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Jahresbericht 2017 der Stiftung Liebenau

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5 SOZIALE VIELFALT

5 SOZIALE VIELFALT SOZIALE BEWUSST VIELFALT UND NUTZEN KONSTRUKTIV NUTZEN „Deutschland ist insgesamt ein vielfältiges Land und wir beziehen einen großen Teil unserer Leistungsfähigkeit aus dieser Vielfalt. Wir müssen sie als Chance begreifen, um ihre Potenziale zu nutzen”, sagt Dr. Angela Merkel, Schirmherrin der Charta der Vielfalt, zum zehnjährigen Bestehen der Charta Ende 2016*. Dies gilt für das tägliche Leben ebenso wie für das Arbeitsleben. „Aufgabe und Kunst von Führungskräften ist es, diese Vielfalt zu managen, aber auch sinnvoll zu nutzen”, sagt Dr. Alexander Lahl, Geschäftsführer bei der Stiftung Liebenau. Deshalb haben sich Führungskräfte der Unternehmen im Aufgabenfeld Pflege und Lebensräume bei verschiedenen Klausuren für das Diversity Management sensibilisiert und qualifiziert. 52 Schwerpunkt

Führungskräfte qualifizieren sich für Diversity Management Zentrales Thema war die Generationenvielfalt: Wie muss Arbeit organisiert sein, damit sich Individuen aus unterschiedlichen Generationen optimal einbringen und ihre Potenziale zur eigenen Zufriedenheit und zum Nutzen der Organisation entfalten können? Eine Studie aus dem Jahr 2016** stellt Stärken und Schwächen der einzelnen Generationengruppen dar: Während zum Beispiel die zwischen 1946 bis 1964 geborenen Baby Boomer ein regelkonformes, diszipliniertes, service- und teamorientiertes Arbeiten gewohnt sind, ist die nächste sogenannte Generation X der 1965 bis 1981 Geborenen generell technologieaffiner, anpassungsfähiger und skeptischer. Die von 1982 bis 2000 geborenen Millenials wiederum gelten als technikversiert und -kompetent; sie wollen einbezogen sein, fordern Anleitung, sind ungeduldiger. Diversity Management will die individuellen, im konkreten Fall altersbedingten Unterschiede im Team nun nicht nur tolerieren, sondern diese auf eine wertschätzende Art hervorheben und so die Mitarbeiter ermutigen, das bislang Fremde aktiv und untereinander zu kommunizieren. Ein multikulturelles Team soll zum interkulturellen Team werden – ein Team, in dem die einzelnen Mitglieder bewusster miteinander arbeiten und sich mit ihren unterschiedlichen Potenzialen positiv beeinflussen. Die Führungskräfte haben analysiert, welche Potenziale in ihren Mitarbeitern konkret bezüglich ihres jeweiligen Alters stecken, welche Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Teammitgliedern in ihren Generationenrollen bestehen und welche Herausforderungen auf dem Weg zu einer produktiveren, verstärkt altersgerechten Zusammenarbeit gemeistert werden müssen. „Im Diversity Management fungieren die Führungskräfte als Multiplikatoren”, erläutert Stefanie Locher, Geschäftsführerin bei der Stiftung Liebenau „Eine offene, bewusst positive und wertschätzende Haltung gegenüber dem Einzelnen wirkt in die Einrichtung hinein. Solch eine Haltung erlaubt ein Lernen aus den Unterschieden, ist Grundlage für Kreativität und Innovationen. Sie fördert eine gute Arbeitsatmosphäre ebenso wie die individuelle Zufriedenheit und stärkt die Bindung zum Arbeitgeber.” Schließlich ist jeder einzelne Mitarbeiter nicht nur als Fachkraft, sondern auch als Mensch wichtigster Faktor für eine hohe Pflegequalität. Fühlt sich der Mitarbeiter wertgeschätzt, gibt er diese Wertschätzung in Form von empathischer Zuwendung an den pflegebedürftigen Menschen weiter. Menschen aus mehr als 60 Nationen sind in der Stiftung Liebenau tätig. „Die Vielfalt unserer Mitarbeiter spiegelt zunehmend auch die Vielfalt unserer Bewohner, Kunden und Nachbarn wider”, bringt Regionalleiter Hans-Dieter Müller ein weiteres Argument ein. „Hier durch Diversity Management gut vorbereitet zu sein, ist sicher ein Vorteil.” Die Klausurteilnehmer sind sich einig: Diversity Management lohnt sich nicht nur in Bezug auf die Mitarbeiterbindung, sondern fördert die Pflegequalität auch mit Blick auf die kultursensible Pflege und ist in jeder Hinsicht ein wertvoller Beitrag für die Zukunft der Pflege. Weitere Fortbildungen und Veranstaltungen zu den Chancen von Vielfalt sind geplant. Schritte zum interkulturellen Team Lernen Sie Vielfalt schätzen Erkennen Sie Ihre Abhängigkeit von anderen Teammitgliedern an Wertschätzen Sie vorhandene Gemeinsamkeiten Akzeptieren und wertschätzen Sie die Perspektiven anderer Übernehmen Sie aktiv (Eigen-)Verantwortung für Arbeitsbeziehungen im Team Tauschen Sie sich mit anderen Teammitgliedern über Erwartungen aus * siehe Vorwort in „Diversity in Deutschland –Studie anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Charta der Vielfalt”, herausgegeben vom Studienteam des Netzwerks EY Building a better world, Oktober 2016 ** Meyerhuber, S.: „Jung und Alt im Team – Chancen und Risiken”, Bremen: artec Forschungszentrum, 2016 Schwerpunkt 53

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