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Anstifter 2, 2015 der Stiftung Liebenau

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Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Altenhilfe, Behindertenhilfe, Bildung, Gesundheit, Familie und Dienstleistungen.

Spatenstich für ein

Spatenstich für ein besonderes Bauprojekt der Stiftung Liebenau in Uhldingen-Mühlhofen: Im Ortsteil Oberuhldingen entsteht in zentraler Lage ein inklusives Wohnhaus für Menschen mit und ohne Behinderung. Mehr als ein Drittel der Baukosten von 3,145 Millionen Euro wird vom Land Baden-Württemberg (864.600 Euro) und der Aktion Mensch (250.000 Euro) bezuschusst. Bereits im Herbst 2016 sollen hier 24 Menschen mit Behinderung einziehen. Außerdem bietet das Haus vier Wohnungen für nichtbehinderte Menschen. Mit diesem inklusiven und gemeindeintegrierten Angebot forciert die Stiftung Liebenau und ihre Tochtergesellschaft, die St. Gallus-Hilfe, die Entwicklungen der vergangenen Jahre im Bereich Wohnen: Weg von großen zentralen Standorten, hinein in die Städte und Ortschaften. Das ist auch das Ziel der richtungsweisenden Vereinbarung mit dem Landkreis Bodenseekreis und dem Kommunalverband für Jugend und Soziales. „Mit diesem Wohnhaus soll Menschen mit Behinderung ein normales und selbstbestimmtes Leben innerhalb des Gemeinwesens ermöglicht werden“, betonte Markus Wursthorn von der St. Galkurz und knapp Uhldingen-Mühlhofen Ein Leben im Gemeinwesen lus Hilfe (Bereichsleiter Wohnen Erwachsene Bodenseekreis) beim offiziellen Spatenstich. Dazu gehört, dass jeder Bewohner in seiner Wohngemeinschaft ein eigenes Einzelzimmer haben wird. Für die nötige Betreuung und Unterstützung vor Ort ist auch gesorgt: „Es sind immer Mitarbeiter im Haus.“ Weitere Informationen finden Sie unter: ... Stiftung Liebenau www.stiftung-liebenau.de www.christliche-hospizstiftung.de www.zustifterrente.de www.ausbildung-stiftung-liebenau.de Altenhilfe www.st.anna-hilfe.at www.altenhilfe-liebenau.de www.pflegeheim-helios.ch www.dorfplatz-sg.ch www.gaestehaus-st-anna.at www.casa.or.at www.stiftung-helios.ch Hilfe für Menschen mit Behinderung www.st.gallus-hilfe.de WWW www.christliches-sozialwerk-ggmbh.de www.don-bosco-schulen.de www.liebenauer-arbeitswelten.de Bildung Gesundheit www.ausbildung-bbw.de www.st.lukas-klinik.de www.bbw-rv.de www.kjp-bernsteinstrasse.de www.bbw-produkte.de www.cafe-miteinander.de Dienstleister und Stiftungsbetriebe www.fortbilden-entwickeln.de www.lise-gmbh.de www.max-gutknecht-schule.de www.kochwerk-rv.de www.raz-ulm.de www.kurhaus-badwurzach.de www.ifsb.rv.schule-bw.de www.lbu-gmbh.com www.rheinmainbildung.de www.lbu.ag www.ligas-gmbh.de Hilfe für Kinder und Jugendliche www.liebenauer-landleben.de www.netzwerkfamilie.de www.liebenauer-brennholz.de www.kinderhospiz-nikolaus.de www.kindernachsorge-rv.de Sonstige Tätigkeiten www.kinderhospizdienst-ravensburg.de www.kinderhospizdienst-bodensee.de www.wellcome-online.de www.geschwisterzeit.de www.schloss-badwurzach.de www.bulgarisch-deutsches-sozialwerk.de www.bruesseler-kreis.de www.netzwerk-song.de www.stiftung-heilig-geist.de www.bürgerbürokontakt3.de 6 Stiftung Liebenau

Über das Schweigen von Prälat Michael H. F. Brock Schweigen kann himmlisch sein. Es braucht keine Worte mehr und das Einvernehmen ist bis in alle Winkel des Körpers spürbar. Die Hände ersetzen die Worte und die Blicke. Ja, Augen können reden und Hände tun es. Wenn es Geborgenheit ist, wird das Schweigen zur Quelle berührten Lebens. Hände sprechen von Zärtlichkeit bei jeder Berührung. Je zarter die Berührung, desto tiefer das Schweigen. Es ist berührend, wenn es zwischen Menschen keiner Worte mehr bedarf und allein der Herzschlag und der Blick in die Augen einen ganzen Roman ersetzen. Kann man ein solches Schweigen lernen? Manchmal wünschte ich es mir. Aber solches Schweigen ist ein Geschenk der durchschrittenen Zeit – gemeinsamer Zeit. Geborgenes Schweigen hat oft viel durchlitten, ist aber weithin durch erfahrenes Glück geprägt. Vertrauen setzt es voraus, gewachsenes und geschenktes Vertrauen. Manchmal auch wiedererlangtes nach vielen Worten. Ich kenne aber auch ein verzweifeltes Schweigen. Ein Schweigen, wenn die Worte versagen. Ein Schweigen der blind gewordenen Gefühle und der erlittenen Schläge. Ein Schweigen der Angst, wenn Worte zu sprechen sich die Seele nicht mehr getraut. Es gibt ein Schweigen unerfüllter Sehnsucht und verlachter Gefühle. Es gibt ein Schweigen verlorener Hoffnung und unausgesprochener Träume. Vor allem das Schweigen der Angst macht mir Sorge. Wenn sich Menschen vor anderen Menschen nicht mehr zu offenbaren getrauen. Und sei es die Bitte um ein wenig geteilter Zeit. Oder ein offenes Ohr. Menschen, die schweigen, sind oft verletzt worden. Gewalterfahrungen, die sich festsetzen in den Herzen, bringen Menschen zum Schweigen. Zerbrochene Beziehungen bringen Menschen zum Schweigen. Unachtsamer Umgang mit Menschen bringt Menschen zum Schweigen. Schockstarre der Einsamkeit bringt Menschen zum Schweigen. Der Tod, der Verlust von Vertrautheit und die Nähe eines Menschen, der nicht mehr bei uns ist, bringt Menschen zum Schweigen. Überhöhte Erwartungen bringen Menschen zum Schweigen. Überforderung und die Angst zu versagen, bringt Menschen zum Schweigen. In der Nähe von Menschen, die schweigen, ist besondere Sensibilität gefragt. Und es bedarf nicht sofort neuer Worte. Es bedarf einer Aufmerksamkeit für die verwundeten Stellen der Seele, die keine Worte mehr zulassen. Es bedarf verstehender Gesten, besonderer Blicke und einfühlsam zärtlicher Händen. Und es bedarf Zeit. Zeit, das Schweigen nicht zu überhören und ein Öffnen der Seele überhaupt wieder zu erlauben. Erlaubnis gegen das Schweigen bedarf wiederum keiner Worte. Sie bedarf einer fühlenden, spürenden Nähe. Einer Schwingung des Herzens und des Gefühls, dass Berührung nicht neue Schmerzen verursacht. Ein jeder von uns schweigt. Manchmal brauchen wir auch die Zeiten des Schweigens ganz für uns. Ich möchte nur spüren, ob es ein gesundes, vertrautes Schweigen ist oder ein angstvoll verschlossenes. Geglücktes Schweigen möchte ich durch Worte nicht stören. Doch die gequälten Seelen des Schweigens möchte ich wahrnehmen. Aufmerksam, behutsam, schweigend. Allenfalls berührend mit den Augen, noch vorsichtig mit den Händen. Und wenn überhaupt, dann mit leisen Worten. michael.brock@stiftung-liebenau.de Stiftung Liebenau 7

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