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Anstifter 1, 2014 der Stiftung Liebenau

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Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Altenhilfe, Behindertenhilfe, Bildung, Gesundheit, Familie und Dienstleistungen.

Inhalt Titelfoto: Singen

Inhalt Titelfoto: Singen macht Spaß im Haus St. Elisabeth, München Foto: Felix Kästle 3 Meine Meinung von Prälat Michael H. F. Brock 4 Nachruf: Helmut Staiber 5 kurz und knapp Stiftung Liebenau 6 Impressum 35 Anzeigen 36 Spot an: Susanne Walser Gesundheit 8 Gedenktag für Euthanasie-Opfer 10 Buchvorstellung: „Die letzten Tage“ 11 Ein Stiftungstag für Netzwerker 12 Appetit auf die neue Kantine 14 „Cure and Care“ im Quartier 16 Ganzheitliche Bildung bis zum Abitur 17 Fundraising: Wir sagen Danke! 27 Das System muss inklusiv sein Bildung 28 Vielfalt als Chance 29 BBW: Die meisten haben einen Job Altenhilfe Kinder und Jugend Wollen Sie regelmäßig unsere Spendennachrichten lesen? Abonnieren Sie sie unter www.stiftung-liebenau.de/ Spendennachrichten 18 Altenhilfe-Geschäftsführer im KDA 19 Essen ist Chefsache 20 10 Jahre Lebensräume Bregenz Menschen mit Behinderung 22 Selbstständigkeit durch Bildung 23 Wer mitreden kann, gehört dazu 24 Porträt: Romeo Würz plaudert gern 25 „Wir schreiben, was uns wichtig ist“ 26 Fernes Fußball-Ziel rückt näher 31 Autismus in Schule und Beruf 32 Kinder trauern anders Betriebe und Dienstleister 33 Energiesteuerung bringt Erfolg 34 Kommunikation leicht gemacht Anstifter 2014 Ausgabe 1 Infos aus der Stiftung Liebenau Stiftung Liebenau Nachruf: Helmut Staiber Seite 7 Gedenktag Euthanasie: Dem Vergessen entrissen Seite 8 Altenhilfe 10 Jahre Lebensräume in Bregenz Seite 20 Menschen mit Behinderung Wer mitreden kann, gehört dazu Seite 22 wir-mittendrin: Was uns wichtig ist Seite 25 Gesundheit System muss inklusiv sein Seite 27 Bildung Vielfalt als Chance Seite 28 Kinder und Jugend Kindern eine Stimme geben Seite 31 Dienstleister Energiesteuerung bringt Erfolg Seite 33 Den Anstifter finden Sie auch als e-book unter www.stiftung-liebenau.de/anstifter Auch die Tochtergesellschaften der Stiftung Liebenau informieren regelmäßig über neue Konzepte und Planungen und präsentieren Menschen hautnah. Näheres finden Sie unter: „anna live“ Deutschland: www.st.anna-hilfe.de/anna-live „anna live“ Österreich: www.st.anna-hilfe.at/anna-live „wir“: www.st.gallus-hilfe.de/wir „Auf Kurs“: www.bbw-rv.de/auf-kurs

Anstifter Meine Meinung LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, Prälat Michael H. F. Brock Vorstand der Stiftung Liebenau Leistung und Perfektion. Zwei Schlagworte, die unseren Alltag durchdringen. Die Anforderungen in Beruf und Alltag werden immer höher. Sie scheinen allesamt messbar und einforderbar zu sein. Kataloge von Anforderungsprofilen stapeln sich auf Schreibtischen, Regalen und allzu häufig schon in unseren Herzen. Die Leistung als physikalische Größe bezeichnet die in einer Zeitspanne umgesetzte Energie bezogen auf diese Zeitspanne. Es scheint mir, als würde die Definition von Leistung immer mehr in menschliche Bezüge übergreifen. Leistungsentgelte im sozialen Bereich werden immer mehr nach ähnlichen Kriterien gemessen: Pflegeeinheiten werden in Zeit mal Personeneinsatz berechnet. Die Pflegeeinheit exakt – Handgriff für Handgriff – beschrieben, vollzogen, dokumentiert und bezahlt. Partnerschaften werden mehr und mehr nach dem Leistungsprinzip geführt. Du musst schön, geduldig, jung, ausgeglichen, erfolgreich und charmant sein. Und du sollst freigiebig, intelligent, schlank und vermögend sein. Klischees? Leider immer weniger. Jedenfalls wenn ich den bunten Blättern und so vielen unsinnigen Fernsehbeiträgen glauben will. Und die finden offensichtlich ihr Publikum. So verkommen unsere Sozialleistungen fast schon „auf dem Fließband der Machbarkeiten“ und unsere Partnerschaften mit einer Plus-Minus-Liste der Eitelkeiten zu einem Wunschkonzert von vermeintlichen „Traumpartnerschaften“. Perfektion – eigentlich ein philosophischer Begriff: die Vollkommenheit oder die Vollendung von etwas, also etwas, das sich nicht weiter verbessern lässt – wird immer mehr aus der Sphäre der Ästhetik in die normalen Alltagsvollzüge unserer Arbeits- und Privatwelt übernommen und löst immer mehr Druck aus als die Schönheit des Betrachters über eine gelungene Idee zu untermalen. Unter diesen Voraussetzungen bekomme ich aber den Begriff und die Bedeutung des „Lebens“ – zumindest aus christlicher Perspektive – nicht mehr hin. Wer Leistung und Perfektion zu obersten Kriterien alltäglicher Erwartungen verkommen lässt, missachtet unser Menschsein. Unser Menschsein besteht von allem Anfang an aus Gelungenem und Unzulänglichkeiten, geglückten Augenblicken und Begrenztheiten. Wir dürfen uns nicht aufs „Funktionieren“ einschränken lassen. Vor allem aber bestehen wir nicht aus einer Ansammlung von abrufbaren Leistungskomponenten, die nicht zuletzt perfekt sein sollen. Bei aller Ernsthaftigkeit, dass jeder seine Arbeit richtig machen möchte, und die auch nach Möglichkeit gut machen möchte, und so sehr ich in einer Partnerschaft sehr wohl auch Wünsche haben darf, plädiere ich für eine „Re-Verwirklichung“ der Menschlichkeit. Deshalb schlage ich vor, Leistungen werden erbracht, aber sie werden erbracht mit menschlich unverwechselbaren Gesten: mit einem Lächeln begleitet und in Dankbarkeit angenommen. Sie sind nie nur selbstverständlich, sondern immer auch ein Geschenk. Es gehört immer eine Portion Humor und Unfertigkeit hinzu, aber auch Achtsamkeit und Behutsamkeit. Der Faktor „Zeit“ darf nie nur „abrechenbar“ sein, sondern immer auch ein wenig Geschenk. Und Perfektion darf immer ein Ideal sein, aber nie ein Druckmittel. Wir dürfen als Menschen auch Fehler eingestehen und Verzeihung erbitten. Und vielleicht erinnern wir uns ja, dass wir als Christen gelernt haben, dass Vollkommenheit ein göttlicher und kein menschlicher Begriff ist und Vollendung allein Gottes Angelegenheit ist. Also möge sich niemand zum Gott aufschwingen wollen. Das gilt in unseren Häusern und Einrichtungen und das gilt in unseren Herzen und Partnerschaften. Aber das, was Gott uns geschenkt hat hier auf Erden, möchte ich nicht vergessen: unsere Menschlichkeit. Das meint Ihr Michael H. F. Brock Wie ist Ihre Meinung? Herr Brock freut sich auf Ihre Rückmeldung: michael.brock@stiftung-liebenau.de

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