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Jahresbericht 2010 der Stiftung Liebenau

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Der Jahresbericht 2010 der Stiftung Liebenau informiert über die Aufgabenfelder, die Organisation und Unternehmenskennzahlen.

Bereich Bildung Der

Bereich Bildung Der Bereich Bildung in der Stiftung Liebenau umfasst Angebote zur schulischen und beruflichen Bildung für Menschen mit Behinderung oder anderen Beeinträchtigungen. Außerdem engagiert die Stiftung sich in der Aus-, Fortund Weiterbildung von Fachkräften in sozialen Berufen. Kinder und Jugendliche mit geistigen und mehrfachen Behinderungen werden an der Don-Bosco-Schule der St. Gallus-Hilfe und an der Krankenhausschule der St. Lukas-Klinik unterrichtet. Im Berufsbildungsbereich der Stiftung Liebenau werden sie anschließend auf eine spätere Berufstätigkeit vorbereitet. Die Berufsvorbereitung, Qualifizierung und Ausbildung von Jugendlichen mit Lernbehinderungen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen ist Aufgabe des Berufsbildungswerks Adolf Aich. Zukünftige Fachkräfte werden am Institut für Soziale Berufe (IfSB) ausgebildet. Die Abteilung „fortbilden & entwickeln“ der Stiftung Liebenau bietet ein breites Spektrum an Fort- und Weiterbildungsangeboten für Mitarbeiter aus sozialen Einrichtungen. Bildung ist Menschenrecht Die Entwicklungen im Bildungsbereich orientieren sich an der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung, die ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fordert. In der Umsetzung gilt es allerdings noch viele Hürden zu nehmen. Im Bereich der Regelschulen gehen die Bundesländer unterschiedlich vor, in Baden-Württemberg zeichnet sich nach der Landtagswahl eine deutliche Förderung der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung ab. Ausbildung braucht differenzierte Modelle Die Entwicklungen im Bereich der beruflichen Bildung sind derzeit noch offen und nicht weiter absehbar. Allerdings ist gesellschaftliche Teilhabe ohne Teilhabe am Arbeitsleben nicht vorstellbar. Darum ist in der UN- Konvention auch das Recht auf Ausbildung formuliert, als Pflicht der Gesellschaft gegenüber den Menschen mit Behinderung. Hier inklusive Modelle zu entwickeln, ist aufgrund der Komplexität des Ausbildungssystems jedoch eher noch schwieriger als im Schulbereich. Die Ausbildungsbereitschaft von Betrieben für Menschen mit Behinderung ist die letzten Jahre eher gesunken, das sogenannte Übergangssystem verzeichnet einen neuen Teilnehmerhöchststand, und die Beschäftigungsrate von Menschen mit Behinderung ist weiterhin entwicklungsfähig. Sinnvoll sind vor allem kooperative Maßnahmen, um die Anschlüsse an die Wirtschaft zu pflegen und weiterzuentwickeln. Es gilt aber auch, junge Menschen in außerbetrieblichen Einrichtungen für das Leben und die Teilhabe am Arbeitsleben fit zu machen – für viele ist das die einzige Chance. Der Rahmen muss passen Für die Entwicklung einer solchen differenzierten Angebotslandschaft eignen sich die derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht. Träger beruflicher Ausbildung und Rehabilitation wie das Berufsbildungswerk Adolf Aich stehen seit Jahren im Spannungsfeld zwischen der – zunehmend schärferen – Preispolitik der Kostenträger und wachsenden fachlichen Herausforderungen. Die gebührende Beachtung regionaler Bedingungen kommt so auch oft zu kurz, und das Wunsch- und Wahlrecht der 50 Bildung

Betroffenen wird nur bedingt berücksichtigt. Ein qualitativer und preislicher Wettbewerb, wie er politisch gewünscht wird, ist auch aus Sicht der Stiftung Liebenau durchaus sinnvoll. Allerdings halten wir den eingeschlagenen Weg, Bildungsmaßnahmen über Ausschreibungen vor allem unter Preisgesichtspunkten immer wieder neu zu vergeben, für kontraproduktiv. Die Stiftung Liebenau setzt sich vielmehr dafür ein, Qualität und Kostenentwicklungen über Konzessionierungen von Trägern zu steuern. Inklusion braucht Profis Die fachlichen Entwicklungen im Sozialbereich wirken sich auch auf die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte aus. Gefragt sind zunehmend spezialisierte Fachkenntnisse, die Ausbildungen auch in Sozial- und Gesundheitsberufen nähern sich immer mehr einem akademischen Niveau. Für Ausbildungseinrichtungen wie das Institut für Soziale Berufe (IfSB) ergibt sich daraus die Herausforderung, ihre Ausbildungen neu zu strukturieren – auch um ihren Absolventen den Zugang zu aufbauenden Hochschulstudiengängen zu erleichtern. Das Ziel eines Ausbildungs- oder Studiengangs bemisst sich nicht mehr an der Menge theoretischen Wissens, das erst nach Ausbildungsende in der Praxis angewandt wird. Vielmehr geht es um Kompetenzen, die bereits während der Ausbildung durch eine Verzahnung von Theorie und Praxis erworben werden. Damit sollen die Flexibilität der Absolventen und ihre Beschäftigungsfähigkeit (Employability) gestärkt werden. Mit der Schaffung modularer Ausbildungsgänge hat das IfSB hier Pionierarbeit geleistet. Andererseits ist bei der Fachkräfteaus- und -weiterbildung darauf zu achten, dass trotz zunehmender Fachlichkeit der Gedanke der Inklusion nicht in den Hintergrund tritt. Wie das geforderte Expertenwissen mit sozialraumorientierten Handlungskonzepten zu vereinbaren ist, wird eine der Herausforderungen der kommenden Jahre. Erste Modellprojekte zu einer Qualifizierung für die Arbeit im Sozialraum hat die Abteilung fortbilden & entwickeln der Stiftung Liebenau bereits in ihr Programm aufgenommen. Bereich Bildung (Zahlen in TEUR) 2009 2010 y Umsatz 24.899 26.682 y Personalaufwand 11.935 14.877 y Bilanzsumme 8.334 11.451 y Eigenkapitalquote ohne Sonderposten 23,5 % 18,3 % y Eigenkapitalquote mit Sonderposten 23,9 % 19,0 % y Investitionen 3.505 4.104 y Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 364 374 Vorstand und Geschäftsführungen 1. Vollkonsolidierung (Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH) Bildung 51

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