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Anstifter 1, 2021 der Stiftung Liebenau

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Stiftung Liebenau Warum ich gern lebe! Video-Impuls zum Gedenken an die Liebenauer Mordopfer der „Euthanasie“ Warum ich gern lebe? Diese Frage haben einige in der Stiftung Liebenau betreute Menschen beantwortet. Sehr persönlich und individuell, teils haben sie sich selbst aufgezeichnet mit den eigenen Handys oder mit Unterstützung von Betreuern und Betreuerinnen. „Weil ich tolle Freunde habe“, „weil die Natur so schön ist und ich mich mit ihr verbunden fühle“ waren einige der Antworten. „Weil ich ganz viel Klavier spielen kann.“ Michelle Vella „Weil die Natur so schön ist und ich mich mit ihr verbunden fühle.“ Heribert Danner auch damals die Antworten ähnlich ausgefallen. Nur: Es hat sie niemand gefragt. Weder warum sie gern lebten, noch, ob sie am Leben bleiben wollten. Sie hatten keine Wahl. Sie wurden selektiert, deportiert und ermordet. Zum Clip „YouTube – Euthanasie-Gedenktag“ Zum Gedenken an die in den Jahren 1940/41 vom NS-Regime ermordeten Liebenauer ist daraus ein Clip entstanden, der als Impuls verstanden werden soll: Was hätten die 501 in den Jahren 1940/41 Ermordeten auf diese Frage geantwortet? Keine der heute Befragten haben in Frage gestellt, dass es etwas gibt, dass sie gern leben lässt. Wahrscheinlich wären 4 anstifter 1 | 2021

Stiftung Liebenau Neu gefasst: Liebenauer Leitlinien Mit Spannung und Sorge sind die Menschen in der Stiftung Liebenau ins Jahr 2021 gestartet. Noch schwerer als sonst lässt sich vorhersagen, welche Herausforderungen besonders die Coronapandemie mit sich bringen wird. Umso wichtiger ist ein fester Bezugsrahmen, der Mitarbeitenden Halt und Orientierung bietet. Die Liebenauer Leitlinien, die der Vorstand der Stiftung Liebenau jetzt neu gefasst und veröffentlicht hat, sollen einen solchen Rahmen geben. Fünf Themenfelder werden in den Leitlinien benannt. Für die Angebote der Stiftung Liebenau gilt nicht nur, dass sie passgenau, verlässlich und fachlich professionell sein sollen. „Sie werden ausdrücklich eingebettet in den Sozialraum, sind kooperativ und vernetzt, international aufgestellt und sozialpolitisch verankert“, erläutert Vorstand Dr. Berthold Broll. Damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugewandt, kooperativ und eigenverantwortlich arbeiten können, werden sie gezielt gefördert und an Entwicklungsprozessen beteiligt. „Wir begleiten und qualifizieren unsere Mitarbeitenden und freiwillig Engagierten und zeigen ihnen unsere Wertschätzung“, führt Vorstand Prälat Michael H. F. Brock aus. Gesundheitserhaltende Tätigkeitsbedingungen und gesundheitsfördernde Angebote werden ebenso genannt wie Möglichkeiten zur Vereinbarung von Beruf, persönlicher Lebensgestaltung und Familie. Besondere Bedeutung kommt der Haltung zu, die alle in der Stiftung Liebenau Tätigen verbindet. „Menschlich, vertrauensvoll, verbindlich“, so wird in den Leitlinien zusammengefasst, was das Miteinander prägt, so wie es in der Bibel von Jesus vermittelt und vorgelebt wird. Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit zu achten, gehört ebenso dazu wie die Bereitschaft, sich Konflikten zu stellen und an Fehlern zu wachsen. Ein schonender und weitsichtiger Umgang mit Ressourcen wird mit Blick auf eine ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit eingefordert. Diesen Forderungen muss auch die Organisation selbst entsprechen: So dezentral wie möglich und so zentral wie nötig soll sie Handlungsspielräume schaffen und zugleich Synergien nutzen. Interne Netzwerke und ein strukturiertes Projektmanagement dienen der Kooperation und Entwicklung innovativer Lösungen. Und neben analogen Austausch- und Kommunikationsmöglichkeiten sollen digitale Formen gefördert werden. Ermöglicht wird das alles durch eine solide und nachhaltige wirtschaftliche Basis. „Als kirchliche Stiftung privaten Rechts ist die Stiftung Liebenau nicht steuerfinanziert und auf nachhaltiges Wirtschaften angewiesen“, betont Vorstand Dr. Markus Nachbaur. Nur wirtschaftlich trag- und wettbewerbsfähige Angebote und positive Ergebnisse können ihre Existenz und Unabhängigkeit sicherstellen und für betreute Menschen, Mitarbeitende und Partner finanzielle und organisatorische Sicherheit bieten. Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen, die erwirtschafteten Gelder sowie Zuschüsse und Spenden dienen der Sicherung und Weiterentwicklung von Einrichtungen und Diensten sowie der Unterstützung zukunftsfähiger, noch nicht refinanzierter innovativer Projekte. Die drei Kernwerte der Stiftung Liebenau, Menschlichkeit, Fachlichkeit, Wirtschaftlichkeit, bilden das Fundament, in das die Leitlinien eingebettet sind – und schaffen Spannungsfelder, die zur Realität der Stiftung Liebenau gehören. „Die Liebenauer Leitlinien sollen in diesem Kontext handlungsleitend, unterstützend und gemeinsamer Anker sein, der beim Ausbalancieren Halt gibt“, fasst der Vorstand zusammen. (hr) Zum Wortlaut der Liebenauer Leitlinien geht es im Internet: www.stiftung-liebenau.de/ueber-uns/philosophie/ anstifter 1 | 2021 5

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