Mediathek der Stiftung Liebenau
Aufrufe
vor 8 Jahren

Anstifter 1, 2016 der Stiftung Liebenau

  • Text
  • Liebenau
  • Stiftung
  • Menschen
  • Behinderung
  • Inklusion
  • Altenhilfe
  • Arbeit
  • Familie
  • Liebenauer
  • Tettnang
Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Altenhilfe, Behindertenhilfe, Bildung, Gesundheit, Familie und Dienstleistungen.

Erfahrungen fürs Leben

Erfahrungen fürs Leben Stiftung Liebenau bietet vielfältige FSJ-Einsatzstellen von Claudia Wörner ROSENHARZ/ERISKIRCH – Wertvolle Erfahrungen fürs Leben sammeln und sich auf die Berufsausbildung vorbereiten: 70 junge Männer und Frauen absolvieren bei der Stiftung Liebenau ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). In Rosenharz arbeitet Luisa Montag bei der St. Gallus-Hilfe mit Menschen mit Behinderung. Irina Gindac unterstützt bei der St. Anna-Hilfe das Team des Pflegeheims St. Iris in Eriskirch. Luisa Montag möchte Heilerziehungspflegerin werden. „Das FSJ gilt als Vorpraktikum für die Ausbildung und ist für mich eine gute Gelegenheit, um den Beruf kennenzulernen“, schildert die 18-Jährige, die in Berlin die Mittlere Reife gemacht hat. Ihre FSJ- Stelle im Bildungs-, Begegnungs- und Förder-Zentrum – kurz BBF – in Rosenharz hat Luisa im Internet gefunden. Bereits nach vier Monaten kann sie sagen, dass ihr die Arbeit Spaß macht und dass sie mit ihrem Berufswunsch auf dem richtigen Weg ist. „Ganz besonders gefällt mir die Freude der Menschen, von der sie viel an mich zurückgeben“,erzählt sie von ihren Erfahrungen im BBF. Für Irina Gindac ist das FSJ im Pflegeheim St. Iris in Eriskirch die ideale Überbrückung bis zum Beginn des Studiums. „Ich wollte nach dem Abitur noch etwas anderes machen“, berichtet die 19-Jährige. Irina stammt ursprünglich aus Moldawien und nutzt jede freie Minute, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Im Haus St. Iris unterstützt sie die Pflege- und Betreuungskräfte im Wohn- und Essbereich. „Ich fange morgens um 7.30 Uhr an, koche Kaffee und Grießbrei, helfe den Bewohnern beim Frühstück und räume die Spülmaschine ein“, beschreibt sie einen Teil ihrer Tätigkeit. Dabei achte sie darauf, dass die Senioren möglichst viel selbst machen. Auch Irina ist der Kontakt mit den Menschen ganz besonders wichtig. „Sie sind alle sehr herzlich und nett.“ Im Moment arbeitet Luisa Montag mit den sechs Menschen in ihrer BBF-Gruppe an Artikeln zur Osterdekoration, die auch im Laden in Rosenharz verkauft werden. „Wir kleistern, formen mit Draht und malen die Sachen an. Jeder macht das, was seinen Fähigkeiten entspricht“, beschreibt sie. „Wir motivieren die Leute aber auch, mal was anderes auszuprobieren.“ Zu ihrer Arbeit gehören außerdem die Begleitung beim gemeinsamen Mittagessen und einfachere Pflegetätigkeiten. Obwohl es zwischen ihrer Heimat Berlin und dem ländlichen Rosenharz kaum unterschiedlicher sein könnte, hat Luisa ihren Platz gefunden. Bestandteil des FSJ sind fünf Seminarwochen, die vom jeweiligen Träger organisiert werden. „Auch die Seminare sind immer sehr spannend“, sind sich die beiden jungen Frauen einig. In ihrem Fall sind es der Internationale Bund und die Freiwilligendienste der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Neben der Unterkunft – Luisa wohnt im Personalwohnheim in Rosenharz, Irina zur Untermiete in Eriskirch – bleiben den FSJlerinnen rund 340 Euro Taschengeld im Monat. www.ausbildung-stiftung-liebenau.de unter FSJ/BFD Freiwilliges Soziales Jahr in der Stiftung Liebenau: Luisa Montag (links) arbeitet in Rosenharz mit Menschen mit Behinderung, Irina Gindac unterstützt im Pflegeheim St. Iris in Eriskirch Senioren in ihrem Alltag. Foto: Wörner 20 Stiftung Liebenau

„Handwerkskoffer“ für den Sozialraum Weiterbildungen für die Förderung und Unterstützung sozialer Arbeit Die Fragen stellte Ruth Hofmann LIEBENAU – Weiterbildungen, die eine sozialräumliche Ausrichtung der sozialen Arbeit fördern und unterstützen, bietet die Abteilung fortbilden & entwickeln (f & e) der Stiftung Liebenau. Die Kurse richten sich an bürgerschaftlich Engagierte, Fachkräfte, Gemeinwesenarbeiterinnen und Führungskräfte der Hilfen für Menschen mit Behinderung, der Altenhilfe, der Jugendhilfe und der Kommunen. Abteilungsleiter Willi Hafner-Laux erläutert den Hintergrund der Fortbildungen. Herr Hafner-Laux, Sie überblicken einen langen Zeitraum in der Entwicklung der Stiftung Liebenau und ihrer Gesellschaften. Woher kamen die Anstöße, gemeinsam mit weiteren Fachleuten solche Weiterbildungen zu entwickeln? Die Anstöße für die Entwicklung sozialräumlicher Bildungsangebote kamen aus den Gesellschaften: Die Altenhilfe Deutschland der Stiftung Liebenau ist mit ihrem Konzept der Lebensräume seit mehr als 20 Jahren stark der Selbst- und Nachbarschaftshilfe verpflichtet. Die St. Gallus-Hilfe richtet ihre Strategie seit Jahren neben der Profilierung an den Stammorten an der Entwicklung inklusiver Wohn- und Arbeitsangebote aus. Das Berufsbildungswerk Adolf Aich kooperiert mit Betrieben, um Jugendliche möglichst für den ersten Arbeitsmarkt auszubilden. Wir haben diese Anliegen aufgegriffen, sie in Bildungskonzepten verdichtet und durch die fachlichen Impulse von externen und internen Dozenten angereichert. Willi Hafner-Laux leitet die Abteilung fortbilden & entwickeln der Stiftung Liebenau. Gemeinsam mit anderen Fachleuten entwickelt er Weiterbildungen, unter anderem in Sachen Inklusion im Sozialraum. Foto: Kästle Wie lässt sich die Lebenswelt einrichten, um darin einigermaßen gut zurechtzukommen. An dieser Intention überprüfen die Teilnehmer ihre Haltung und Wertevorstellungen, erarbeiten sich einen „Handwerkskoffer“ mit vielfältigen Methoden und thematisieren die Möglichkeiten und Grenzen im eigenen lokalen Kontext. Wie beurteilen Sie den Nutzen für die Teilnehmer und deren Institutionen? Die Teilnehmer werden durch das Konzept der Sozialraumorientierung in ihrer Wertehaltung bestärkt. Das weiß ich aus Auswertungen. Die Herausforderung liegt darin, die sozialraumorientierten Handlungsimpulse mit den Klienten unter den aktuellen institutionellen Rahmenbedingungen umzusetzen. Aus einer Befragung lässt sich folgern, dass die Seminare wichtiger Teil sind, es aber gleichzeitig Orientierung von Seiten der Institution braucht. Genannt wurden zeitliche beziehungsweise finanzielle Ressourcen, die gezielt eingeplant werden, ein klarer Auftrag der Institution und die Unterstützung und Begleitung durch das Team, den Vorgesetzen, durch Workshops und Fortbildungen. Was können die Teilnehmer lernen? Das Ziel für die sozialraumorientierten Weiterbildungen ist die personen- und kontextorientierte Arbeit mit den Adressaten. Professionelle Arbeit orientiert sich einerseits konsequent an den Interessen, Bedürfnissen, Stärken und dem Willen der Menschen. Andererseits wird der Mensch als Teil und Mitgestalter seines Sozialraums gesehen. Zu klären gilt: Aktuelle Weiterbildung: Sozialräumlich unterwegs zur Inklusion: Qualifikation für Dienstleistungs- und Netzwerkmanagement, Oktober 2016 bis März 2018 www.fortbilden-entwickeln.de Stiftung Liebenau 21

Hier finden Sie Impulse für den Alltag

Anstifter