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Jahresbericht 2014 der Stiftung Liebenau

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Der Jahresbericht der Stiftung Liebenau, der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist und der Stiftung Helios – Leben im Alter. Die drei Stiftungen sind mit insgesamt 6 000 Mitarbeitern an 90 Standorten in Deutschland, Österreich, Italien, Bulgarien und der Schweiz tätig, hauptsächlich in den Aufgabenfeldern Altenhilfe, Hilfe für Menschen mit Behinderung, Gesundheit, Bildung und Hilfen für Kinder und Jugendliche.

Achtung vor dem Leben

Achtung vor dem Leben Ein solches Spannungsfeld, dem sich die Stiftung Liebenau als christlicher Träger stellen muss, ist die Diskussion über die Neufassung des § 217 Strafgesetzbuch und das Thema der Beihilfe zur Selbsttötung. Das Ethikkomitee der Stiftung erörterte im Auftrag des Vorstands die rechtlichen und ethischen Aspekte der Suizidbeihilfe und legte eine Stellungnahme vor. Es verweist auf die Abwägung zwischen der für Christen unverfügbaren Gabe des Lebens einerseits und dem Respekt vor der persönlichen Autonomie des Einzelnen auch in der Entscheidung zur Selbsttötung andererseits. Eine strafrechtliche Verfolgung ist aufgrund dieser Respekthaltung aus Sicht der Stiftung Liebenau nicht erstrebenswert, gleichzeitig muss jedoch der Entstehung einer organisierten Sterbehilfe entschieden entgegengewirkt werden. In ihrer Arbeit setzt die Stiftung Liebenau auf Suizidprävention, Hospizarbeit und Palliativpflege als bessere Antworten auf den Wunsch nach einem würdevollen Lebensende. Eine aktive Beihilfe zum Suizid ist Mitarbeitern der Stiftung in jedem Fall untersagt. Wirtschaftlich handeln Vorausschauendes Haushalten Die nachhaltige fachliche Entwicklung der Stiftung Liebenau wäre nicht möglich ohne eine solide wirtschaftliche Grundlage. Sie langfristig zu stabilisieren, erfordert eine vorausschauende und angemessene Ressourcenpolitik. Auf diese Weise konnte auch im Jahr 2014 im Verbund der Stiftung Liebenau ein insgesamt zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden, mit einer moderaten Umsatzsteigerung in Höhe von 3 Prozent. Die Erlöse, die im Stiftungsverbund zu verzeichnen waren, lagen wie in den Vorjahren überwiegend – zu mehr als 95 Prozent – in Leistungsentgelten für soziale Tätigkeiten. Hinzu kamen ergänzende Einnahmen aus Dienstleistungen und Verkäufen, vor allem aus der sozialen Tätigkeit, zum Beispiel Erlöse im Bereich der Werkstätten für Menschen mit Behinderung und im Bereich der Ausbildung, außerdem aus Vermietungen und Verpachtungen sowie aus Vermögenserträgen. Die Aufwendungen entfallen zu rund 67 Prozent auf Personalkosten. Glaskunst Ein Team der Werkstatt für Menschen mit Behinderung Rosenharz entwickelt dekorative Gartenelemente aus Weidengeflecht. In Kombination mit handgefertigten Gläsern eines Überlinger Glaskünstlers entstehen einzigartige Objekte. Chorjubiläum Der Liebenauer Chor feiert sein 30-jähriges Jubiläum. Der Chor tritt zu vielerlei Gelegenheiten auf und besteht aus alt eingesessenen und neuen Sängerinnen und Sängern. 18 VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU Musiktherapie Seit zehn Jahren gibt es das Angebot Musiktherapie in Liebenau. Musiktherapie wird als Einzelangebot oder als Gruppentherapie gestaltet.

Investitionen in Wohnen und Arbeiten Im Zuge der Dezentralisierung von Hilfen für Menschen mit Behinderung wurden im Jahr 2014 zahlreiche Bauvorhaben begonnen: In Meckenbeuren-Brochenzell und Friedrichshafen entstehen neue Wohnhäuser, in Bad Waldsee ein Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum und in Bodnegg-Rosenharz neue Räume für den Förder- und Betreuungsbereich. Bezogen werden konnte ein neues dezentrales Wohnhaus in Bad Waldsee. In der Altenhilfe wurde ein Neubau für ein Pflegeheim in St. Gallenkirch (Vorarlberg) begonnen, der Bau der neuen Pflegeheime in Ailingen und Wittenhofen in 2014 wurde abgeschlossen. Wertvolle finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt 1,95 Mio. Euro erhielt die Stiftung Liebenau für diese und weitere Bauprojekte vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg sowie von Aktion Mensch, der Deutschen Fernsehlotterie und der Glücksspirale. Investitionen wurden auch zur nachhaltigen Energieversorgung getätigt. Am Standort Liebenau wurde die Außenbeleuchtung auf energiesparende LED-Technik umgestellt, sodass der Stromverbrauch deutlich reduziert werden konnte. Gefördert wurde diese Maßnahme vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Vorsichtige Anlagepolitik Das Finanzergebnis hat sich in 2014 grundsätzlich noch zufriedenstellend entwickelt. Allerdings wird es aufgrund der stark gefallenen Zinssätze immer schwieriger, ausreichende Erträge zu generieren. Für die nächsten zwei bis drei Jahre ist mit weiter rückläufigen Zinserträgen zu rechnen. Die vorsichtige Anlagepolitik der Stiftung Liebenau wird jedoch fortgesetzt. Für die Anlage des Stiftungsvermögens gelten ausdrücklich risikoreduzierende Restriktionen entsprechend der ordentlichen Vermögensanlage nach dem Stiftungsgesetz. Spekulative Geschäfte sind ausgeschlossen, auf gute Bonität und eine breite Streuung der Anlagen wird geachtet. Darüber hinaus steuern wir die Anlageentscheidungen über einen speziellen Nachhaltigkeitsfilter. So bildet die Anlagepolitik auch weiterhin ein stabiles Fundament für das primäre Ziel: die Erhaltung des Stiftungsvermögens für die nachhaltige Zweckerfüllung im Sozial-, Gesundheits-, und Bildungsbereich. Kunstprojekt Im Mehrgenerationenwohnhaus „Lebensräume für Jung und Alt“ im Ruländerweg in Ulm wird das Kunstprojekt „Ich, Ulm“ ins Leben gerufen. Einmal im Monat treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung zum gemeinsamen Malen. Geschwisterzeit Die Bundesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen Verena Bentele ist zu Gast bei der „Geschwisterzeit“ im Ravensburger Spieleland. Rund 250 Familien erleben unbeschwerte Stunden. VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU 19

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