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Anstifter 2, 2021 der Stiftung Liebenau Österreich

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Schwerpunkt Was macht Sie glücklich? Weitere Bewohner-Antworten zu unserer Umfrage von Seite 7 Gesundheit, Familie, Freunde: Auch diese zwei im Haus St. Anna interviewten Bewohner setzen klare Prioritäten. In ihren Antworten spiegelt sich die eigene Lebenserfahrung, zu der für alle auch ein guter Schuss Humor gehört. Was macht Sie glücklich und zufrieden, Frau Zudrell? Mich macht glücklich und zufrieden, dass ich immer Menschen um mich herum habe. Außerdem lebt meine Schwester Luisa hier im dritten Stock in einer heimgebundenen Wohnung. Wir bekommen regelmäßig Besuch von unserer Familie, was wir beide sehr genießen. Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen um? Da hilft mir der Glaube sehr viel. Andreas Messner | Haus St. Anna Was macht Sie glücklich und zufrieden, Herr Messner? Ich bin glücklich und dankbar, dass ich in meinem Alter so gesund und mobil bin. Das tägliche Wandern in den Bergen macht mich sehr zufrieden. Außerdem habe ich hier im Montafon richtig gute Freunde gefunden. Besonders wichtig ist mir auch, den sehr guten Kontakt zu meiner Familie zu halten. Wie haben Sie sich Ihren Humor erhalten? Ich habe die Gesellschaft bei Jass runden oder kleinen Festen sehr gern; da geht es immer lustig zu. Es heißt ja auch: „Lachen ist die beste Medizin.“ Und irgendwie geht das Leben ja immer weiter. Wie haben Sie sich Ihren Humor erhalten? Ich kann immer noch nach draußen gehen, spazieren, die Sonne genießen und Energie tanken. Außerdem lebe ich gerne am Bartholomäberg und habe keine Zeit traurig zu sein. Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen um? Der Glaube hat mir in schwierigen Situationen immer weitergeholfen. Hilfreich war auch, dass ich mit Menschen, zu denen ich Vertrauen habe, ein offenes Gespräch führen konnte. Katharina Zudrell | Haus St. Anna 14 anstifter ÖSTERREICH 2 | 2021

Schwerpunkt Wohnen nicht nur, sondern leben auch zusammen: Barbara, Carmen, Hannes und Michaela (v.l.n.r.) in der Bauernstube ihrer Wohnung. Nicht auf dem Bild: Mitbewohner Isabella und Lorenz. Wo Glück Normalität bedeutet Selbstbestimmter Alltag für Menschen mit Behinderungen In den drei Wohngruppen der Lebenswelt St. Antonius leben insgesamt 18 Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Ihre Wohnungen wurden von verschiedenen Patinnen mit viel Sinn für Stil und Gemütlichkeit gestaltet. Eine gute Basis. Doch erst das Alltagsleben im gegenseitigen Austausch, moderiert und begleitet durch kompetente und empathische Betreuerinnen, macht die einzelnen Wohnungen zum Zuhause. Zentraler Treffpunkt in der Wohnung „Sissy“ zum Beispiel ist neben der gemeinsamen Wohnküche die originelle, holzgetäfelte Bauernstube. „Wir machen vieles zusammen, was mir Spaß macht“, sagt Hannes und meint nicht nur das Spielen, Kochen, Entspannen oder die gemeinsamen Ausflüge, sondern vor allem auch, was dabei zwischen den Beteiligten passiert. „Wir kennen uns gut, diskutieren und lachen viel miteinander“, schmunzelt der 29-Jährige. Außer Hannes wohnen in der Wohnung „Sissy“ noch Barbara (68), Isabella (30), Michaela (46) und Lorenz (28) seit 2012 zusammen.* Leben und leben lassen Wer möchte, nimmt an Aktivitäten wie Schwimmen oder Spazierengehen, an Festen, am Gottesdienst oder Kinobesuchen teil. Gleichzeitig hat jede und jeder die Möglichkeit, sich in das eigene Zimmer zurückzuziehen, das mit eigenen Möbeln und persönlichen Gegenständen individuell eingerichtet ist. Michaela, zum Beispiel, genießt die Rückzugsmöglichkeit sehr und freut sich über das eigene Bad. Was für sie das eigene Bad ist, ist für Isabella das gemeinsame Kochen. Ziel des multiprofessionellen Teams in der Lebenswelt St. Antonius ist es, der jeweiligen Lebensgeschichte gerecht zu werden und jeder und jedem Einzelnen ein weitgehend selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu ermöglichen. „Um die individuellen Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten und zu fördern, erstellen wir einen auf die jeweilige Person abgestimmten Förderplan, den wir regelmäßig reflektieren“, erklärt Hausleiterin Kirsten Ratheiser. Sich gegenseitig unterstützen Ein selbstbestimmtes Leben hängt insbesondere auch von der Beziehungsqualität zu den jeweiligen Bezugspersonen ab. „Unser Team aus Diplom- und Fachsozialbetreuerinnen, Behindertenbegleiterinnen, diplomiertem Krankenpflegepersonal sowie Pflege(fach)assistentinnen baut nicht nur auf Kompetenz, sondern vor allem auch auf Empathie“, berichtet die pädagogische Leiterin der Lebenswelt St. Antonius, Margit Ropatsch. „Um den Alltag so selbstbestimmt wie möglich zu gestalten, wird seitens unseres multiprofessionellen Teams individuelle Unterstützung in allen Lebenslagen angeboten. Dadurch steht der Wohlfühlfaktor im Vordergrund.“ (eb) * Die Bewohnerinnen und Bewohner möchten nur mit ihrem Vornamen erwähnt werden. anstifter ÖSTERREICH 2 | 2021 15

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