruhe mit den guten Wünschen, auch den ganz persönlichen, wenn sie nicht persönlich gemeint sind. Für Floskeln bin ich zu alt und für Höflichkeiten, die nur höflich sind, aber nicht persönlich gemeint, sie interessieren mich nicht mehr. Was mich interessiert, leidenschaftlich und gern, sind Begegnungen, die wirklich persönlich sind. Wenn ein „Wie geht es Ihnen?“ eine Einladung ist, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, und wir einander begegnen, freue ich mich herzlich. Zeit – persönliche Begegnung braucht einfach Zeit. Wer sie sich nimmt, ist herzlich willkommen. Ich habe ja auch etwas zu verschenken: Zeit, Gedanken, Augenblicke ganz persönlich. Wer es ehrlich meint mit mir, dem gilt auch von mir: Alles Gute, auch persönlich. 14 anstifter ÖSTERREICH 1 | 2019

Thema Arbeit Forum Österreicherinnen unter sich Regionale Varianten einer Sprache „Die ganze Kunst der Sprache besteht darin, verstanden zu werden“, sagt Konfuzius. Und wenn sich die Gesprächspartner trotz guten Willens und der Zuhilfenahme des Gloassers nicht verständigen können? „Dann hilft ein Lächeln“, rät Hausleiterin Bernadette Peitler. schriftdeutsch vorarlbergerisch kärntnerisch oberösterreichisch arbeiten wärcha, buggla werkln, schepfn hakln, oabeitn etwas können/schaffen etschas Notz sie begobt sein, wos oabeitn kina, doa abräumen abkragna obramen orama flicken, zunähen büaza flickn flicka bohren, stochern gröbla stochan, bohren böarn, stecha sich abmühen, plagen zangga plogn schindn Haarschneidemaschine Dondös Schneidmaschine Scherrer Schubkarre Karätta Kariola, Radltrugn Scheittrufe Leichenbestatter Dockas Bestatter Bestotter Kaminkehrer Kemmigfäger Rauchfangkehrer Schwoaza Mon Den neuen Namen gefeiert Hotel KAPELLERHOF in Stadl-Paura Das bisher einzige Hotel im Stiftungsverbund hat nach gut fünf Jahren seinen Namen geändert. Seit Jänner heißt das Gästehaus St. Anna KAPELLERHOF. Das historische Gebäude, trägt wieder seinen ursprünglichen Namen und lässt sich ohne das ‚ä‘ nun auch online besser handhaben. Anlass genug für einen feierlichen Tag der Offenen Hoteltüre. unter Beweis stellen. Wer alle drei Fragen richtig beantwortet hatte, konnte eine Übernachtung für zwei Personen im KAPEL- LERHOF gewinnen. Gezogen wurde die Glückliche schließlich von „Glücksengerl“ Schwester Judith. „Unser Tag der Offenen Hoteltür war ein voller Erfolg und hat alle begeistert“, freut sich Elisabeth Holzinger. Stammgäste und Freunde des Hauses, Menschen aus der Region, Partner aus der Politik, Mitglieder des Tourismusverbands und verschiedener Vereine, insgesamt rund 200 Gäste, haben gemeinsam mit dem Team um Regionalleiterin Doris Kollar-Plasser und Hotelleiterin Elisabeth Holzinger gefeiert. Freunde des Musikvereins Stadl Paura sorgten mit ihrem Saxophon-Quartett für ausgelassene Stimmung. Verführerische Kuchenvariationen, zusammengestellt und gebacken vom Küchenteam des Sozialzentrums Kloster Nazareth, versüßten die Wartezeit bis zur nächsten Hausführung. Zwei engagierte Rezeptionsmitarbeiterinnen begleiteten kleine Gruppen im Halbstundentakt durch das Haus und wussten sie mit Geschichten und Fakten rund um den denkmalgeschützten KAPELLERHOF zu unterhalten. Natürlich haben sie auch aus dem Nähkästchen geplaudert und verraten, welche Prominenten hier bereits genächtigt und sich im Gästebuch verewigt haben. Am Ende der Führung konnten die Gäste das neue Wissen über den KAPELLERHOF bei einem Gewinnspiel Hotelleiterin Elisabeth Holzinger (2.v.l.) und Regionalleiterin Doris Kollar-Plasser (3.v.r.) begrüßten die Gäste zum Tag der Offenen Hoteltüre und stellten das Saxphon-Quartett des Musikvereins Stadl-Paura vor. anstifter ÖSTERREICH 1 | 2019 15

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