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Anstifter 1, 2015 der Stiftung Liebenau

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Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Altenhilfe, Behindertenhilfe, Bildung, Gesundheit, Familie und Dienstleistungen.

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nispädagogen von EOS-Bodensee, die Familientreffs und verschiedene Jugendtreffs sowie das Mehrgenerationenhaus in Markdorf. „Wir wollen im Rahmen des Projekts auch Angebote für erwachsene Menschen schaffen“, so Heckenberger zur Zielsetzung. Bei der Aktion „4x4 Begegnungen“ der Katholischen Erwachsenenbildung Bodenseekreis e. V. im kommenden April wird zum Beispiel an bestehende Angebote in Gemeinden angeknüpft. Mit der Volkshochschule Bodenseekreis setzt man sich für ein inklusives Kursangebot ein. Heckenberger spricht aber auch eine Hürde an, nämlich die der Mobilität, die im Gegensatz zu Ulm, in der ländlich geprägten Region mitunter eingeschränkt ist. Das hält ihn aber nicht davon ab, Kooperationspartner und Engagierte für weitere Ideen wie die „Open Stage“ oder die „Burger-Night“ zu suchen. Inklusion bleibt spannend. Die Verantwortlichen der vier Projekte der St. Gallus-Hilfe, die von Aktion Mensch für drei Jahre gefördert werden (v.l.): Felix Heckenberger (Salem), Christiane Zeman (Ulm), Teresa Roth (Dußlingen) und Daniel Ohmayer (Leutkirch). Foto: Oschwald Inklusion heißt dabei sein Inklusion heißt, dass jeder bei vielem dabei sein kann. Das einfache Wort für Inklusion heißt Teilhabe. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung muss begleitet werden. Dafür gibt es Fachleute. Sie überlegen sich, wer helfen kann, dass Menschen teilhaben können. Sie sprechen deswegen den Bürger-Meister an. Der ist bei der Inklusion wichtig. Aber besonders wichtig sind die Menschen mit Behinderung. Sie wissen am besten was sie selbst brauchen. Die Fachleute knüpfen zum Beispiel Kontakt zur Volks-Hochschule. Dann können Menschen mit Behinderung was Neues lernen. Wichtig ist, dass sie mit anderen Menschen zusammen lernen. In Ulm gibt es zum Beispiel einen Mittags-Tisch. Junge Menschen mit Behinderung kochen hier für andere. Dabei lernen sie viel. Das hilft ihnen fürs Berufs-Leben. 26 Menschen mit Behinderung

Pädagogische Herausforderungen meistern Wie sieht die inklusive Schule aus? von Anne Oschwald HEGENBERG/TETTNANG – Nirgends wird das Thema Inklusion so heftig diskutiert wie in Schulen. Wie kann der Unterricht gestaltet werden, wie die Lehrpläne angepasst, wenn junge Menschen aus einer Förderschule gemeinsam mit Schülern einer Regelschule in die Klasse gehen? Wolfgang Közle, Schulleiter der Don-Bosco-Schule in Hegenberg, schildert, wie mit Hilfe von Modellprojekten Erkenntnisse zur inklusionsorientierten Schul- und Unterrichtsentwicklung gewonnen werden sollen. Fünf Don-Bosco-Schüler besuchen aktuell die fünfte Klasse der Manzenbergschule in Tettnang, die seit dem Schuljahr 2014/15 für die Klassen 1 bis 10 als Gemeinschaftsschule anerkannt ist. An seinem Einzelarbeitsplatz lernt jeder Schüler die eigenen Aufgaben ungestört zu bearbeiten. „Jeder Schüler hat einen individuellen Förderplan“, erklärt Wolfgang Közle, der Leiter der Don-Bosco-Schule. „Die Lernatmosphäre ist sehr konzentriert, sehr fokussiert“, so So könnten die Klassenzimmer der die ersten Erfahrungen. Der Lehrer wird hier zum Zukunft aussehen: Lernbegleiter. Gemeinsamer An dem Modellprojekt der Stiftung Freie Katholische Unterricht in der Schulen der Diözese Rottenburg-Stuttgart nehmen Manzenbergschule neben der Don-Bosco-Schule fünf weitere Schulen für Regelschüler und teil, die Erkenntnisse zur inklusiven Schule liefern Förderschüler der sollen. Ein zentrales Thema ist etwa die Zusammenarbeit der Lehrer – das Teamteaching – der Regel- und Don-Bosco-Schule. Foto: Cammareri Förderschule oder der zieldifferente Unterricht, bei dem Schüler mit unterschiedlichen Förderbedarfen nach verschiedenen Bildungsplänen unterrichtet werden. Ein anderes Projekt des Regierungspräsidiums Tübingen mit fünf privaten Schulen sowie wissenschaftlicher Begleitung durch die PH Ludwigsburg widmet sich dem Thema, wie junge Menschen mit komplexen Behinderungen an Erziehung und Bildung teilhaben können. Sogenannte „Systemsprenger“ können durch aggressives, gewalttätiges, selbstverletzendes oder grenzüberschreitendes Verhalten auffallen. Verhaltensauffälligkeiten haben in den vergangenen 15 Jahren zugenommen. Für Eltern, Lehrer und Mitschüler kann dies sehr belastend und fordernd sein. Das Projekt soll klären, was eine zusätzliche psychiatrische Diagnose für Kinder bezogen auf Teilhabe, Selbstbestimmung und Empowerment bedeutet und vor allem welche Unterstützung diese Schüler brauchen. Aber auch wie sich Unterrichtsmodelle anpassen oder übertragen lassen. „Die fünf Schulen betreuen sehr unterschiedliche Schüler. Es wird also keinen generellen Leitfaden geben. Vielmehr wollen wir schauen, welche Faktoren förderlich sind“, so Közle. Die Don-Bosco-Schule bietet seit längerem etwa differenzierte Lerngruppen beziehungsweise Module, um den jeweiligen Schülern gerecht zu werden. Auch ein verändertes Raumkonzept trägt dazu bei, differenziert und konzentriert arbeiten zu können. Einer deeskalierenden Atmosphäre dient der KAZ- Raum, der Raum für kreative Auszeit. Gute Erfahrungen gibt es auch mit multi-professionellen Teams, die aus Sonderpädagogen, Erziehern und Erzieherinnen, Heilpädagogen, Ergo-Physiotherapeuten und Betreuungskräften bestehen. Sie sind jeweils zuständig für eine größere Schülergruppe mit unterschiedlichem Förderbedarf. Ihr flexibles auf den Einzelnen abgestimmtes Handeln birgt ein hohes Potenzial, Überforderung und Stress im Vorfeld zu minimieren. Unterstützend wirken auch die regelmäßigen kollegiale Fallbesprechungen zu pädagogischen Fragestellungen und Problemen. Menschen mit Behinderung 27

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