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LAWerleben - 2|2019

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Neues aus den Liebenauer Arbeitswelten

Liebenauer Arbeitswelten

Liebenauer Arbeitswelten „Im Idealfall entwickelt sich eine feste Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt“ INTERVIEW: CLAUDIA WÖRNER | FOTO: JULIAN HÄGGELE Danja Kranz leitet seit 2012 den Bereich Jobcoaching der Liebenauer Arbeitswelten. Ihre Aufgabe ist es, zusammen mit ihrem Team Menschen mit Unterstützungsbedarf auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Über Praktika gelingt im Idealfall die Inklusion. Frau Kranz, wie sieht Ihre Arbeit als Jobcoach aus? Zusammen mit meinem Team von vier weiteren Jobcoaches unterstützte ich Menschen, die in verschiedene Berufe und Betriebe auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt reinschnuppern möchten. Dies geschieht über Praktika, die wir organisieren und begleiten. Ich nehme die Anfragen der Gruppenleiter aus den Werkstätten auf und verteile sie unter uns Kollegen. Dann folgt ein Kennenlerngespräch mit dem Klienten, um ein passgenaues Praktikum für ihn zu finden. Wie gestaltet sich denn so ein Praktikum? Zunächst ermittle ich zusammen mit dem Menschen genau seine Fähigkeiten, Talente und Wünsche. So entsteht ein Bild davon, was er kann, was er gerne ausprobieren möchte und was er sich zutraut. Der Klient entscheidet, welchen Weg er gehen möchte, und der Jobcoch unterstützt ihn dabei. Wir schauen uns gemeinsam einen Betrieb an, der für ein zweimonatiges Praktikum in Frage kommt. Dann gilt es, die Arbeitsund Pausenzeiten abzusprechen, die Tätigkeiten und wer im Betrieb als Mentor fungiert. Dies alles wird vertraglich festgehalten. Am ersten Arbeitstag begleite ich den Klienten zum Arbeitsplatz, um ihm den Einstieg leichter zu machen. Dann besuche ich ihn einmal pro Woche, um mit ihm und dem Arbeitgeber mögliche Probleme zu besprechen und Lösungen zu entwickeln. „Ich freue mich, Menschen dabei zu unterstützen, ihre eigenen Fähigkeiten zu erleben und zu erkennen“: Jobcoaching-Leiterin Danja Kranz. Wie geht es nach dem Praktikum weiter? Passt es für Klient und Arbeitgeber, kann ein betriebsintegrierter Arbeitsplatz eingerichtet werden, der formal einem Arbeitsplatz in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) entspricht. Geeignet sind insbesondere eher einfache und zeitintensive Routineaufgaben, die die anderen Mitarbeiter entlasten. Dabei bleiben wir Jobcoaches Ansprechpartner für beide Seiten. Im Idealfall entwickelt sich daraus ein festes Arbeitsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt. Damit wird der Jobcoach überflüssig und hat sein Ziel erreicht. Die Begleitung übernimmt der Integrationsfachdienst. Läuft es immer so ideal? Nein, es kommt auch vor, dass jemand feststellt, dass die Arbeit in einer herkömmlichen WfbM doch besser zu ihm passt. Auch das ist völlig in Ordnung. Als niederschwelliges Angebot im Sinne des Wunsch- und Wahlrechts sollen die Menschen Gelegenheit haben, sich zu orientieren und verschiedene Dinge auszuprobieren. 10 2|2019

Liebenauer Arbeitswelten „Die Tiere bringen Leben aufs Gelände“ TEXT: DAS REDAKTIONSTEAM „DER PUNKT“ | FOTO: REINER MANGHARD 15 Hasen, sechs Meerschweinchen und drei Ziegen – das sind aktuell die Bewohner des Tiergeheges der Liebenau Teilhabe. Gepflegt werden sie von einem engagierten Team. „Ich bin jede Mittagspause und jeden Abend bei meinen Tieren“, sagt Michael Freudenberg: „ Das ist mein Hobby, weil ich die Tiere liebe: den Jona, das Mohrle und den Max. Der Max ist zwei Jahre alt, und es war schön, ihn aufwachsen zu sehen. Er ist hier geboren, das war schon ein besonderes Erlebnis.“ Freudenberg ist einer von fünf Tierpflegern, die an 365 Tagen im Jahr für die Tiere sorgen – überwiegend in ihrer Freizeit. Wenn dann aber der Tierarzt kommt oder ein Tier in die Praxis begleitet werden muss, dann wird der eine oder die andere auch mal freigestellt, um im „Nebenberuf“ tätig zu sein. „Das Tiergehege gibt es seit 2001, und es wäre wichtig, dass es bleibt, hier, mitten in der Stiftung Liebenau“, findet Benny Rost: „Die Tiere bringen Leben aufs Gelände. Und es kommen auch einige Besucher Kümmern sich um die Bewohner des Liebenauer Tiergeheges (von links): Benny Rost, Michael Freudenberg und Agnes Reichert. von draußen, Mütter mit Kindern und Wohngruppen aus Hegenberg.“ Auch Agnes Reichert ist dabei und hat viel Freude: „Wenn die Hasen Fangen spielen, da kommt Leben in die Bude.“ Und wenn es mal einem Tier nicht gut geht, holen sie Beratung bei Ruth Hofmann, die als Fachdienst die Gesamtverantwortung trägt. Paul Kolb und Sina Vogel machen das Team komplett. Mit dabei am Überlinger Frühlingsfest TEXT: JONNY JÄGER UND NILS PASTERNAK | FOTO: ANNE LUUKA Beim Frühlingsfest der kommenden Landesgartenschau 2020 in Überlingen war die Stiftung Liebenau mit einem Stand vertreten, um eigene Produkte und den Liebenauer Eisbecher zu verkaufen. Lockte die Besucher der Überlinger Frühlingsfestes mit selbst hergestellten Produkten an: Der Stand der Stiftung Liebenau. Besonders gut verkauften sich die in unserer Nähwerkstatt hergestellten Taschen aus alten Bauzaunbannern. Das Fest begann mit einer interessanten Führung über das Gelände der Landesgartenschau, wobei unter anderem der Bau der Seebühne imponierte. Es machte allen viel Spaß. Mit dabei waren das Berufsbildungswerk, die Liebenau Teilhabe und die Liebenau Service GmbH. 2|2019 11

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