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Gemeinsame Erklärung: Den pflegepolitischen Reformstau auflösen! (2014)

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Gemeinsame Erklärung: Den pflegepolitischen Reformstau auflösen!

Den pflegepolitischen Reformstau auflösen! Paradigmenwechsel Teilhabe und gute Pflege trotz knapper Ressourcen Eine grundlegende Reform von Pflege und Teilhabe ist trotz vieler Absichtserklärungen in den letzten Legislaturperioden immer wieder von der politischen Agenda verschwunden. Aber die demographische Entwicklung wartet nicht – in dieser Legislaturperiode des Bundestags muss eine grundlegende Strukturreform von Pflege und Teilhabe insbesondere hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Personaleffizienz gelingen. Zentrale Herausforderungen 1. Die Versorgungslücke wächst: Der deutlich zunehmenden Zahl auf Pflege und Unterstützung angewiesener Menschen steht in der Zukunft ein begrenztes Angebot professioneller Pflegekräfte und ein abnehmendes familiäres Pflegepotenzial gegenüber. Knapp werden künftig nicht nur die finanziellen, sondern vor allem die personellen Ressourcen. 2. Die Chancen der demographischen Entwicklung liegen brach: Die Bereitschaft, sich stärker dem sozialen Miteinander zu widmen, und die Einsicht in die Notwendigkeit einer neuen Sorgekultur sind verbreitet und wachsen. Dabei spielen gerade ältere Menschen eine wichtige Rolle; sie sind heute länger leistungsfähig, wollen möglichst lange aktiv bleiben und sich für andere engagieren. Dieses Potenzial gilt es stärker zu nutzen, um generationenübergreifend Solidarität zu leben und auch Menschen bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit die Chance zu eröffnen, möglichst lange im gewohnten Umfeld zu verbleiben und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dafür fehlen aber entsprechende Angebote und Rahmenbedingungen. 3. Die Mittel für Pflege und Teilhabe werden ineffizient eingesetzt: Dies liegt an der fehlenden Präventions- und Rehabilitationsorientierung, an Schnittstellenproblemen durch starre Einteilung in Leistungs-Sektoren, an dem hohen Maß an Bürokratisierung und den Kosten zentraler Steuerung. Effizienzpotenziale bei finanziellen, aber vor allem personellen Ressourcen werden verschenkt, weil der vom Gesetzgeber gewollte Vorrang ambulanter vor stationärer Versorgung und damit die Möglichkeiten für die Einbindung der Zivilgesellschaft in professionelle Unterstützungsstrukturen nicht konsequent umgesetzt werden. Seite 1 von 4

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